Verbrechen und Strafe Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Verbrechen und Strafe
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Zusammenfassung von Verbrechen und Strafe

Fjodor Dostojewskij

Ein philosophisches Meisterwerk über die Grenzen von Gut und Böse

4.5 (64 Bewertungen)
41 Min.

Kurz zusammengefasst

Verbrechen und Strafe beleuchtet den inneren Kampf und moralischen Zwiespalt des Protagonisten Rodion Raskolnikow nach einem begangenen Mord. Dostojewski verbindet psychologische Tiefe mit gesellschaftlichen Fragen des 19. Jahrhunderts.

Inhaltsübersicht

    Verbrechen und Strafe
    in 8 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 8

    Ein abscheulicher Plan

    Da sind wir also, an jenem heißen Tag im Juli, an dem sich der junge Raskolnikow an seiner Vermieterin vorbei auf die Straße schleicht. Seine Mansarde unter dem Dach ist klein und beklemmend, aber draußen wird es kaum besser: Die Petersburger Hitze drückt und steht. Raskolnikow ist schlank, hochgewachsen und gutaussehend. Er hat dunkle Augen, dunkle Haare – und geht nicht minder dunklen Gedanken nach.

    Er fragt sich: Wie kann es sein, dass er „so etwas“ tun will, sich dann aber feige vor seiner Vermieterin drückt? Seine Grübeleien offenbaren, dass er „etwas“ vorhat, über das wir noch nichts Näheres wissen. Und es scheint ein großes Vorhaben zu sein, denn er hadert damit, dass ihn Kleinigkeiten wie die Schulden bei seiner Vermieterin aus der Fassung bringen. Er grübelt weiter: „Der Mensch hat alles in der Hand, und er lässt alles aus Feigheit fallen.“ Seit Wochen wälzt er solche schweren Überlegungen und hat sich dabei immer weiter in die Einsamkeit zurückgezogen.

    Was auch immer Raskolnikow plant, er ist auf dem Weg zu einer Art Generalprobe. Und der Ort dieser „Probe“ liegt genau 730 Schritte von seiner Wohnung entfernt. Er hat die Distanz neulich genau vermessen, als ihm die Gedanken zu seinem Vorhaben zum ersten Mal durch die Sinne gingen. Damals hat er sie als „abscheulichen Traum“ abgetan. Aber inzwischen betrachtet er seinen Plan als „zu versuchende Heldentat“. So grübelt er und gelangt nach 730 Schritten zu einem wuchtigen Gebäude, in dem sich viele kleine Mietwohnungen drängen.

    Er klingelt an der Tür einer alten Frau namens Aljona Iwanowna. Aljona Iwanowna ist klein, um die 60 und hat ein spitzes Gesicht mit scharfen Augen. Sie ist Pfandleiherin, und Raskolnikow versucht seit Monaten verzweifelt, Geld zu verdienen, indem er ihr Dinge aus seinem knappen Besitz verpfändet. Diesmal hat er eine flache Silberuhr dabei. Während sie sprechen, studiert Raskolnikow aufmerksam den Raum. Er merkt sich, wo die Möbel stehen und in welchem Winkel die Sonne einfällt. „Dann wird die Sonne also auch so scheinen“, denkt er.

    Die misstrauische Aljona Iwanowna zieht ihn auch dieses Mal über den Tisch. Raskolnikow ärgert sich, besinnt sich aber darauf, dass er heute nicht nur wegen des Geldes da ist, und willigt ein. Er lauscht, während sie hinter einem Vorhang die Kommode aufschließt, in der sie offenbar ihr Geld bewahrt. „Es muss die oberste Schublade sein.“ Beim Abschied versucht er noch herauszufinden, wie oft die Pfandleiherin von ihrer Schwester Lizaveta besucht wird. Sie antwortet nur: „Was geht es Sie an, mein guter Herr?“

