Der empfindsame Titan Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Der empfindsame Titan
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Zusammenfassung von Der empfindsame Titan

Christine Eichel

Ludwig van Beethoven im Spiegel seiner wichtigsten Werke

4.7 (282 Bewertungen)
26 Min.

Kurz zusammengefasst

Der empfindsame Titan ist eine biografische Erzählung über Friedrich Schiller. Das Buch bietet einen Einblick in das Leben und die Leidenschaften des deutschen Schriftstellers und Dramatikers.

Inhaltsübersicht

    Der empfindsame Titan
    in 8 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 8

    Um den Zwängen seiner Kindheit zu entkommen, flüchtete Beethoven sich schon früh in musikalische Fantasiewelten.

    Schon als junger Spund musste der kleine Ludwig täglich bis zur Erschöpfung Klavier üben. Wie fast alle seiner Altersgenossen hatte er keine rechte Freude an den Fingerübungen. Wenn ihm die ewigen Wiederholungen zu viel wurden, machten sich seine Hände oft selbstständig und begannen, Töne zu spielen, die nicht in den Noten standen. Dann setzte es Ohrfeigen: „Ludwig, üben sollst du, nicht fantasieren!“, herrschte sein Vater ihn an. 

    Mit dem alten Johann van Beethoven war nicht zu spaßen. Der oft betrunkene Choleriker wollte aus seinem Sohn um jeden Preis einen Star machen. Wie wenige Jahre zuvor der junge Mozart sollte auch Ludwig als Wunderkind in europäischen Adelshäusern herumgereicht werden und seiner Familie zu Ruhm und Wohlstand verhelfen. Ausgerechnet Beethovens Liebe zur Improvisation, die der Vater ihm unbedingt hatte austreiben wollen, sollte sich dabei später als Schlüssel seines Erfolgs herausstellen. 

    Mit Mitte zwanzig verschlug es den jungen Beethoven nach Wien, dem damaligen Zentrum der klassischen Musik. Dank glücklicher Fügungen war es ihm gelungen, beim berühmten Joseph Haydn Kompositionsunterricht zu bekommen. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, trat Ludwig bei Abendgesellschaften des Wiener Hochadels auf. Schnell machte er als virtuoser Tastenteufel von sich reden, der arrivierte Größen der Wiener Musikszene gnadenlos an die Wand spielte. Dabei konnte es schon mal passieren, dass die eine oder andere Klaviersaite unter seiner überschäumenden Spielwut riss. 

    Etwas sanfter ging es bei seiner berühmten Mondscheinsonate zu. Auch sie atmete den Geist der Improvisation. „Quasi una Fantasia“ schrieb Beethoven über den ersten Satz. Das Stück kommt so schwebend und sehnsuchtsvoll daher, dass es wie zufällig improvisiert wirkt – und damit auch das Herz des Publikums gewann. 

    Beethovens Musik gewährt seinen Zuhörern intimen Einblick in die Schattenseiten seiner Seele. Aus dem misshandelten und vernachlässigten Kind wurde ein psychisch labiler Erwachsener, der mit Stimmungsschwankungen und Wutausbrüchen kämpfte. Seine Freunde überschüttete er abwechselnd mit Zuneigung und Verachtung. Seine Köchin bewarf er sogar einmal mit faulen Eiern. 

    Aus heutiger Sicht würden wir Beethoven als bipolare Persönlichkeit beschreiben, die ihre widerstreitenden Emotionen mithilfe der Musik verarbeitete, die dann auch von Gegensätzen geprägt ist: Jähe Umschwünge von fröhlich zu traurig, schnell zu langsam und laut zu leise stürzen uns in ein Wechselbad der Gefühle.

    Indem er aus seinem aufgewühlten Inneren schöpfte, fand Beethoven zu seiner einzigartigen persönlichen Ausdruckskraft. In einer Zeit, in der Komponisten in erster Linie zum Gefallen der höfischen Elite produzierten, war das alles andere als selbstverständlich. Doch Beethoven kämpfte wie ein Löwe, um seine künstlerische Freiheit zu bewahren.

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    Worum geht es in Der empfindsame Titan?

    Ludwig van Beethoven ist ein wahrer Gigant unter den Komponisten. Er verfasste weltberühmte Melodien und ikonische Werke, die die klassische Musik für immer verändern sollten. Wer war der Mann, der durch seine tiefe und radikale Emotionalität Aufsehen erregte und dessen Musik uns bis heute berührt? Die Blinks zu Christine Eichels Der empfindsame Titan (2019) zeigen den Menschen hinter der Legende und erklären, wie sich Ludwig van Beethovens Persönlichkeit in seiner Musik widerspiegelt. 

    Bestes Zitat aus Der empfindsame Titan

    Gut zu wissen: Beethovens Vater schwindelte das Alter seines Sohnes bei öffentlichen Auftritten um zwei Jahre herunter.

    —Christine Eichel
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    Wer Der empfindsame Titan lesen sollte

    • Liebhaber klassischer Musik und solche, die es werden wollen
    • Alle, die wissen möchten, wie die Seele eines Künstlers sein Werk beeinflusst
    • Jeder, der sich schon einmal gefragt hat, was an Beethoven so besonders ist

    Über den Autor

    Die studierte Philosophie-, Musik- und Literaturwissenschaftlerin Christine Eichel widmet sich als Journalistin, Moderatorin und Regisseurin verschiedenen Themen aus dem Kulturbereich: Sie drehte Dokumentarfilme über Vivienne Westwood und Hans Magnus Enzensberger, moderierte die Radiosendung Klassik plus und leitete die Kulturressorts der Zeitschriften Cicero und Focus. Zudem ist sie Autorin zahlreicher Sachbücher, unter anderem über Gustav Klimt und Theodor W. Adorno, und veröffentlichte auch eigene Romane, darunter Schwindel, Im Netz und Wenn Frauen zu viel heiraten.

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