Gelassenheit Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Gelassenheit

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Zusammenfassung von Gelassenheit

Name: Gelassenheit
Rating: 4.2 (182 reviews)
Author: Wilhelm Schmid

Wilhelm Schmid

Was wir gewinnen, wenn wir älter werden

4.2 (182 Bewertungen)

20 Min.

Inhaltsübersicht

Gelassenheit
in 8 Kernaussagen verstehen

Audio & Text in der Blinkist App

Kernaussage 1 von 8

Was drin ist für dich: Erkennen, dass Gelassenheit von „loslassen“ kommt.

So richtig gerne denkt niemand ans Älterwerden. Die Gedanken an den Lebensabend sind von dunklen Erwartungen überschattet: Nicht wenige stellen sich die letzten Meter traurig und frustrierend vor, wenn um uns herum die Freunde sterben, wir geistig und körperlich abbauen und im schlimmsten Falle nichts mehr tun können, als im Altersheim auf den Tod zu warten. Andere klammern sich verkrampft an alles, was vermeintlich jung hält: Make-up, Liftings, junge Partner und Schickimicki auf den Kanaren.

Soweit die Klischees. Irgendwo dazwischen gibt es die, die dem Alter gelassen entgegensehen, in Würde grau und faltig werden und sich friedlich mit der Langsamkeit arrangieren. Diese Blinks zeigen dir, wie du diese Gelassenheit schon früh in dein Leben lässt. Wie du dir der Bedeutung jeder einzelnen Lebensphase so bewusst wirst, dass plötzlich auch das Altern und Sterben einen Sinn hat. Und wie du dich regelrecht darauf freuen kannst, den letzten Abschnitt zu genießen.

In diesen Blinks erfährst du außerdem,

für welche schönen Dinge du im Alter endlich Zeit hast,
warum uns unsere Sterblichkeit als Spezies erfolgreicher macht als Pantoffeltierchen, und
warum Freundschaften immer einfacher werden, je länger sie bestehen.

Wir brauchen kein Anti-Aging, sondern eine Art of Aging – eine Kunst des würdevollen Alterns.

Wir alle werden alt. Von Geburt an, jeden Tag ein bisschen mehr und mit etwas Glück sogar sehr. Wie lange wir leben, kann niemand vorhersehen. Das Einzige, was wir wirklich in der Hand haben, ist ein würdevoller Umgang mit unserer eigenen Vergänglichkeit.

Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Im Grunde möchten sicher die meisten von uns selbstbestimmt in Anmut altern. Den Lebensabend nach einem langen und kräftezehrenden Lebtag in Ruhe genießen. Vielleicht hast auch du schon eine Vorstellung davon, wo du zufrieden zurückblicken und entspannen möchtest: auf der Terrasse mit Blick auf die Natur, auf einer Insel im Süden, umringt von Kindern und Kindeskindern.

Und doch ist unsere Gesellschaft heute so auf Leistung gepolt, dass das Altern zuweilen zum traurigen Anhang an die Erwerbstätigkeit gerät. Zum langweiligen Abspann nach „dem richtigen Leben“. Kein Wunder also, dass manch einer Haaraus- und Leistungsabfall mit Wundermitteln bekämpfen und um jeden Preis noch jung und fit wirken will. Nicht wenige wirken dabei verkrampft oder gar lächerlich, und andere beneiden die Welt um sich herum grimmig und griesgrämig um ihre Jugend. Dabei geht es auch anders: Lasst uns das Leben feiern, solange es noch geht!

Dafür müssen wir uns mit Großmut mit dem einverstanden geben, was der große Hermann Hesse so wunderbar beschrieb: damit, dass jede Blüte und jede Jugend nur einmal blüht und irgendwann dem Alter weicht. Sich dem Alter mit Schminke, Getue und digitaler oder gar operativer Augenwischerei entgegenzustemmen, ist heute leichter denn je. Ein gelassener Umgang mit dem Älterwerden scheint da mittlerweile fast anspruchsvoller – und verlangt nach einer neuen Perspektive und Lebenskunst. Keinem Anti-Aging, sondern einer Art of Aging.

Die Kunst des gelassenen Alterns soll helfen, die Berechtigung und Schönheit der letzten Lebensphase zu erkennen. Sie führt über eine bewusste Reflexion, die schon früh im Leben Sinn und Frieden stiftet. Frage dich dein Leben lang immer wieder: Wie verläuft dein Leben gerade? Wo stehst du, was kommt auf dich zu? Was steht wirklich in deiner Macht und was beim besten Willen nicht?

Die folgenden zehn Schritte werden dir helfen, gelassen durchs Leben und auf das Alter zuzugehen.

