Die Krise hält sich nicht an Regeln Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Die Krise hält sich nicht an Regeln

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Zusammenfassung von Die Krise hält sich nicht an Regeln

Name: Die Krise hält sich nicht an Regeln
Rating: 4.2 (239 reviews)
Author: Max Otte

Max Otte

99 Antworten auf die wichtigsten Fragen nach dem Corona-Crash

4.2 (239 Bewertungen)

31 Min.

Kurz zusammengefasst

Die Krise hält sich nicht an Regeln ist ein Buch von Max Otte, das die Finanzkrise von 2008 analysiert. Es legt dar, wie die Krise unsere heutige Weltwirtschaft beeinflusst hat und bietet Einsichten, um sich auf zukünftige Krisen vorzubereiten. [31 words]

Themen

Internationale Wirtschaft Krisen & Skandale Pandemie

Inhaltsübersicht

Die Krise hält sich nicht an Regeln
in 9 Kernaussagen verstehen

Audio & Text in der Blinkist App

Kernaussage 1 von 9

Was drin ist für dich: Eine wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Analyse der globalen Lage.

Wir kommen aus den Krisen gar nicht mehr raus: Eurokrise, Arabischer Frühling, Krieg in Syrien, Ukraine-Konflikt, der Brexit und dann auch noch Corona. Was bedeutet das für die Wirtschaft? Und für unsere Gesellschaft? Welche Mechanismen stehen dahinter, und wie können wir die Situation interpretieren?

In Die Krise hält sich nicht an Regeln versucht der politische Ökonom Max Otte Antworten auf diese Fragen zu geben. Die erste Ausgabe des Buches erschien vor zehn Jahren. 2021 hat Otte das Buch gründlich aktualisiert und geht in der neuen Version in 99 Fragen und Antworten auch intensiv auf die Coronakrise ein. Wir haben die wichtigsten davon zusammengefasst.

Der Autor ist übrigens eine politisch umstrittene und komplexe Persönlichkeit. Er ist zwar CSU-Mitglied, hat aber auch schon AfD gewählt. Er ist Fan der Abwrackprämie für Autos und kritisierte Angela Merkel für ihre Asylpolitik. Andererseits vertritt er Positionen, die man eher aus der politischen Linken erwartet. Er setzt sich zum Beispiel für eine Finanztransaktionssteuer ein und steht auf Demos auch mal neben Sahra Wagenknecht.

Es ist somit schwierig, Max Otte in eine Schublade zu stecken. Diese Blinks helfen dir aber dabei, seinen Gedanken zu folgen. Sie zeichnen die umfassende politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Analyse des Autors nach.

In den Blinks erfährst du unter anderem,

wie wir Finanzkrisen in Zukunft vermeiden können,
warum der Populismus überall auf dem Vormarsch ist und
wie du trotz der Krisen erfolgreich investieren kannst.

2008? War da was?

Du willst verstehen, wie die ganzen Krisen zusammenhängen, die in diesen Jahren die Welt erschüttern? Dann sollten wir uns zuerst einmal die Finanzkrise von 2008 vornehmen. Denn sie bildet gewissermaßen die Grundlage für alles, was danach kam.

Holen wir kurz ein wenig aus und sehen uns an, wie Finanzkrisen grundsätzlich funktionieren. Dazu hat der US-Wirtschaftshistoriker Charles Kindleberger ein gutes Modell entwickelt. Er geht davon aus, dass es zunächst ein positives Ereignis gibt, sagen wir zum Beispiel das Ende eines Krieges oder eine epochemachende Erfindung wie die Eisenbahn. Die wirtschaftliche Stimmung ist gut, Unternehmer und Kapitalgeber investieren kräftig und machen ordentliche Gewinne. Schließlich kommt es zu einem Boom, der so lange anhält, bis einigen Investoren bewusst wird, dass eine Blase entstanden ist und die Preise viel zu hoch sind. Dann bricht alles zusammen und die Situation stabilisiert sich auf einem niedrigen Niveau.

Genau das passierte 2008 in den USA mit den Immobilien und den Krediten. Die Auswirkungen bekamen wir in Form der Eurokrise dann auch in Europa zu spüren. Allerdings sind wir mit der Situation nicht gut umgegangen. Wir haben nicht, wie Politiker so gern behaupten, Griechenland oder den Euro gerettet. Wir haben einfach nur Banken und Investoren ausgezahlt, und zwar auf Kosten der griechischen Bürger und der anderen EU-Steuerzahler.

Anschließend haben wir es versäumt, das Finanz- und Bankensystem zu reformieren, das die Krise ja verursacht hat. Dabei ist das System komplett marode. Das liegt unter anderem an der Geldpolitik der Notenbanken, die viel frisches Geld drucken und günstige Kredite anbieten. Die Folgen? Ausufernde Spekulation und Investitionen in unsichere Unternehmungen. Dadurch entstehen auf Dauer riskante Wirtschaftsstrukturen.

