Ich hasse dich – verlass mich nicht Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Ich hasse dich – verlass mich nicht

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Zusammenfassung von Ich hasse dich – verlass mich nicht

Name: Ich hasse dich – verlass mich nicht
Rating: 4.6 (157 reviews)
Author: Jerold J. Kreisman & Hal Straus

Jerold J. Kreisman & Hal Straus

Die schwarzweiße Welt der Borderline-Persönlichkeit

4.6 (157 Bewertungen)

25 Min.

Kurz zusammengefasst

Ich hasse dich – verlass mich nicht ist ein Buch, das sich mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung beschäftigt. Es bietet Einblicke in die Symptome, den Umgang mit Betroffenen und Strategien für ein besseres Verständnis und eine gesunde Kommunikation.

Themen

Mentale Gesundheit

Inhaltsübersicht

Ich hasse dich – verlass mich nicht
in 9 Kernaussagen verstehen

Audio & Text in der Blinkist App

Kernaussage 1 von 9

Was drin ist für dich: Ein detailliertes Porträt der Borderline-Persönlichkeitsstörung.

In einem Moment überhäufen sie einen mit Liebe, im nächsten Moment schreien sie einen an und löschen anschließend die Nummer. Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind extrem wechselhaft. Doch wie sieht die Welt für diese Menschen aus? Und was genau ist Borderline?

In ihrem psychologischen Klassiker Ich hasse dich – verlass mich nicht von 1989 haben Jerold J. Kreisman und Hal Straus beschrieben, wie man Borderline definiert und diagnostiziert, welche Ursachen die Krankheit hat und wie man am besten mit Borderline-Patienten kommuniziert. 2012 erschien die überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Die wichtigsten Informationen aus dieser aktualisierten Fassung findest du in den folgenden Blinks.

Darin wirst du erfahren,

warum ein Abendessen für Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeit nie einfach ganz okay schmecken wird,
wieso Menschen mit Borderline häufig in dramatischen Hassliebesbeziehungen stecken, und
was das Internet mit der Denkweise von Borderline-Betroffenen gemeinsam hat.

Menschen mit Borderline sind ständig zwischen zwei Extremen hin- und hergerissen, was die soziale Interaktion erschwert.

Stell dir vor, alles in deinem Leben fühlt sich entweder grandios oder unerträglich mies an. Nichts ist einfach nur okay. Dein bester Freund ist an manchen Tagen ein Superheld und an anderen ein elender Mistkerl; das Essen, das du gekocht hast, ist entweder unvergleichlich köstlich oder absolut ungenießbar; und dein Job ist manchmal die totale berufliche Erfüllung und manchmal die Hölle.

So ungefähr sieht der Alltag von Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung, kurz BPS, aus. Ihre Welt ist komplett schwarz-weiß. Grautöne existieren nicht. Das heißt: Für sie schwankt alles und jeder, mit dem sie öfter zu tun haben, zwischen zwei Extremen. Anstatt den einen Kumpel Johann haben sie in ihrem Kopf den tollen Freund Johann und den unerträglichen Zeitgenossen Johann. Diese beiden Sichtweisen auf ein und dieselbe Person wechseln sich oft völlig unbemerkt und unvorhergesehen ab.

Dasselbe gilt auch für das eigene Ich, bzw. die beiden Ichs. Menschen mit BPS können sich im einen Moment für die Größten halten und im nächsten für die größten Verlierer. Ihre Perspektive wechseln sie meist mehrmals pro Tag. Dieses Schwanken zwischen den Extremen kann eine enorme Belastung für soziale Beziehungen sein.

