In Der Gotteswahn legt Richard Dawkins dar, warum es wissenschaftlich betrachtet recht unwahrscheinlich ist, dass es einen Gott gibt. Nachdem er die gängigsten angeblichen Gottesbeweise widerlegt, wirft Dawkins einen Blick auf unsere Moralvorstellungen und erklärt, warum Religionen auch auf diesem Gebiet mehr Schaden anrichten als Gutes tun.
Richard Dawkins ist ein britischer Zoologe, Biologe und Autor. Er ist Mitglied der Royal Society und hat bereits zahlreiche Preise gewonnen. Bekannt wurde er 1976 mit seinem Buch Das egoistische Gen, in dem er die Evolution aus Perspektive der Gene analysiert. Er unterrichtete Biologie an der University of Oxford und gilt als einer der bekanntesten Vertreter des „Neuen Atheismus“.
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Start free trialIn Der Gotteswahn legt Richard Dawkins dar, warum es wissenschaftlich betrachtet recht unwahrscheinlich ist, dass es einen Gott gibt. Nachdem er die gängigsten angeblichen Gottesbeweise widerlegt, wirft Dawkins einen Blick auf unsere Moralvorstellungen und erklärt, warum Religionen auch auf diesem Gebiet mehr Schaden anrichten als Gutes tun.
Fangen wir gleich beim Knackpunkt an. Gibt es Gott oder gibt es ihn nicht? Falls es ihn geben sollte, hat er zumindest keinerlei Beweise dafür in unserer Welt hinterlassen – ganz gleich, was manche Philosophen oder Theologen behaupten.
Es geistern zahlreiche „Gottesbeweise“ durch die Literatur. Die meisten davon sind entweder kosmologisch oder ontologisch. Sehen wir uns zuerst die kosmologischen an. Sie basieren auf der Idee, dass Gott der „erste Beweger“ sein soll: die Kraft im Universum, die alles andere erschaffen hat.
Der bekannteste kosmologische Beweis stammt von Thomas von Aquin, einem italienischen Philosophen aus dem 11. Jahrhundert. Er baut seine Ausführungen auf dem Konzept einer ursprünglichen Ursache auf. Er behauptet, dass es eine Zeit gegeben haben muss, in der keine physische Welt existierte. Damit unsere Welt irgendwann entstehen konnte, muss es jemanden – ergo einen Gott – gegeben haben, der sie erschaffen hat.
Wie alle kosmologischen Gottesbeweise beruht auch dieser auf dem Glauben, dass alles eine Ursache haben muss. Was die Beweise aber übersehen: In dieser Logik müsste auch Gott selbst eine Ursache haben und von jemand anderem erschaffen worden sein. Der „Beweis“ funktioniert also nicht.
Die andere Gruppe der Gottesbeweise ist ontologischer Natur. Die Ontologie ist eine philosophische Fachrichtung, die sich mit dem, was ist, und dem, was sein könnte, beschäftigt. Ihre Gottesbeweise sind nicht viel mehr als Wortspiele. Der bekannteste von ihnen stammt aus dem Jahr 1078 von Anselm von Canterbury.
Er schreibt, die Tatsache, dass wir uns etwas Perfektes vorstellen können, ist der Beweis, dass es Gott gibt. Denn es gibt nichts Perfektes auf dieser Welt – und trotzdem muss es existieren, sonst könnten wir es uns nicht vorstellen. Daher muss es einen Gott geben: Er ist das Perfekte, das nicht nur in der Vorstellung sondern auch in der Realität existiert.
Das ist allerdings eine ziemlich bröckelige Logik, die auf falschen Annahmen beruht: Dass wir uns nichts vorstellen können, was es nicht gibt, stimmt einfach nicht.