Außerdem begünstigt die Gesetzgebung in den europäischen Ländern weiterhin systematisch die Spekulationen der Finanzbranche, während sie den Mittelstand immer stärker zur Kasse bittet. Hinzu kommt, dass sich die Finanzwirtschaft vollkommen von der Realwirtschaft abgekoppelt hat und ihr eigenes Süppchen kocht. Sie wird regelmäßig mit Milliardenbeträgen unterstützt, obwohl sie kein einziges Produkt herstellt und nicht zum allgemeinen Wohlstand beiträgt. Auch hier haben wir aus den Ereignissen von 2008 nichts gelernt.

Halten wir also fest, dass die Regierungen es versäumt haben, Lehren aus der Finanzkrise von 2008 zu ziehen.

Seit der Eurokrise steht unser Wirtschaftssystem sowieso schon auf sehr wackeligen Füßen. Und auf dieses instabile System kam dann 2020 die Coronakrise als Sahnehäubchen.

Die Coronakrise trifft auf ein marodes System

Die Coronakrise wird viel schwerwiegendere Auswirkungen haben als die Krise von 2008. Das liegt vor allem daran, dass sie alle Gesellschaftsbereiche betrifft und in ein sehr komplexes Gemenge von Interessen einschlägt.

Die Welt gleicht 2021 einem Hexenkessel, in den ein böser Zauberer alle möglichen unglücklichen Umstände geworfen hat. Zunächst haben wir da natürlich den Schuldenberg von 2008, der das System belastet. Die nächste Zutat sind zunehmende staatliche Überwachung und enorme Einschränkungen der bürgerlichen Freiheitsrechte. Außerdem schwimmt in der unappetitlichen Suppe eine Mittelschicht, die immer ärmer wird, während sie zusieht, wie die Reichen immer mehr Vermögen anhäufen und gleichzeitig die Infrastruktur den Bach heruntergeht. Schulen und Krankenhäuser sind zum Beispiel völlig kaputtgespart. Die Coronakrise verschärft die Lage, und unser Hexenkessel steht jetzt kurz vor dem Überkochen.

Keine Wirtschaft ohne Gesellschaft

Durch die Maßnahmen gegen Corona kommt zur riskanten Gesamtsituation noch ein enormer neuer Schuldenberg hinzu. Können wir noch verhindern, dass wir in eine verheerende Weltwirtschaftskrise geraten? Eigentlich sollten die Wirtschaftswissenschaftler darauf eine Antwort haben – doch die sind leider in einem ganz speziellen Elfenbeinturm gefangen und helfen uns nicht weiter.

Das Problem der Ökonomie ist heute, dass die große Mehrheit der Finanzgelehrten die Wirtschaft als eine Art riesige Maschine betrachtet. Wenn man an dieser Maschine einen Hebel bedient und zum Beispiel die Zinsen senkt, hat das eine automatisch ablaufende Folge. In unserem Beispiel könnte das sein, dass mehr Kredite aufgenommen werden. An den Universitäten und Fachhochschulen lernen junge Ökonomen heute mathematische Modelle auswendig, die solche Mechanismen beschreiben.

Das internationale Kapital ist außer Kontrolle

Eigentlich ist allen klar, dass große Konzerne und Investmentgesellschaften auf die meisten nationalen Regeln einfach pfeifen. Sie fahren volles Risiko und streichen dicke Gewinne ein. Wenn sie sich verspekulieren, werden sie von den Staaten gerettet. Das Prinzip ist einfach: Die Kosten werden sozialisiert, die Gewinne privatisiert.

Können wir das System so reformieren, dass es die Vermögen gerechter verteilt und weniger anfällig für Krisen ist? Klar, im Prinzip geht das. Eine solche stabile Architektur des Wirtschaftswesens könnte zum Beispiel auf vier Punkten basieren.

Mit der Mittelschicht verschwindet der gesellschaftliche Kitt

Wenn wir das internationale Kapital nicht zähmen, hat das nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Auswirkungen. Dazu trägt auch die Globalisierung bei: Kapital und Konzerne sind international mobil. Unternehmen verlagern ihre Standorte dorthin, wo die Produktionskosten am niedrigsten sind. Callcenter in Indien, die Sweatshops in Bangladesch und die IT-Abteilungen in Rumänien.

Ihre Steuern zahlen die internationalen Konzerne – wenn überhaupt – dort, wo sie am günstigsten sind. Gleichzeitig streichen sie, wo es nur geht, Subventionen von Staaten ein, die verzweifelt versuchen, Arbeitsplätze im Land zu halten.

Die USA gegen China – und wo bleibt Europa?

Wir leben in einer globalisierten Welt. Ihre Strukturen wurden allerdings in großen Teilen von den USA errichtet. Viele internationale Organisationen, wie zum Beispiel die UNO, die NATO oder die Weltbank, dienen vor allem US-amerikanischen Interessen. Ein weiteres Beispiel ist Otte zufolge der Internationale Gerichtshof in Den Haag: Die USA können dort Menschen anklagen, sind dem Gerichtshof aber selbst nicht unterworfen.