Psychisch gesunde Menschen sind sich darüber im Klaren, dass die Menschen in ihrem Umfeld sowohl positive als auch negative Eigenschaften besitzen und können diese Eigenschaften relativ problemlos unter einen Hut bringen. So würdest du vielleicht denken: „Mich nervt, dass meine Freundin so unordentlich ist, aber sie ist eine tolle Köchin und bringt mich immer zum Lachen.“

Menschen mit BPS hingegen sehen immer nur einen einzigen Aspekt, wodurch ihr Verhalten für andere mitunter kaum nachvollziehbar ist. So könnte es beispielsweise passieren, dass eine Frau mit Borderline zu ihrem Partner nach Hause kommt und ihn mit stürmischen Küssen überschüttet. Er freut sich über die herzliche Begrüßung und alles scheint gut zu sein – bis er sie fragt, ob alles okay sei, sie sehe ein wenig müde und abgekämpft aus. Scheinbar aus dem Nichts heraus bekommt die Frau einen Tobsuchtsanfall inklusive Tränen und fliegendem Geschirr, weil sie seine Besorgnis als Kritik aufgefasst hat.

Eine freundschaftliche, familiäre oder romantische Beziehung zu führen, ist für Borderline-Patienten daher, gelinde gesagt, nicht so einfach. Und nicht nur sie leiden unter ihrer Persönlichkeitsstörung – für Partnerinnen, Verwandte, Kollegen und Freunde ist es häufig genauso schwer. Aber wie kommt es überhaupt, dass einige Menschen die Welt derart extrem erleben?

Die Ursachen für BPS sind meist traumatische Erfahrungen in der Kindheit.

Die meisten Borderline-Patienten entwickeln ihre Persönlichkeitsstörung in den Jugendjahren. Die Ursachen liegen jedoch oft viel weiter zurück. Häufig kommen Menschen mit BPS aus Familien, in denen Alkoholsucht, Depressionen und Gewalt eine Rolle spielten. Ihre Biografien sind nicht selten von Vernachlässigung sowie emotionalem oder körperlichem Missbrauch geprägt.

In einer solchen Umgebung kann sich die kindliche Psyche nicht normal entwickeln. Viele Kinder, die auf diese Weise aufwachsen, erleben entweder zu viel emotionale Distanz oder sie werden von übermäßiger Nähe erdrückt. Die Folge ist oftmals eine Erkrankung an BPS im Teenageralter. Das Gleiche kann passieren, wenn ein Kind ständig mit dem Anspruch konfrontiert wird, der perfekte Sohn oder die perfekte Tochter sein zu müssen. Beides stellt eine enorme psychische Belastung dar.

Bei der Kommunikation mit Borderline-Erkrankten hilft das SET-Modell.

Menschen mit Borderline-Diagnose werden häufig als anstrengend und überfordernd wahrgenommen. Dabei können sie ebenso tolle Freunde, Partner und Familienmitglieder sein wie Menschen ohne Borderline. Damit die Beziehung funktioniert, hilft das SET-Modell.

Das SET-Modell beschreibt eine Methode, die auf eine effektive Art der Kommunikation mit Borderline-Patienten abzielt. Gerade in aufgeladenen Situationen wie bei Wutanfällen bietet es eine Hilfestellung, um die Verständigung zu erleichtern. In solchen Momenten ist die Methode oft die einzige Möglichkeit, die Betroffenen überhaupt zu erreichen.

Unsere liberale und digitalisierte Gesellschaft begünstigt die Borderline-Persönlichkeitsstörung.

Aktuell wird bei immer mehr Menschen eine Borderline-Störung festgestellt. Das könnte daran liegen, dass die Krankheit wegen ihrer zunehmenden Bekanntheit einfach häufiger diagnostiziert wird als früher. Möglich ist aber auch, dass sie tatsächlich öfter auftritt.

In der modernen Gesellschaft sind stabile Beziehungen Mangelware geworden. Die Scheidungsrate steigt stetig an, während der Bruch in der Familie für betroffene Kinder häufig eine psychische Belastung darstellt. Darüber hinaus ist die Gesellschaft heutzutage mobiler, sodass Familien im Schnitt öfter umziehen als in der Vergangenheit. Durch die häufigen Ortswechsel fallen Bindungen zu Lehrern, Schulfreunden oder Nachbarn weg, die instabile Familienverhältnisse zumindest teilweise kompensieren könnten.

