Der Preis der Ungleichheit Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Der Preis der Ungleichheit

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Zusammenfassung von Der Preis der Ungleichheit

Name: Der Preis der Ungleichheit
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Author: Joseph Stiglitz

Joseph Stiglitz

Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht

4.2 (61 Bewertungen)

19 Min.

Kurz zusammengefasst

Der Preis der Ungleichheit von Joseph Stiglitz ist eine kritische Analyse der wachsenden sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit. Es verdeutlicht die Auswirkungen dieser Ungleichheit auf die Gesellschaft und bietet Lösungsansätze für eine gerechtere Verteilung von Wohlstand.

Themen

Sozialismus & Kapitalismuskritik

Inhaltsübersicht

Der Preis der Ungleichheit
in 10 Kernaussagen verstehen

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Kernaussage 1 von 10

Die Krise hat das obere eine Prozent reicher gemacht und die Ungleichheit verstärkt.

Die Wirtschaftskrise in den USA hat die Ungleichheit zwischen Arm und Reich weiter verschärft.Während der Durchschnittsbürger mit Arbeitslosigkeit, Einkommensverlusten und gekürzten Sozialleistungen zu kämpfen hat, mussten die Spitzenverdiener kaum Einbußen hinnehmen.

Ein Grund für die ungleichen Verluste in der Krise sind die unterschiedlichen Arten, wie Menschen ihr Geld anlegen. Einfache und mittlere Haushalte haben ihren Besitz größtenteils in Immobilien investiert, während die Superreichen – das obere eine Prozent – ihr Vermögen verstärkt in Aktien anlegen.

Die Aktienmärkte haben sich nach der Krise schnell wieder erholt, während der Immobilienmarkt Verluste in Höhe von 6,5 Billionen US-Dollar einfuhr. Vor allem ärmere Familien haben dadurch einen Großteil ihres Vermögens verloren. So reduzierte sich der Durchschnittsbesitz eines afro-amerikanischen Haushaltes um 53 Prozent, der eines hispanischen um 66 Prozent, der eines weißen um 16 Prozent.

In der Krise gingen mindestens 8,7 Millionen Arbeitsplätze verloren, und die Gehälter der Beschäftigten sanken. Dem gegenüber verzeichneten die Vorstände und Manager kaum Einkommensverluste.

Zudem profitierten überwiegend die Spitzenverdiener vom Aufschwung nach der Krise: 93 Prozent des seit der Krise neu geschaffenen Einkommens wanderten in ihre Taschen. Das Durchschnittsgehalt eines CEO beträgt nach wie vor das 250-fache von dem eines Angestellten.

Die Krise hat das obere eine Prozent reicher gemacht und die Ungleichheit verstärkt.

Wirtschaftliche Ungleichheit führt zunehmend auch zu politischer Ungleichheit.

Mit dem Ziel, ein noch größeres Stück vom ökonomischen Kuchen zu bekommen, vereinnahmt das obere eine Prozent nicht nur das wirtschaftliche, sondern auch das politische System. Der demokratische Grundsatz „pro Kopf eine Stimme“ („one person, one vote“) wird von der Devise pro Dollar eine Stimme abgelöst.

Der Durchschnittswähler in den USA ist viel wohlhabender als der Durchschnittsbürger. Das ist die Folge einer Reihe von Maßnahmen, die ärmere Bevölkerungsschichten von demokratischen Prozessen ausschließen.

Das obere eine Prozent manipuliert die öffentliche Meinung mit Hilfe der Medien.

Die Medienlandschaft in den USA konzentriert sich auf wenige Konzerne, die allesamt von Superreichen dominiert werden. Viele Medien sind voreingenommen und reproduzieren den Standpunkt der Oberschicht.

Das obere eine Prozent verfügt über die Mittel, kritische Medien aufzukaufen und zu kontrollieren. Auch wenn das nicht immer Profit erwirtschaftet, ist es eine lohnende Investition zur langfristigen Absicherung der ökonomischen Position der Wohlhabenden.

Rent-Seeking schafft Wohlstand für das obere eine Prozent auf Kosten der Allgemeinheit.

Es gibt zwei Wege, reich zu werden: Entweder man schafft neues Vermögen, oder man nimmt es sich von anderen. In den USA erzielt das obere eine Prozent seinen Reichtum vor allem auf die zweite Weise. Dabei spielt das so genannte Rent-Seeking eine zentrale Rolle. Damit wird Einkommen beschrieben, das nicht aus Arbeit, sondern dem Ausnutzen einer Vormachtstellung stammt.

Die Superreichen in den USA haben subtile Methoden entwickelt, um sich an der gewöhnlichen Bevölkerung zu bereichern, ohne dass die selbst es bemerkt.

Der Strukturwandel in der Wirtschaft führt zur Polarisierung der Einkommen und reduziert die Chancengleichheit.

Das obere eine Prozent profitiert doppelt von dem strukturellen Wandel, der sich in den westlichen Gesellschaften vollzieht.

