Vom Kriege Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Vom Kriege
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Zusammenfassung von Vom Kriege

Carl von Clausewitz

Wie werden moderne Kriege gewonnen?

4.1 (260 Bewertungen)
19 Min.
Inhaltsübersicht

    Vom Kriege
    in 4 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 4

    Erstes Buch: Über die Natur des Krieges

    Dann mal Butter bei die Fische: Was ist Krieg? Wenn wir es aufs Wesentliche herunterbrechen, ist Krieg nichts anderes als ein gigantischer Ringkampf antagonistischer Kräfte. Jede Seite hat ein Ziel: Sie will dem Gegner ihren Willen aufzwingen. Dafür muss sie ihn so weit entwaffnen, bis er sich nicht länger wehren kann.

    Clausewitz formuliert es so: „Der Krieg ist (…) ein Akt der Gewalt, um den Gegner zur Erfüllung unseres Willens zu zwingen.“

    Das Zitat macht gleich mehrere Aspekte deutlich. Zum einen ist Krieg ein Instrument. Angenommen, ein Staat formuliert ein politisches Ziel, zum Beispiel die Annexion benachbarter Gebiete. Dann ist Krieg die Ultima Ratio, um dieses Ziel zu erreichen. Das letzte aller verfügbaren Mittel. Womit wir auch schon beim wohl berühmtesten Satz des Buches wären: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“

    Zum anderen ist Krieg für Clausewitz ein Gewaltakt. Wir sprechen heute über Handels- und Informationskriege, in denen Staaten ihre Kräfte mit anderen Waffen messen. Aber im frühen 19. Jahrhundert ist Krieg per Definition brutal. Er wird durch physische Aggression entschieden. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass sich zwei Heere auf dem Schlachtfeld gegenseitig die Köpfe einschlagen.

    Das führt uns zum ersten einer ganzen Reihe moralischer Probleme. Angenommen wir erkennen an, dass ein Krieg immer ein Gewaltakt ist. Dann stellt sich doch die Frage: Wie viel Gewalt ist nötig? Selbst im frühen 19. Jahrhundert glauben manche, man könne Kriege auch mit einem Minimum an Blutvergießen gewinnen. Aber Clausewitz kommt zu einem anderen Urteil. Seiner Meinung nach kann ein solcher Ansatz nach hinten losgehen. Wenn dein Ziel die vollständige Kapitulation und Entwaffnung deines Gegners ist, dann musst du alle deine Geschütze auffahren. Dann ist militärische Zurückhaltung nicht zielführend.

    Das hat auch mit dem Faktor Zeit zu tun: Ein Krieg ist kein isoliertes Ereignis. Dahinter steht immer ein gescheiterter politischer Austausch. Zwei Streitparteien reagieren abwechselnd auf die Handlungen der jeweils anderen, bis alle Mittel erschöpft sind. Dann erklärt die eine der anderen den Krieg. Somit ist der Kampf nur der tragische Gipfel einer längeren Eskalation. 

    Doch der Krieg ist auch kein zwingender Schlusspunkt. Ein angezählter Gegner kann sich wieder aufrappeln und zurückschlagen. Und zwar mit ganz neuem, durch die Demütigung der Niederlage befeuerten Hass. Solche starken Ressentiments können sich entscheidend auf die Kriegsmoral eines Heeres auswirken. Und genau deshalb hält Clausewitz eine moderate Kriegsführung für kontraproduktiv. Es ergibt schlichtweg keinen Sinn, den Feind nur knapp zu schlagen – denn so lässt man ihm die Chance auf Rache.

    Dazu kommt der Faktor des Unbekannten. Keine Kriegspartei kennt alle kriegswichtigen Informationen wie etwa die gegnerische Ausrüstung, Position oder Gefechtsstärke. Es gibt also immer unbekannte Variablen, die Clausewitz in ihrer Summe als „Kriegsnebel“ bezeichnet. Dieser Nebel verhüllt, in Clausewitz Worten, „drei Viertel derjenigen Dinge, worauf das Handeln im Kriege gebaut wird“. Kurzum: Wenn du nicht weißt, wie stark dein Gegner ist, dann kannst du nicht mit Vorsicht angreifen. Dann musst du in die Vollen gehen.

    Hier verlagert Clausewitz die Perspektive auf die Kriterien kompetenter Kriegsführung. Was macht einen guten Feldherrn aus? Klar, er sollte intelligent sein und menschliches Verhalten antizipieren können. Aber wahres militärisches Genie misst sich an der Fähigkeit, unter Zeitdruck mit unvollständigen Informationen umzugehen. Will heißen: Ein guter Feldherr behält auch im Kriegsnebel den Durchblick.

    Krieg erfordert also immer die Fähigkeit, auf Unerwartetes zu reagieren. Und um das zu schaffen, braucht ein Anführer Mut – nämlich den Mut, sich körperlichen Gefahren zu stellen, moralische Verantwortung zu übernehmen und schwere Entscheidungen zu fällen. Er muss resolut sein und Ruhe bewahren. Andererseits muss er schnell und entschlossen handeln, sobald das Unerwartete eintritt. Ein guter Heerführer besitzt mentale Stärke. Er trotzt der Gefahr, dem Leid und der Ungewissheit des Krieges. Er lässt sich nicht von Zweifeln lähmen.

    All das lässt ihn die sogenannten „Friktionen“ meistern – also die Reibungen zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Unkalkulierbarkeit des Krieges sorgt dafür, dass die Dinge nur selten nach Plan verlaufen; doch ein guter Anführer kann mit diesen Abweichungen umgehen. 

    So viel zum ersten Buch, in dem Clausewitz über die Natur des Krieges nachdenkt. Im zweiten Buch widmen wir uns der Theorie.

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    Worum geht es in Vom Kriege?

    Vom Kriege (1832) gilt unter Historikern auch gut zweihundert Jahre nach seinem Erscheinen als absolutes Grundlagenwerk der Kriegsführung. Besonders spannend sind die Gedanken dazu, wie und warum sich Staaten überhaupt bekriegen.

    Wer Vom Kriege lesen sollte

    • Hobbyhistoriker
    • Alle, die sich mit der politischen und moralischen Dimension des Krieges befassen
    • Alle, die sich für Militärtheorie und -strategie interessieren

    Über den Autor

    Carl von Clausewitz kämpfte um 1800 als preußischer General in den Napoleonischen Kriegen. Im Anschluss an seine aktive Militärkarriere verbrachte er über zehn Jahre mit der Redaktion dieses Buches. Er starb im Jahr 1831, bevor er das Werk vollenden konnte. Die Schrift wurde ein Jahr nach seinem Tod von seiner Frau veröffentlicht.

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