Die Diagnose einer Borderline-Persönlichkeitsstörung erfolgt anhand von neun Merkmalen.

Du streitest dich am laufenden Band, hast Angst vor dem Verlassenwerden und manchmal kannst du dich selbst nicht ausstehen? Eine positive Antwort auf eine dieser Fragen bedeutet natürlich nicht automatisch, dass du psychisch krank bist. Wo genau verläuft die Grenze zwischen Drama-Queen und Borderline-Persönlichkeit?

Um zu entscheiden, ob jemand psychisch erkrankt ist oder nicht, wird in vielen Kliniken das sogenannte Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorder (DSM), verwendet, das von der American Psychiatric Association herausgegeben wird. In diesem Handbuch werden zur Definition der Borderline-Störung die folgenden neun Merkmale aufgeführt.

Es gibt zahlreiche Therapieformen, mit denen sich eine Borderline-Störung behandeln lässt.

Trotz der vielschichtigen Auswirkungen von BPS auf das Leben der Betroffenen stehen die Chancen ziemlich gut, dass eine Therapie die Symptome lindert: Zwar variieren die Ergebnisse je nach Studie, doch bis zu zwei Drittel der Erkrankten erfüllen nach einigen Jahren Therapie nur noch vier oder weniger Kriterien des DSM.

Damit die Therapie gelingen kann, ist es entscheidend, dass Therapeut und Therapieform zum Betroffenen passen. Das beinhaltet auch, dass die Patienten den Therapeuten als qualifiziert, sympathisch und vertrauenswürdig empfinden.

Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patient und Therapeut ist die Grundlage für einen Therapieerfolg.

Viele BPS-Betroffene sind zunächst einmal extrem skeptisch in Bezug auf eine Therapie. Kann man wirklich durch Reden gesund werden? Ja, und noch dazu aus eigener Kraft. Es ist nämlich nicht die Therapeutin, die den Betroffenen heilt, sondern der Betroffene selbst. Die Therapeutin bietet lediglich eine Anleitung zur Selbstheilung.

Damit diese Selbstheilung gelingt, ist eine stabile Beziehung zwischen Patient und Therapeutin das A und O. Im Fall einer Borderline-Störung ist das besonders schwierig, denn selbst Therapeuten fällt es manchmal schwer, mit den Stimmungsschwankungen und Aggressionen der Patienten umzugehen.

Medikamente können in der Therapie von BPS eine unterstützende, aber keine entscheidende Rolle spielen.

Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung ist keine Infektion, die man mit Antibiotika behandelt und die dann innerhalb weniger Tage verschwindet. Der Einsatz von Medikamenten bei psychischen Problemen ist sehr viel komplizierter. Im Fall der BPS hat sich jedoch gezeigt, dass sie den Heilungsprozess durchaus unterstützen können. Es gibt drei verschiedene Gruppen von Psychopharmaka, die bei der Behandlung von BPS eingesetzt werden.

Beim Einsatz solcher Mittel gilt es immer zu beachten, dass sie nur unterstützend wirken. Medikamente allein können im Fall von Borderline keine Heilung herbeiführen. Schließlich zählt diese Krankheit zu den Persönlichkeitsstörungen – irgendwie logisch, dass die Persönlichkeit nicht einfach durch eine Pille wieder ins Gleichgewicht kommt.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine schwere psychische Erkrankung, die anhand von neun Merkmalen definiert und diagnostiziert wird und deren Ursachen zumeist in der Kindheit liegen. Den Betroffenen mangelt es vor allem an der Fähigkeit, Menschen und Ereignisse in ihrer Vielschichtigkeit differenziert wahrzunehmen und nicht nur in schwarz-weiß. Dieses Unvermögen erschwert die soziale Interaktion erheblich. Es gibt mittlerweile allerdings Methoden für Angehörige, die die Kommunikation mit den Betroffenen erleichtern. Da unsere vom Liberalismus und der Digitalisierung geprägte Gesellschaft die Denkweise von Borderline-Patienten bestärkt, nimmt die Zahl der Diagnosen zu. Mit der passenden Therapieform, einem guten Therapeuten und gegebenenfalls medikamentöser Unterstützung bestehen hohe Chancen, die Krankheit dauerhaft in den Griff zu bekommen.

