Starke Abwehr Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Starke Abwehr

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Zusammenfassung von Starke Abwehr

Name: Starke Abwehr
Rating: 4.6 (203 reviews)
Author: Matt Richtel

Matt Richtel

Unser Immunsystem: Ein medizinisches Wunder und seine Grenzen

4.6 (203 Bewertungen)

35 Min.

Kurz zusammengefasst

Starke Abwehr ist ein spannender Thriller von Matt Richtel, der die Geschichte einer Cyberattacke erzählt. Mit fesselnden Charakteren und einem fesselnden Plot zeigt das Buch die Auswirkungen der digitalen Welt auf unsere Sicherheit auf.

Themen

Pandemie

Inhaltsübersicht

Starke Abwehr
in 12 Kernaussagen verstehen

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Kernaussage 1 von 12

Was drin ist für dich: Tiefe Einblicke in das stärkste Abwehrsystem der Welt.

Der Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 im Januar 2020 rückte den Fokus der Welt auf die wahrscheinlich introvertierteste aller Wissenschaften: die Immunologie. Sie geht genau den Fragen nach, die uns in Zeiten von Pandemie und Quarantäne beschäftigten: Wie infizieren wir uns mit einem schädlichen Erreger? Wie setzt sich unser Körper zu Wehr? Wie schafft er es, die viel beschworene „Grundimmunität“ aufzubauen? Diese Blinks geben Antworten.

Der Journalist Matt Richtel begab sich bereits 2016 auf Spurensuche, nachdem sein enger Freund Jason Greenstein wie durch ein Wunder eine seltene Autoimmunkrankheit überlebt hatte. Diese Blinks nehmen dich mit auf eine verblüffende Reise durch die Geschichte der Immunologie – von rätselhaften Funden in Hühnern und Hunden bis tief hinein in den täglichen Krieg zwischen Antikörpern und Pathogenen.

Die Blinks erklären dir,

was die Immunabwehr mit Schlüsseln und Schlössern zu tun hat,
wie deine Abwehrkräfte zwischen Freund und Feind unterscheiden und
wie dein Körper die sensible Balance zwischen Krieg und Frieden meistert.

Unser Immunsystem ist wie das Sicherheits- und Pflegepersonal auf einem gigantischen Festival.

Stell dir eine gigantische Party vor – ein rauschendes Fest mit Abermilliarden Teilnehmern verschiedenster Herkunft und Couleur. Und jetzt stell dir vor, dieser kolossale Karneval der Kulturen findet täglich statt. Und zwar in dir!

Das wild-wimmelnde Feiervolk besteht aus den unzähligen Zellen deines Körpers und Milliarden von Bakterien und Viren. Der Anlass ist das tägliche Wunder deiner physiologischen Existenz: das Festival des Lebens.

Jedes Fest braucht tapfere Helfer, die sich um den reibungslosen Ablauf kümmern: Pförtnerinnen und Handwerker, Ärztinnen, Sicherheitskräfte und Sanitäter. Sie sind die Abwehrkräfte deines Immunsystems, die Gewebeschäden reparieren, Giftstoffe entfernen und Krankheitserreger abwehren. Bei den meisten Erregern handelt es sich entweder um Bakterien, Viren oder Parasiten. Wir werden uns in diesen Blinks auf die ersten beiden Typen konzentrieren.

Die gefährlichsten Eindringlinge sind wie kleine Killerkommandos. Klein heißt in diesem Falle winzig. Das Volumen einer einzelnen Zelle würde mehrere Tausend Bakterien fassen. Und jede dieser Bakterien ist wiederum so groß wie mehrere Tausend Viren.

Und jetzt wirds interessant! Entgegen unserer landläufigen Vorstellung ist nur etwa ein Prozent der Bakterien und Viren pathogen, also krankmachend. Damit ist die überwältigende Mehrzahl ungefährlich. Es gibt sogar Viren, die für uns überlebensnotwendig sind: Etwa acht Prozent unseres genetischen Materials werden mithilfe sogenannter Retroviren gebaut, die buchstäblich Teil der menschlichen DNA werden.

