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Jetzt kostenlos testenBlink 3 von 12 - Eine kurze Geschichte der Menschheit
von Yuval Noah Harari
Die Wissenschaft vom Glück
Der französische Lyriker Émile Deschamps (1791-1871) aß in seinem Leben genau dreimal Plumpudding. Jedes Mal begegnete Deschamps dabei ein und demselben Mann, Monsieur de Fontgibu, den Deschamps eigentlich nur flüchtig kannte. Zweimal geschah das in einem Lokal. Beim dritten Mal aß Deschamps privat bei Freunden zu Hause: De Fontgibu tauchte dort auf, weil er sich in der Adresse geirrt hatte! Kann so etwas wirklich Zufall sein?
Es kann und es gibt keinen Beweis für das Gegenteil. Trotzdem suchen wir Menschen verzweifelt nach Gründen, Mustern und Zusammenhängen, sobald etwas Unwahrscheinliches passiert. Selbst Wissenschaftler suchen mitunter nach Erklärungen für merkwürdige Zufälle und Verbindungen. Der Psychoanalytiker C.G. Jung (1875-1961) prägte z.B. den Begriff der Synchronizität, der das Phänomen beschreibt, wenn Ereignisse als miteinander verbunden wahrgenommen werden, es aber keine kausale Beziehung zwischen ihnen gibt. Und die Kollegen des theoretischen Physikers und Nobelpreisträgers Wolfgang Pauli (1900-1958) foppten ihren Freund mit der Wortneuschöpfung des „Pauli-Effekts“: Pauli war felsenfest davon überzeugt, dass seine physikalischen Instrumente vorzugsweise dann den Geist aufgaben, wenn er in der Nähe war.
Dabei lassen sich die meisten Zufälle einfach erklären. Pauli hielt sich als Physiker naturgemäß ständig in der Nähe physikalischer Apparate auf. Und Geräte gehen ständig kaputt. Da war es nur wahrscheinlich, dass Geräte auch mal in seiner Gegenwart versagten. Dasselbe gilt für das Lottospiel: Die Gewinner können ihr Glück kaum fassen. Dabei steht von vornherein mit absoluter Sicherheit fest, dass dieses Glück mindestens einen der Teilnehmer ereilt. Nur wen es trifft, ist zufällig.
Obendrein sind Menschen notorisch schlecht darin, Wahrscheinlichkeiten einzuschätzen. Das kann fatale Konsequenzen haben. Die Britin Sally Clark z.B. verlor 1996 und 1998 jeweils ein Neugeborenes durch plötzlichen Kindstod. Der Kindstod gilt als Ausschlussdiagnose, wenn keine bekannte Ursache gefunden wird. Der Kinderarzt stellte eine Rechnung auf: Wenn die Wahrscheinlichkeit eines plötzlichen Kindstodes 1:8.543 beträgt, müsse die Wahrscheinlichkeit zweier solcher Tode 1:(8.543x8.543) betragen, also 1:73 Millionen oder anders formuliert: sehr, sehr unwahrscheinlich. Da blieb als Erklärung nur Mord. Dessen wurde die Mutter auch beschuldigt und zu lebenslanger Haft verurteilt.
Erst das Berufungsverfahren deckte den Rechenfehler auf. Arzt und Richter hatten nicht berücksichtigt, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Mutter ihr eigenes Kind ermordet. Die ist bei Neugeborenen nämlich noch geringer als ein plötzlicher Kindstod. Ein zweifacher Kindsmord durch die eigene Mutter ist also noch unwahrscheinlicher als ein zweifacher Kindstod. Sally Clark wurde schließlich freigesprochen.
Denkfehler wie diese machen wir alle. Wenn etwas Unwahrscheinliches passiert, können wir nur schwer an Zufall glauben. Aber ist es wirklich plausibler, dass Monsieur de Fontgibu Plumpudding essenden Dichtern nachstellte? Zufall bedeutet nämlich nicht, dass es keine Ursache gibt!
Wir Menschen bemühen uns so sehr, für alles im Leben Erklärungen und Gesetze zu finden und kommen doch nicht an ihm vorbei: dem Zufall. Jener unberechenbaren Unwägbarkeit und Abweichung vom Plan. Aber was ist Zufall eigentlich? Kann man ihm wirklich mit gar keiner Formel auf die Schliche kommen? Diese Blinks zeigen auf clevere und unterhaltsame Weise, wie viel öfter als gedacht das pure Glück das Geschehen lenkt und alles Leben und Sein bestimmt.
„Zufall ist keine Eigenschaft des Universums, sondern eine Kategorie in unserem Kopf.
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von Yuval Noah Harari