Der Code hinter der Lüge
Methoden der Täuschung gibt es viele, und sie finden sich überall – sei es im Alltag, im Job, im Marketing oder in persönlichen Beziehungen.
Eine verbreitete Form der Täuschung ist das sogenannte Priming. Denk dir einen Werbespot mit einem glücklich strahlenden Paar, das gemeinsam einen bestimmten Joghurt genießt. Ohne dass du es merkst, schreibst du die positive Stimmung dem Joghurt zu … und plötzlich hast du das Gefühl, dass du genau diesen Joghurt kaufen möchtest, obwohl er sich kein bisschen von anderen unterscheidet.
Ähnlich kann Priming auch in Gesprächen vorkommen, gar nicht immer unbedingt in böser Absicht. Wenn dir jemand zuerst die Frage stellt, ob du glücklich bist, und anschließend fragt, wie zufrieden du mit deinem Job bist, wird deine Antwort auf die zweite Frage oft durch die erste beeinflusst.
Neben dem Priming kann uns auch der sogenannte Anker-Effekt in die Irre führen und unser Denken manipulieren. Stell dir vor, du bist im Möbelhaus. Du siehst ein Sofa für 3000 Euro und denkst: „Uff, das ist viel zu teuer!“ Dann zeigt dir der Verkäufer ein anderes Sofa für 2000 Euro. Immer noch weit über deinem Budget, aber im Vergleich zu den 3000 Euro erscheint es dir natürlich viel günstiger. Dein Gehirn hat den ersten Preis als Anker genutzt, um den zweiten zu bewerten.
Weiter geht’s mit dem sogenannten Halo-Effekt. Wenn wir jemanden sehen, der gut aussieht und sich noch dazu charmant verhält, neigen wir dazu, ihm automatisch weitere positive Eigenschaften zuzuschreiben. Nehmen wir an, dein neuer Kollege ist immer freundlich und gut gekleidet. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass du ihn auch für kompetent und zuverlässig hältst, obwohl du ihn noch kaum kennst. Dieser Effekt wird oft im Marketing genutzt, etwa wenn Prominente für Produkte werben. Nur, weil ein bekannter Schauspieler für ein Auto wirbt, heißt das noch lange nicht, dass das Auto wirklich so gut ist. Aber der positive Eindruck des Prominenten färbt auf das Produkt ab.
Ein weiteres starkes Gefühl, das gern zu Manipulationszwecken genutzt wird, ist die Verlust-Aversion. Hier wird mit unserer Angst vor dem Verlust gespielt. Denk an Rabattaktionen wie: „Nur noch heute 50 Prozent Rabatt!“. Die Aussicht, einen vermeintlichen „Gewinn“ zu verpassen, veranlasst uns oft dazu, impulsiv zu kaufen, obwohl wir das Produkt gar nicht wirklich brauchen.
Neben diesen subtilen Techniken können auch Komplimente als Manipulationsmittel dienen. Wenn dich jemand, den du kaum kennst, ständig lobt und dir schmeichelt, solltest du vorsichtig sein. Womit wir zu einer ganz besonders unangenehmen Gruppe von Manipulatoren kommen: den sogenannten Pick-up-Artists.
Nichts als die UnWahrheit (2024) beschäftigt sich mit den vielfältigen Formen von Manipulation und Täuschung. Wir zeigen dir, wie Menschen in verschiedenen Lebensbereichen getäuscht werden und welche psychologischen Mechanismen dahinterstecken. Du erhältst konkrete Strategien, um Manipulationen zu erkennen und dich davor zu schützen.
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