Der Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 im Januar 2020 erinnerte die Menschheit schmerzhaft daran, wie gefährlich die kleine Minderheit der tödlichen Erreger sein kann. Umso spannender ist der Blick in die Geschichte der winzigen Killer.

Das Stäbchenbakterium Yersinia pestis verursachte im 14. Jahrhundert den Schwarzen Tod, eine der verheerendsten Pandemien der Weltgeschichte, die damals mit etwa 25 Millionen Toten fast ein Drittel der Menschen in Europa dahinraffte. Weitere tödliche Bakterien sind Salmonellen, E. coli und das Tetanus-Bakterium Clostridium tetani. Zur langen Liste der tödlichen Viren gehören Ebola, HIV, Pocken, verschiedene Grippeviren und Tollwut.

Hier kommt unser Immunsystem ins Spiel. Virusinfektionen wie Influenza und Lungenentzündungen waren bis 1900 tödlicher als alle anderen Krankheiten. Im Laufe der Zeit aber gingen bei allen tödlichen Erregern die Sterblichkeitsraten zurück. Wie war das möglich?

Wie gelingt es unserem Immunsystem, sich immer wieder gegen die gefährlichsten aller Viren und Bakterien zu wappnen? Die Suche nach Antworten beginnt mit drei Rätseln und drei Tieren: einem Huhn, einem Hund und einem Seestern.

Die Geschichte der Immunologie begann mit drei rätselhaften Entdeckungen.

Wir beginnen mit dem Geflügel und reisen ins 16. Jahrhundert. Der junge italienische Anatom Girolamo Fabrizio war dabei, ein Huhn zu sezieren, als er ein mysteriöses Organ entdeckte. Es befand sich unter dem Schwanz des Vogels, hatte die Form eines kleinen Säckchens und keine erkennbare biologische Funktion.

Er nannte es bursa, was sprachlich verwandt mit dem englischen Wort purse ist und so viel wie „Täschchen“ oder „Beutel“ bedeutet. Doch wofür das kleine Vogelsäckchen gut war, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand sagen.

Eine ausgeprägte Thymusdrüse hält die Leukämie von Labormäusen in Schach.

Ende der 1950er-Jahre führte ein gewisser Dr. Jacques Miller Experimente an Mäusen durch. Immer wenn eines der Tiere starb – und das geschah ständig –, schnitt Miller sie auf und sah das Gleiche: eine von einer schweren Infektion zerfressene Mäuseleber. Was war mit den armen Mäusen passiert?

Miller war ein australischer Arzt französischen Ursprungs, der zu jener Zeit in London forschte. Er hatte jeder der toten Mäuse den Thymus entnommen – ein Organ, das bis zu Millers Experimenten so rätselhaft war wie Fabrizios Bursa.

T-Zellen aktivieren körpereigene Antikörper, die im Thymus gebildet werden.

Bislang wirft das alles nur weitere Fragen auf: Wie kann unser Körper zwischen „selbst“ und „nicht-selbst“ unterscheiden? Woher weiß das Immunsystem, welche Bakterien gutartig sind und welche nicht? Woher wusste Metschnikows Seestern, dass es sich beim Stachel der Rose um einen Eindringling handelte?

Miller konnte zunächst nur beobachten. Er sah, dass das Immunsystem zwischen körpereigenen und fremden Stoffen unterschied. Er bemerkte aber auch, dass es dabei manchmal gut gemeinte Hilfe für gefährliche Angriffe hielt.

Verwirrende Befunde führten zu der Hypothese, dass T-Zellen nicht die einzigen Lymphozyten sind.