    Als er zurück auf die Straße tritt, ist Raskolnikow aufgewühlt. Die Situation hat ihn mitgenommen und er zweifelt an seinem Plan: „Oh Gott, wie abscheulich ist das alles! Und kann ich, kann ich vielleicht… nein, es ist Unsinn!“ Unruhig und ziellos streift er durch die Straßen, ohne vom regen Treiben der Menschen um sich herum Notiz zu nehmen. Bis er schließlich vor einer Taverne landet. Raskolnikow meidet Kneipen, so wie er generell lieber alleine ist. Aber nach den langen Wochen der Einsamkeit und Grübelei sehnt er sich plötzlich nach Gesellschaft. Er folgt dem Instinkt, betritt die Bar und beruhigt seine Nerven bei Bier und Brot. An diesem Abend lernt er in der Taverne Marmeladow kennen, einen ehemaligen Beamten im sozialen Niedergang. Marmeladow erzählt ihm betrunken, wie er zum Alkoholiker wurde, das gesamte Geld der Familie verspielte und in der Not sogar die Strümpfe seiner Frau verkaufte. Am Ende musste sich seine älteste Tochter Sonia prostituieren, um die Familie zu unterstützen. Raskolnikow bringt den betrunkenen Marmeladow nach Hause und legt ihm heimlich Geld auf die Fensterbank, bevor er geht.

    Am nächsten Morgen erhält Raskolnikow einen Brief von seiner Mutter. Diesem Brief entnimmt er, dass seine Schwester Dounia von ihrem wohlhabenden Arbeitgeber erst anzüglich belästigt und dann auf die Straße gesetzt worden ist. Und nun steht sie kurz davor, auf die Vermittlung seiner Frau hin einen reichen Beamten zu heiraten, den sie nicht liebt und nur des Geldes wegen zum Ehemann nimmt.

    Nehmen wir uns hier kurz Zeit für eine kleine Analyse.

    Dostojewski gibt seinem Protagonisten den Namen Raskolnikow, was übersetzt so viel wie „gespalten“ bedeutet. Und tatsächlich erleben wir den jungen Mann von Beginn an als innerlich zerrissen. Sein adrettes Äußeres steht im Kontrast zu seinem inneren Tumult. Er lebt zurückgezogen, meidet andere Menschen und ist nach wochenlangem Grübeln in seiner winzigen Wohnung so sehr vom Rest der Welt entfremdet, dass er offenbar erwägt, eine schreckliche Tat zu begehen. Auf der anderen Seite ist er auch empathisch und sogar großzügig. Er bringt den betrunkenen Marmeladow nach Hause und schenkt ihm Geld, obwohl er selbst unter Armut leidet.

    Der Brief seiner Mutter scheint ihm in seiner Zerrissenheit einen entscheidenden Impuls zu geben. Raskolnikow empfindet Scham und Wut, als er die Nachricht seiner Mutter liest. Er begreift, dass seine Schwester den Beamten notgedrungen heiratet. Dass sie ihre eigene Zukunft opfert, um die der Familie zu sichern. Und dass er vielleicht etwas tun kann, um seiner Familie ein für allemal aus der Klemme zu helfen.

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    Worum geht es in Verbrechen und Strafe?

    In Verbrechen und Strafe (1866) gelangt der junge Ex-Student Raskolnikow zu der Überzeugung, er stehe über den Gesetzen der Gesellschaft. Und um diese Überzeugung auf die Probe zu stellen, begeht er einen grausamen Mord. Doch statt ihm Klarheit zu bringen, stürzt ihn seine Tat in Wahnsinn und Einsamkeit. Fjodor Dostojewskis Meisterwerk befasst sich feinfühlig mit den ganz großen Fragen rund um Moral, Gerechtigkeit und Menschlichkeit.

    Wer Verbrechen und Strafe lesen sollte

    • Liebhaber der großen russischen Romane
    • Alle mit Lust auf packendes Drama und moralphilosophische Gedanken
    • Alle mit Neugier auf einen Literaturklassiker im Kurzformat

    Über den Autor

    Fjodor Dostojewski (1821–1881) war einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Verbrechen und Strafe (1866), Der Idiot (1869) und Die Brüder Karamasow (1880). Seine Romane beschäftigen sich sensibel mit existenziellen Fragen rund um Integrität, Moral und Religion. Seine Texte hatten prägenden Einfluss auf die Weltliteratur und inspirierten zahlreiche Autoren und Denker, von Tschechow, Solschenizyn und Hemingway bis zu Nietzsche, Sartre und Camus.

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