China ist mittlerweile dabei, die USA wirtschaftlich zu überholen. Kein Wunder, dass es diesen institutionalisierten Vorteilen für die USA entgegenwirken möchte. Das Land baut seinen strukturellen Einfluss weltweit systematisch aus, und zwar vor allem über Investitionen. Das bekannteste Beispiel dafür ist die Neue Seidenstraße, ein Mammutprojekt, bei dem China bis zu einer Billion Dollar in Infrastruktur wie Straßen, Häfen oder Schienenverbindungen investiert. Das Ziel? Den chinesischen Einfluss in Asien, Afrika und Europa zu stärken.

Der Fisch stinkt vom Kopf

Du siehst, es gibt jede Menge politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Großbaustellen. Wir müssen den Finanzkapitalismus eindämmen, die EU reformieren, den Mittelstand stärken und nebenbei auch noch eine Pandemie in den Griff bekommen. Theoretisch sind dafür unsere Politiker zuständig. Praktisch sind sie aber leider inkompetent.

Das lässt sich teilweise durch das Peter-Prinzip erklären. Diese Theorie besagt, dass jeder Mensch innerhalb einer Organisation so lange aufsteigt, bis er auf einem Posten landet, auf dem er überfordert ist. Dann stoppt seine Karriere. Das Ergebnis: Alle Entscheider sitzen auf einem Posten, der ihre Fähigkeiten übersteigt.

Es wird immer schwieriger, sich gut zu informieren

Langsam kommen wir zum Ende unserer Analyse der ziemlich desolaten Gesamtsituation. Jetzt müssen wir noch auf ein Thema eingehen, das alles noch einmal zusätzlich verkompliziert – und zwar für alle. Wir haben ein Problem mit den Medien und mit den Informationen, die uns zur Verfügung stehen.

Dank der Digitalisierung stehen uns immer mehr Daten, Informationen, Berichte, Videos, Tweets, Livebilder und Statistiken zur Verfügung. Man könnte also meinen, dass wir so gut informiert sind wie noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit. Leider ist das nicht der Fall. Denn die Informationen, die die Medien veröffentlichen, werden immer manipulativer. Jeder pickt sich aus der Fülle der Daten diejenigen heraus, die ihm gerade in den Kram passen, und spinnt sich daraus sein eigenes Narrativ.

Investitionen in der Krise

In Anbetracht der beunruhigenden Lage fragen sich nun viele, ob sie ihr Geld überhaupt noch investieren sollten. Ist es vielleicht sicherer, die Geldscheine in der Matratze zu verstecken oder sich einen Prepper-Bunker im Garten einzurichten?

Keine Sorge, es ist auch in unruhigen Zeiten möglich, das eigene Geld sinnvoll zu investieren. Dazu musst du zunächst einmal beachten, dass es das Informationsrauschen, das wir im vorigen Blink analysiert haben, auch im Bereich der Investitionen gibt. Du kannst jeden Tag Tausende von Finanztipps bekommen, die sich alle topaktuell und dringlich geben, während sie sich gegenseitig widersprechen.

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Worum geht es in Die Krise hält sich nicht an Regeln?

In unseren Blinks zu Max Ottes Die Krise hält sich nicht an Regeln (2021) nehmen wir die ganz großen Zusammenhänge unter die Lupe. Du erfährst unter anderem, was Wirtschaftskrisen, der Aufstieg Chinas, Corona und der zunehmende Populismus miteinander zu tun haben. Anschließend zeigen wir dir, welche Handlungsempfehlungen Otte aus seiner Analyse für Politiker, Privatleute und Investoren ableitet.

Bestes Zitat aus Die Krise hält sich nicht an Regeln

„Wird die Gier angesprochen, ist der Verstand ausgeschaltet.

—Max Otte

Wer Die Krise hält sich nicht an Regeln lesen sollte

Verunsicherte, die sich fragen, wie das mit der Wirtschaft nur weitergehen soll
Alle, die sich für den Zusammenhang von Politik und Ökonomie interessieren
Kritische Geister, die auch Stimmen abseits des Mainstreams hören möchten

Über den Autor

Max Otte ist ein deutscher Ökonom und Publizist. Er erlangte besondere Aufmerksamkeit durch seine frühzeitigen Warnungen vor der Finanzkrise 2008. Neben seiner akademischen Tätigkeit als BWL-Professor ist Otte auch als Investmentberater und Fondsmanager tätig. Er war Bundesvorsitzender des Vereins „Werteunion“ und nahm, unterstützt von der AfD, als Kandidat an der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2022 teil.

Kategorien mit Die Krise hält sich nicht an Regeln

Wirtschaft Gesellschaft & Kultur Politik

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❤️ für Blinkist️️️

Ines S.

Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.

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Ekaterina S.

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Julia P.

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