Was war nun mit Girolamo Fabrizios Bursa? Das beutelförmige Organ hatte seine große Sternstunde im Jahr 1954, als ein Forscher herausfand, dass sich seine Entfernung dramatisch auf das Immunsystem von Hühnern auswirkte: Die Produktion der Antikörper brach nahezu vollständig zusammen.

Warum sorgte das für so viel Aufsehen? Weil sich kurz zuvor in einem kuriosen Fall gezeigt hatte, wie wichtig Antikörper sind. 1951 wurde ein junger Mann mit diversen chronischen Leiden ins Walter Reed General Hospital in Maryland eingeliefert. Er war in 18 Monaten 18-mal an einer schweren Lungenentzündung und diversen anderen lebensgefährlichen Infekten erkrankt. Die Ärzte fanden heraus, dass sein Körper keine Antikörper produzierte.

T-Zellen und B-Zellen sind die Scharfschützen in der Abwehr unseres Immunsystems.

Am Ende war es wiederum Dr. Miller, der die Hypothese von Dr. Cooper belegte. Er bewies, dass es tatsächlich zwei Arten von Lymphozyten gab: Die bereits bekannten T-Zellen und die sogenannten B-Zellen, die offenbar im Knochenmark gebildet wurden.

Zusammen stellen die T- und B-Zellen rund 40 Prozent der Leukozyten, also der weißen Blutkörperchen. Sie liefern nicht nur die Erklärung für Gaspare Asellis seltsame weiße Hundeadern, sondern spielen auch eine Hauptrolle in unserer immunologischen Abwehr. Höchste Zeit also, dass wir uns genau ansehen, wie sie funktionieren.

Das genetische Material von B-Zellen kann sich millionenfach kombinieren und abwandeln.

Stell dir vor, du reist ins Ausland. Du wanderst in der Natur, gelangst an einen See und gehst darin schwimmen. Durch das Wasser in deiner Nase kommst du mit einem pathogenen Bakterium in Kontakt, mit dem noch keiner deiner Vorfahren jemals infiziert wurde. Sein Antigen ist deinem Immunsystem völlig unbekannt. Wie kann dein Körper da die passenden Antikörper produzieren?

Genau damit beschäftigte sich Susumu Tonegawa, ein japanischer Forscher, der in den 1970er-Jahren am Institut für Immunologie in Basel lehrte. Er entdeckte das, was Richtel als Unendlichkeitsmaschine bezeichnet.

In Wirklichkeit gibt es zwei Immunsysteme, die die Abwehr unseres Körpers gemeinsam bestreiten.

Nehmen wir an, du infizierst dich mit einem Krankheitserreger. Zuerst kommt die allgemeine Abwehr durch Immunzellen wie die von Elias Metschnikow entdeckten Phagozyten. Es gibt verschiedene Formen, aber bei den meisten handelt es sich um neutrophile Granulozyten, kurz: Neutrophile. Sie haben einen Anteil von 50 bis 60 Prozent an deinen weißen Blutkörperchen.

Die Neutrophile strömen instinktiv in Richtung der Entzündung und injizieren den pathogenen Mikroorganismen Enzyme, die sie zerstören. Anschließend lösen sie sich selbst auf, woraufhin weitere Zellen hinzustoßen, um das Schlachtfeld aufzuräumen. Der „Abfall“ aus aufgelösten Pathogenen und Neutrophilen ist das, was wir „Eiter“ nennen.

Zellen kommunizieren über Zytokine, um die Angriffe des Immunsystems zu koordinieren.

Wir arbeiten hier die ganze Zeit mit Metaphern: Die dendritischen Zellen „senden“ Botschaften, Rezeptoren „alarmieren“ die T-Zellen und die „geben Befehle“. Aber wie läuft das eigentlich ab? Wie können all die mikroskopisch kleinen Zellen miteinander kommunizieren?