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Kernaussagen in Ich hasse dich – verlass mich nicht

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Worum geht es in Ich hasse dich – verlass mich nicht?

Borderline ist eine komplexe psychische Erkrankung, deren Wurzeln zumeist in der Kindheit liegen. Wer darunter leidet, lebt ein Leben der Extreme. In den Blinks zu Ich hasse dich – verlass mich nicht (2012, Ersterscheinung 1989) wird anhand zahlreicher Beispiele die Symptomatik dieser Erkrankung beschrieben. Du erfährst, was Menschen mit Borderline fühlen, wie sich die Krankheit auf ihren Alltag auswirkt und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Wer Ich hasse dich – verlass mich nicht lesen sollte

Angehörige und Freunde von Borderline-Patienten
Psychologiestudenten und alle, die sich für psychische Erkrankungen interessieren
Menschen, die eine Borderline-Persönlichkeitsstörung bei sich vermuten und sich informieren möchten

Über den Autor

Jerold J. Kreisman ist ein US-amerikanischer Psychiater und Bestsellerautor. International gilt er als einer der führenden Experten für die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Er gründete die weltweit erste Einrichtung zur Betreuung von Borderline-Patienten und sein Buch Ich hasse dich – verlass mich nicht gilt unter Medizinern und Betroffenen als Klassiker. Heute unterrichtet Kreisman an der St. Louis University in Missouri, hat seine eigene Praxis und ist Mitglied der American Psychiatric Association. Als beliebter Talkshow-Gast war er unter anderem in The Oprah Winfrey Show zu sehen.

Hal Straus ist Journalist und Autor. In seinen Texten befasst er sich vor allem mit medizinischen und psychologischen Themen. Neben Ich hasse dich – verlass mich nicht verfasste er gemeinsam mit Jerold J. Kreisman ein zweites Buch über die Borderline-Störung und den Umgang mit Erkrankten: Zerrissen zwischen Extremen: Leben mit einer Borderline-Störung (2005).

Kategorien mit Ich hasse dich – verlass mich nicht

Psychologie

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❤️ für Blinkist️️️

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Genau dafür ist Blinkist total genial! Es wird auf das Wesentliche reduziert, die Blinks sind gut verständlich, gut zusammengefasst und auch hörbar! Das ist super. 80 Euro für ein ganzes Jahr klingt viel, aber dafür unbegrenzt Zugriff auf 3000 Bücher. Und dieses Wissen und die Zeitersparnis ist unbezahlbar.

Ekaterina S.

Extrem empfehlenswert. Statt sinnlos im Facebook zu scrollen höre ich jetzt täglich zwischen 3-4 "Bücher". Bei manchen wird schnelle klar, dass der Kauf unnötig ist, da schon das wichtigste zusammen gefasst wurde..bei anderen macht es Lust doch das Buch selbständig zu lesen. Wirklich toll

Nils S.

Einer der besten, bequemsten und sinnvollsten Apps die auf ein Handy gehören. Jeden morgen 15-20 Minuten für die eigene Weiterbildung/Entwicklung oder Wissen.

Julia P.

Viele tolle Bücher, auf deren Kernaussagen reduziert- präzise und ansprechend zusammengefasst. Endlich habe ich das Gefühl, Zeit für Bücher zu finden, für die ich sonst keine Zeit habe.