Der Marshmallow-Effekt hat weder mit Lagerfeuern noch Wettessen zu tun, sondern mit einer der bekanntesten psychologischen Untersuchungen menschlicher Willensstärke: Bei einem Experiment aus den 1960ern wurden die zu testenden Kinder vor eine aussagekräftige Wahl gestellt – sie konnten entweder direkt ein Marshmallow essen, oder aber der zuckersüßen Versuchung widerstehen und zur Belohnung später zwei bekommen. Diese Blinks erläutern, warum aus den geduldigen Kindern später erfolgreiche Erwachsene wurden.
Walter Mischel wurde in Österreich geboren, floh aber bereits als kleines Kind mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten in die USA. Dort studierte er Psychologie an der New York University, dem City College of New York und der Ohio State University. Sein Marshmallow-Test aus den 1960ern gilt bis heute als Meilenstein der Verhaltensforschung.
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Kostenlos testenDer Marshmallow-Effekt hat weder mit Lagerfeuern noch Wettessen zu tun, sondern mit einer der bekanntesten psychologischen Untersuchungen menschlicher Willensstärke: Bei einem Experiment aus den 1960ern wurden die zu testenden Kinder vor eine aussagekräftige Wahl gestellt – sie konnten entweder direkt ein Marshmallow essen, oder aber der zuckersüßen Versuchung widerstehen und zur Belohnung später zwei bekommen. Diese Blinks erläutern, warum aus den geduldigen Kindern später erfolgreiche Erwachsene wurden.
Hast du jemals einem kleinen Kind eine Süßigkeit angeboten und dann verboten, sie direkt zu essen? Vermutlich nicht. Warum solltest du auch kleine Kinder quälen? Wissenschaftler sind zum Glück meist weniger zimperlich, denn ohne sie gäbe es heute nicht die spannenden Forschungsergebnisse, über die wir in den folgenden Blinks mehr erfahren werden.
In den 60er-Jahren entwickelte Walter Mischel mit seinen Studenten an der Stanford University eine Studie, für die er Kinder zunächst ihre liebste Leckerei auswählen ließ – es mussten also nicht zwingend Marshmallows sein. Jedes Kind wurde dann vor ein Tablett mit besagten Lieblingssüßigkeiten gesetzt und vor folgende Wahl gestellt: Es durfte entweder sofort ein Stück davon naschen, oder warten und dafür später zwei Stück bekommen.
Dann verließen die Wissenschaftler den Raum mit dem Hinweis, das Kind könne sie jederzeit wieder hereinrufen, wenn es nicht länger warten könne und die Süßigkeit doch sofort essen wolle. Die Wissenschaftler beobachteten die Reaktionen der jungen Probanden und fanden heraus, dass sich die Geduldigen und Willensstarken unter ihnen mithilfe verschiedener Strategien ablenkten, um der Versuchung zu widerstehen. Manche begannen z.B. zu singen, andere kippelten mit ihrem Stuhl oder erzählten sich selbst Geschichten.
Noch erfolgreicher war der Widerstand, wenn die Forscher den Kindern vor dem Experiment verschiedene Techniken an die Hand gaben, dank derer sie der Versuchung standhalten konnten. Eine davon waren sogenannte Wenn-Dann-Pläne: Wenn meine Hand sich in Richtung Süßigkeit bewegt, dann fange ich schnell zu singen an, um mich abzulenken und später die größere Belohnung zu erhalten. Die Erinnerung an diese Strategie half den Kindern, den Impuls zu verdrängen und die Zeit zu überbrücken.