Dein Körper ist von Natur aus mit einem raffinierten Telekommunikationssystem ausgestattet. Die Zellen kommunizieren, indem sie ein Protein namens Zytokin absondern. Wenn dein Immunsystem von einem Erreger angegriffen wird, scheiden die Zellen nahe der Einbruchstelle Zytokine aus. Diese werden von den Nachbarzellen aufgenommen, die wiederum selbst Zytokine ausscheiden. Und so weiter. So breitet sich die Botschaft vom Angriff innerhalb weniger Stunden im Körper aus.

Das Hodgkin-Lymphom ist ein bösartiger Tumor, der das Immunsystem kapert.

Es wird Zeit, dass wir Jason Greenstein vorstellen. Ihn und Matt Richtel verband seit frühen Kindertagen eine Freundschaft. Jason war schon immer ein Freigeist und Lebemann gewesen: ein umtriebiger Weltbürger, der das Leben liebte. Umso größer war der Schock, als plötzlich der Tod an die Tür klopfte.

Jason war in seinen Vierzigern, als bei ihm das Hodgkin-Lymphom diagnostiziert wurde, ein bösartiger Tumor im Immunsystem. Der Name deutet es an: Das Lymphom attackiert das Lymphsystem.

Wer das Immunsystem manipuliert, spielt mit dem Feuer.

Jason war immer eine Kämpfernatur gewesen. Also kämpfte er. Er unterzog sich einer Chemotherapie, wartete vergebens, ließ sich erneut bestrahlen. Als auch das nicht wirkte, bekam er eine Knochenmarktransplantation. Der Eingriff beseitigte alle B-Zellen – auch die gesunden –, aber der Krebs kam trotzdem wieder.

Die Behandlungen hinterließen Spuren. Jason produzierte zu wenig normale Blutkörperchen und wurde neutropenisch: Sein Blut enthielt kaum noch Neutrophile, er fühlte sich körperlich und geistig ausgelaugt. Bald war er sogar zu schwach, um sich weiteren Behandlungen zu unterziehen.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Das Immunsystem muss eine sensible Balance bewahren: Es muss aggressiv genug vorgehen, um uns vor bösartigen Eindringlingen zu schützen. Zugleich muss es zwischen körpereigenen und fremden Strukturen unterscheiden und freundliche von feindlichen Organismen trennen, um nicht versehentlich gegen die eigenen Truppen loszugehen. Die Geschichte der Immunologie steckt voller unglaublicher Entdeckungen, die die Grundlage für das Verständnis unserer mächtigen und eleganten Abwehr bilden. Trotzdem sind wir weit davon entfernt, ihre komplexen Kräfte vollständig zu verstehen und zu kontrollieren.

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Worum geht es in Starke Abwehr?

Dein Immunsystem leistet täglich das schier Unmögliche: Es bekämpft schädliche Eindringlinge, um alle vitalen Organismen zu schützen. Aber wie geht das? Wie unterscheiden deine Abwehrkräfte zwischen „körpereigen“ und „fremd“, oder zwischen gutartig und böse? Wie meistern sie den Drahtseilakt zwischen Bekriegen und Beschützen? Unsere Blinks zu Starke Abwehr (2019) entführen dich auf eine spannende Reise durch das mächtigste und eleganteste Verteidigungssystem der Welt.

Wer Starke Abwehr lesen sollte

Alle, die wissen wollen, wie sich das Immunsystem gegen Krankheitserreger wehrt
Medizinerinnen, Immunologen und Patienten
Alle, die ihre Abwehrkräfte stärken wollen

Über den Autor

Matt Richtel ist Schriftsteller und Journalist. Für seine Reportage über Ablenkung beim Autofahren in der New York Times wurde er 2010 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet. Seitdem hat er mehrere Romane wie zum Beispiel Doomsday Equation (2015) und Dead on Arrival (2017) veröffentlicht. Der San Francisco Chronicle zählte sein Sachbuch A Deadly Wandering (2014) zu den besten Büchern des Jahres 2014.

Kategorien mit Starke Abwehr

Wissenschaft Gesundheit & Ernährung

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