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von Yuval Noah Harari
Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom
Die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren für die westlichen Industrienationen die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs. Auf die desaströse Bilanz des Krieges folgte das Wirtschaftswunder und der gesamtgesellschaftliche Wohlstand nahm wieder zu. Doch der Aufschwung hielt nicht allzu lange an: Bereits ab Mitte der Siebzigerjahre setzten tief greifende Veränderungen ein, die das rasante Wachstum bremsten.
Zwischen 1970 und 2000 schrumpfte die Industrie Frankreichs, Großbritanniens und Westdeutschlands gewaltig. Die alten Industriesektoren – Stahlwerke, Kohlezechen, Schiffswerften und Textilfabriken – verschwanden nach und nach. Und mit ihnen Millionen Arbeitsplätze. In Deutschland ging etwa ein Viertel aller Jobs im industriellen Bereich verloren, in Frankreich und Großbritannien war es sogar die Hälfte. Wie konnte es dazu kommen?
Ein Auslöser dieser Entwicklung war die fortschreitende Internationalisierung der Märkte. Durch die weitgehende Öffnung der europäischen Wirtschaft intensivierte sich der Konkurrenzdruck auf die nationalen Industrieunternehmen, was zu Rationalisierung und dem Abbau von Arbeitsplätzen führte. Vor allem in Ostasien war die industrielle Produktion wesentlich günstiger, weshalb technologisch einfache, aber arbeitsintensive Prozesse in diese Länder ausgelagert wurden. Die Deindustrialisierung Westeuropas war somit die Kehrseite des Aufstiegs neuer industrieller Standorte wie China, Südkorea und Indonesien.
Westeuropa übernahm zwei Funktionen in der neuen Wirtschaftswelt: Zum einen verblieben dort die Forschungs-, Entwicklungs- und Planungszentren, wo die massentauglichen Produkte entwickelt wurden, die dann zur Herstellung nach Asien gingen. Und zum anderen wurde es zum Spezialisten für Technologien, die ein hohes Maß an technischem Know-how erforderten, zum Beispiel für die Produktion von Industrierobotern.
Zu diesen wirtschaftlichen Veränderungen kamen technische Innovationen aus den Bereichen IT und Robotik hinzu, die die Arbeitswelt nachhaltig veränderten: Industrieroboter ersetzten nach und nach die Schweißer, Lackierer, Montagearbeiter und Packer in den Fertigungshallen, deren Arbeitskraft somit nicht mehr gebraucht wurde.
Diese Entwicklungen führten jedoch nicht nur zum Verlust von Arbeitsplätzen, sondern auch zu wirtschaftspolitischen Veränderungen: Insbesondere in Frankreich und Großbritannien zog sich der Staat immer weiter aus der Industrie zurück. Bedeutsame öffentliche Unternehmen wurden privatisiert und die Regierungen gaben die Idee des Sozialstaates zugunsten eines neoliberalen Wirtschaftsmodells auf.
Die sozialen Konsequenzen waren schwerwiegend. Besonders hart getroffen wurden ungelernte Arbeiter und Angestellte sowie Ältere, Jugendliche und Frauen. Männliche Industriearbeiter über fünfzig waren mehr oder minder gezwungen, vorzeitig aus dem Berufsleben auszuscheiden, viele Jugendliche fanden überhaupt keine Arbeit und weibliche Arbeiterinnen aus der Textil-, Möbel- und Nahrungsmittelindustrie verloren ihre Jobs.
So entstand aus der ehemaligen Arbeiterschicht eine neue Schicht der Armen, Arbeitslosen und sozial Abgehängten, deren Sorge um Arbeit und soziale Grundsicherung wieder zum Lebensmittelpunkt wurde.
Wir leben in einem postindustriellen Zeitalter. Ehemals wichtige Industrien wie Stahlbau, Kohleabbau oder Textilindustrie spielen in den westlichen Nationen kaum mehr eine Rolle, und falls es noch so etwas wie eine Arbeiterklasse gibt, ist sie in der Öffentlichkeit und Politik kaum mehr präsent. Wann, wie und warum das angefangen hat, erfährst du in den Blinks zu Jenseits von Kohle und Stahl (2019). Am Beispiel der ehemaligen Industrienationen Frankreich, Großbritannien und Westdeutschland wird hier die Geschichte der Deindustrialisierung in den Jahren 1970 bis 2000 nachgezeichnet.
„Die sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen der Zeit wurden von einer vielstimmigen Kakophonie von Meinungen, Weltdeutungen und Argumentationen begleitet.
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von Yuval Noah Harari