Eine Reise zur Gelassenheit
Besser fühlen ist ein inspirierendes Buch von Leon Windscheid. Es zeigt uns, wie wir unser Wohlbefinden steigern können, indem wir unsere Denkweise ändern und positive Gewohnheiten entwickeln. Es vermittelt praktische Strategien für ein erfüllteres Leben.
Das Jahresgespräch mit der Chefin, eine Abschlussprüfung oder die Spinne, die plötzlich über den Wohnzimmerteppich krabbelt: Angst hat viele Auslöser. Wenn unser Herz zu rasen beginnt und es flau wird im Magen, dann wünschen wir uns nichts sehnlicher, als dass dieses lästige Gefühl wieder verschwindet. Doch warum reagiert unser Körper eigentlich so?
Am besten lassen sich all diese Reaktionen als Warnsignale verstehen, die ihren Ursprung in der Evolution haben. So fand ein Team um die Psychologin Stefanie Hohl 2017 heraus, dass schon Kleinkinder mit Stress auf Spinnen und Schlangen reagieren.
Für unsere Vorfahren, die noch in Höhlen lebten, war das sinnvoll, weil die giftigen Tiere überall lauerten: Die Angst trieb sie sofort zum Handeln an. Fight or Flight, also Kämpfen oder Fliehen, war dann die erste Wahl. War die Bedrohung dafür allerdings zu groß, kam es zum Freeze: Unsere Vorfahren stellten sich dann einfach tot. Und heute?
Da aktiviert unser Gehirn immer noch den Überlebensmodus, damit wir im Ernstfall auf alles vorbereitet sind. Dass wir dabei vorsichtshalber vom Schlimmsten ausgehen, wird in der Psychologie Negativitätsfehler genannt. Denn was für unsere Vorfahren gut und lebensnotwendig war, wird heutzutage zum Problem: Wenn wir uns etwa im Flugzeug fürchten, können wir nicht flüchten oder kämpfen. Der Stress lässt sich nicht einfach abbauen — und wir leiden umso mehr unter ihm. Doch was können wir dagegen tun?
Statt Ängste zu unterdrücken, sollten wir sie nicht als etwas Negatives verstehen. Sie anzunehmen und positiv umzudeuten, ist die bessere Entscheidung. Das fand auch die Professorin Alison Brooks von der Harvard Business School heraus.
In einem Experiment bat sie Studierende, einzeln vor allen anderen das Lied „Don’t Stop Believin’“ zu singen. Vorher bildete sie zwei Gruppen: Die einen sollten sich vor dem Auftritt innerlich sagen, sie hätten große Angst. Die anderen, dass sie sich angeregt fühlten.
Zwar gaben beide Gruppen ein hohes Angstempfinden an und bei allen Teilnehmern wurde auch ein ähnlich schneller Herzschlag gemessen. Eine Computerauswertung ergab jedoch, dass die zweite Gruppe deutlich besser sang als die erste. Außerdem drückte sie sich in einem Sprachtest viel sicherer aus.
Das zeigt: Angst lähmt uns nur dann, wenn wir uns vor ihr fürchten. Verstehen wir sie dagegen als Antrieb, stellt sie uns ungeahnte Kräfte zur Verfügung.
Ein anderes Gefühl, das uns mit Energie überschüttet, ist die Liebe. Zumindest, wenn sie beginnt.
In Besser Fühlen (2021) geht es um die Vielfalt unserer Emotionen. Wie entstehen sie? Und warum fühlen sich manche so toll und andere so schrecklich an? In den Blinks versammeln wir die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die dir dabei helfen sollen, deine Gefühlswelt besser zu verstehen. Dabei klären wir auch, wie du am besten mit den jeweiligen Emotionen umgehen kannst.
„Die Liebe stirbt nie einen natürlichen Tod. Sie stirbt, weil wir das Versiegen ihrer Quelle nicht aufhalten. — Anaïs Nin
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