Wilhelm II. Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Wilhelm II.
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Zusammenfassung von Wilhelm II.

Christopher Clark

Die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers

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36 Min.

Kurz zusammengefasst

Wilhelm II. ist eine Biografie über den deutschen Kaiser Wilhelm II. Christopher Clark zeichnet ein differenziertes Bild des umstrittenen Monarchen und analysiert seine Rolle im Ersten Weltkrieg und den Zusammenbruch des deutschen Reiches.

Inhaltsübersicht

    Wilhelm II.
    in 8 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 8

    Königliche Kindheit zwischen Kronprinz und Kaiser

    Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen wurde geboren, um zu herrschen. Und das war ihm auch stets bewusst. Schon während seiner Prinzenjahre verschenkte er an Freunde und Bewunderer Postkarten, auf denen er selbst zu sehen war. Darauf stand: „I bide my time“ „Meine Stunde wird kommen“.

    Als Prinz des Hauses Hohenzollern war er schon zum Zeitpunkt seiner Geburt im Jahre 1859 dazu bestimmt, einmal König von Preußen zu werden. Doch damit nicht genug: Als sich die deutschen Fürstentümer 1871 zum Deutschen Reich zusammenschlossen, wurde Wilhelms Großvater – damals König von Preußen – zum ersten deutschen Kaiser gekrönt. So kam es, dass sein Enkel Wilhelm neben der preußischen Königswürde auch gleichzeitig Anspruch auf die Kaiserkrone hatte. 

    Trotz seiner Privilegien war die Kindheit des zukünftigen Kaisers von Konflikten überschattet. Der kleine Wilhelm wuchs nämlich in einem problembehafteten Dreigenerationenhaushalt auf. An dessen Spitze stand der alternde Kaiser Wilhelm I. – ein Bilderbuchpatriarch mit Rauschebart und Stirnfalte. Seine politischen Ansichten waren reaktionär: Wilhelm I. war überzeugter Militarist und hielt nicht viel von Parlament und Verfassung. Seine rechte Hand war Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck, der geschickt die Fäden der deutschen Politik zog.

    Diesem konservativen Duo stand das fortschrittlich gesinnte Kronprinzenpaar gegenüber. Kronprinz Friedrich Wilhelm und seine Frau Victoria träumten von einem starken Parlament und einer konstitutionellen Monarchie nach englischem Vorbild.

    Inmitten dieser ideologischen Auseinandersetzungen wuchs also der junge Wilhelm heran. Die Eltern verpassten ihm eine betont bürgerliche Erziehung. Moderne Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften standen auf dem Stundenplan. Um ihn vom Einfluss des kaisertreuen Hofes abzuschirmen, schickten sie ihren Sohn sogar auf eine öffentliche Schule.

    Um die traditionelle Militärausbildung kam der junge Prinz trotzdem nicht herum. Er musste bereits mit zehn Jahren als Soldat im 1. Garderegiment dienen. Doch marschieren und salutieren waren nicht wirklich nach seinem Geschmack – schneidige Uniformen dafür umso mehr. Bis an sein Lebensende hegte er ein Faible für militärischen Prunk. 

    So führte Wilhelms uneinheitliche Erziehung dazu, dass er ein recht widersprüchliches Wesen entwickelte: moderner Bildungsbürger auf der einen Seite, preußischer Militär vom alten Schlag auf der anderen. 

    Im politischen Tauziehen am Berliner Hof stellte sich der Infant schnell auf die Seite des herrschenden Regimes. Sehr zum Kummer seiner Eltern avancierte er zum Goldjungen von Kaiser und Kanzler. Bismarck wachte streng über die politische Bildung des Prinzen. Und Wilhelms Loyalität gehörte damals wiederum ganz dem von ihm verehrten Reichskanzler. In einem Brief an Bismarck beteuerte er sogar, er würde sich lieber ein Glied nach dem anderen abhauen lassen, als ihm Unannehmlichkeiten zu bereiten. Bismarck belohnte diese Linientreue und schickte Wilhelm schon mit Mitte zwanzig auf verantwortungsvolle diplomatische Missionen.

    Hinter Wilhelms früher Parteinahme steckten vermutlich pragmatische Überlegungen: Jahre des erbitterten Familienstreits hatten ihn gelehrt, dass Macht Unabhängigkeit bedeutet. Wollte er vermeiden, zur Marionette dynastischer Fehden zu werden, musste er sich auf die Seite der Sieger schlagen.

    Der junge Wilhelm wuchs als in einem politischen Spannungsfeld auf: Sein kaiserlicher Großvater war konservativ-militaristisch, seine Eltern hingegen progressiv. Die Grabenkämpfe animierten ihn, schließlich selbst nach der Macht zu greifen.

    Schon bald sollte er dazu Gelegenheit bekommen. Nach dem Tod des alten Kaisers und dem vorzeitigen Ableben seines Vaters bestieg Wilhelm mit gerade mal 29 Jahren als deutscher Kaiser den Thron.

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    Worum geht es in Wilhelm II.?

    In Wilhelm II. (2000) geht es um die Herrschaft des letzten deutschen Kaisers zwischen 1888 und 1918. Unsere Blinks beleuchten Wilhelms Persönlichkeit und untersuchen, welche Rolle der Kaiser für den Verlauf der deutschen Geschichte spielte. Wie viel Verantwortung hatte er zum Beispiel für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der mit Deutschlands Niederlage auch das Ende der deutschen Monarchie bedeutete?

    Wer Wilhelm II. lesen sollte

    • Geschichts-Interessierte und Hobby-Historikerinnen
    • Jeder, der wissen will, was für ein Mensch Kaiser Wilhelm II. war
    • Alle, die mehr über die Politik und Gesellschaft des deutschen Kaiserreiches lernen wollen

    Über den Autor

    Der australische Historiker Christopher Clark lehrt an der Universität Cambridge in England und gilt als Experte für die Geschichte Preußens. Er ist Mitglied der Preußischen Historischen Kommission und der Otto-von-Bismarck-Stiftung. Als einer der ersten Wissenschaftler stellte er die These von der Hauptverantwortlichkeit des Deutschen Reiches für den Ersten Weltkrieg infrage. Zu seinen wichtigsten Werken zählen Preußen: Aufstieg und Niedergang und Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog.

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