Erstens hat der Übergang von der Industrie- zur Dienstleistungswirtschaft die Löhne einfacher Arbeiter deutlich gesenkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verhalf das produzierende Gewerbe zwar weiten Teilen der Bevölkerung zu Wohlstand, weil es gut bezahlte Jobs für einfache Arbeiter bot. Im Zuge der Globalisierung geriet dieser Sektor jedoch zunehmend unter Druck. Viele Arbeiter fanden Beschäftigung im wachsenden Dienstleistungsbereich, der deutlich niedrigere Löhne bietet.

Schwache Gewerkschaften verstärken die Ungleichheit.

Gesellschaftliche Veränderungen, die von der Politik mitgestaltet werden, sind eine wichtige Quelle von Ungleichheit.

Der Niedergang der Gewerkschaften ist hierfür symptomatisch. Von 1980 bis 2010 sank die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer von 20 auf 12 Prozent. Die Folge ist ein zugespitztes Ungleichgewicht zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Die Politik fördert Ungleichheit durch Deregulierung und Sozialhilfe für Konzerne.

Eine Hauptaufgabe der Politik sollte es sein, die zerstörerischen Kräfte des freien Marktes zu bremsen und auszugleichen, indem den Schwächsten durch staatliche Unterstützungen geholfen wird und die Stärksten durch Regulierungen im Zaum gehalten werden. Das aktuelle politische System in den USA tut das Gegenteil: Statt sozial Schwache zu unterstützen, betreibt der Staat Sozialhilfe für Konzerne.

Oft wird Deregulierung als ein wichtiger Antrieb für mehr Wirtschaftswachstum genannt, von dem jeder Bürger profitiert. Tatsächlich füllt Deregulierung vor allem die Taschen des oberen einen Prozents, für den Rest bedeutet sie mehr Instabilität. Die massive Deregulierung des Finanzsektors in den 80er Jahren beispielsweise führte zu einer Vielzahl von Krisen, deren größte wir in den Jahren 2008/09 erlebten.

Der Rechtsstaat beschützt die Reichen vor den Armen statt umgekehrt.

Gesetze und Regulierungen sowie deren Vollzug sind so gestaltet, dass sie die Interessen des oberen einen Prozents wahren. Statt Gerechtigkeit für alle bietet das Gerichtssystem der USA Gerechtigkeit nur für Reiche.

Das Rechtsstaatsprinzip besagt zwar, dass vor dem Gesetz alle gleich sind und die Unschuldsvermutung gilt, bis das Gegenteil erwiesen ist. Jedoch hat das obere eine Prozent dieses Prinzip mit Hilfe seiner ökonomischen Kraft in sein Gegenteil verkehrt: nicht durch Bestechung einzelner Richter, sondern durch groß angelegtes Lobbying für passende Gesetze.

Eine andere Politik könnte die Ungleichheit reduzieren.

Die Politik der letzten Jahrzehnte ist für die große und weiter wachsende Ungleichheit verantwortlich. Eine neue, andere Politik könnte diesen Trend umkehren und mit einer Reihe von Maßnahmen für eine gerechtere Verteilung des Reichtums sorgen.

Der dringlichste Handlungsbedarf besteht im Wohnungsmarkt. Reformen des Insolvenzrechts und Schuldenerlasse für strauchelnde Hausbesitzer könnten Familien – ähnlich wie heute schon Firmen – einen Neuanfang ermöglichen. Die Regierung hat einen größeren Spielraum als jemals zuvor, denn durch die Bankenrettung ist ein Großteil der faulen Wohnungskredite in öffentlichem Besitz.

Zusammenfassung

Das derzeitige politische und wirtschaftliche System der USA bereichert die Reichen zu Ungunsten der Armen. Bei der Umverteilung von unten nach oben spielen nicht nur technologischer Wandel und gesellschaftliche Veränderungen eine Rolle, sondern auch die Politik. Um die Macht des oberen einen Prozents zu reduzieren und eine gerechtere Gesellschaft zu ermöglichen, braucht es weitreichende politische Reformen.

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Worum geht es in Der Preis der Ungleichheit?

Zentrales Thema von Der Preis der Ungleichheit ist die ökonomische Umverteilung von unten nach oben. Das Buch dokumentiert, wie die zum oberen einen Prozent Gehörigen erfolgreich ein System etabliert haben, in dem Wirtschaft, Politik, Gerichtsbarkeit und die Medien nach ihren Vorstellungen geprägt sind und deren zentrales Ziel verfolgen: mehr Profit, egal auf wessen Kosten.

Wer Der Preis der Ungleichheit lesen sollte

Jeder, der sich dafür interessiert, wie die immer größer werdenden gesellschaftlichen Unterschiede in den USA zustande kommen
Jeder, der erfahren möchte, wie die ökonomische Umverteilung von unten nach oben beendet werden kann

Über den Autor

Joseph Stiglitz (*1943) ist ein US-amerikanischer Ö;konom und Professor an der Columbia University. 2001 erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Er war Chefökonom der Weltbank und ist bekannt für seine kritischen Ansichten zu freien Märkten. 2011 wurde er vom TIME Magazine als einer der hundert einflussreichsten Menschen der Welt benannt.

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