Ein gelassener Umgang mit dem Alter kommt durch eine bewusste Reflexion der einzelnen Lebensphasen.

Der erste Schritt auf dem Weg zur Gelassenheit führt über eine bewusste Reflexion dessen, was jede Lebensphase einzigartig macht. Jede Zeit im Leben blüht und vergeht und ist daher auf ihre Weise wichtig. Stell dir dein Leben wie den sprichwörtlichen Lebtag vor: Du erwachst als Neugeborenes im Bett und der ganze Tag liegt vor dir. Alles ist möglich. Du wächst und lernst in den frühen Stunden, um den großen Rest des Tages zu schaffen und zu schuften. Wenn dann der Lebensabend kommt, lehnst du dich müde in der Runde deiner Liebsten zurück.

Das Bild ist natürlich unvollständig, veranschaulicht aber: Jede Phase hat ihren eigenen Wert. Selbst die berüchtigte Midlife-Crisis und die weiblichen Wechseljahre sind wichtige Zeiten des Wandels. Der Körper verändert sich, und was früher vor dir lag, wird mehr und mehr zur Vergangenheit. Das verändert Perspektiven und lenkt den Blick auf den Tod. Diese Perspektive kann wehtun, ist aber ganz normal und gut so. Mach dir bewusst, dass es allen Menschen so geht. Wir alle werden von dem Moment unserer Zeugung an älter. Manchmal langsamer, manchmal schneller.

Liebgewordene Gewohnheiten und Vorlieben machen das Alter schöner.

Irgendwann lassen deine geistigen und körperlichen Fähigkeiten unweigerlich nach. Wenn du langsam und schwach wirst, kannst du vergeblich damit hadern – oder dich damit arrangieren. Der dritte Schritt hin zu mehr Leichtfüßigkeit im Alter hilft dir dabei.

Halte an liebgewonnenen Gewohnheiten fest. Du darfst bequem werden. Sich an Neues zu gewöhnen kostet Kraft, von der du immer weniger hast. Es lohnt sich, sie immer wieder trotzdem aufzubringen, aber dazwischen darfst du dich in gewohnten Mustern ausruhen. Eingespielte Abläufe und Handlungsroutinen bringen dich im Autopiloten durch den Alltag. Sie geben dir Sicherheit und Ruhe. Sie sind gewissermaßen auch ein wichtiger Teil deiner Person.

Ein offener Umgang mit Schmerz und Unglück sowie Berührungen helfen, gelassen und in Würde zu altern.

Machen wir uns nichts vor: Älterwerden ist kein Zuckerschlecken. Der Körper versagt zusehends den Dienst, die Freunde sterben und der Tod klopft auch bei einem selbst an die Tür. Wie soll man denn da nicht traurig werden?

Die Frage müsste aber lauten: Wer sagt überhaupt, dass man nicht traurig sein darf? Der fünfte Schritt zum gelassenen Älterwerden führt nämlich genau über einen solchen offenen und ehrlichen Umgang mit Schmerz. Irgendwann werden sowohl der Körper als auch das Herz unvermeidbar schwer. Dagegen kannst du Medikamente nehmen und die Schmerzen betäuben – oder aber du nimmst sie an und gibst dich dieser letzten Lebensphase in ihrer großartigen und grausamen Unverfälschtheit hin.

Mit einem stabilen Netz aus Familie und Freunden lässt es sich gelassen altern.

Wenn der Partner und die engsten Freunde sterben, wird Einsamkeit im Alter oft zu einem ernsten Problem. Der siebte Schritt zu einem gelassenen Umgang mit dem Alter führt daher über die Pflege der zwischenmenschlichen Beziehungen.

In Familien herrscht längst nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen – aber im Alter wird das unsichtbare Band zur Verwandtschaft zur wichtigen Stütze. Wenn du Glück hast, hast du Geschwister. Ihr kennt euch seit eurer Geburt und habt euren gesamten Lebensweg aus nah und fern begleitet. Ihr könnt eure Leben in großer Entfernung verbringen und seid dennoch immer miteinander verbunden. Diese Verbundenheit tut im Alter gut, also nimm sie in Anspruch und tausche dich regelmäßig mit deinen Geschwistern aus.

Besinnung und Altersmilde halten dich auch im hohen Alter heiter.

Deine Beziehungen sind nicht die einzige Sache, die du im Alter aufräumen und pflegen kannst. Du hast jetzt nämlich einen Punkt erreicht, von dem du auf deine ganze Lebensgeschichte zurückblickst. Zeit für Schritt Nummer acht: die Besinnung.

Besinnung bedeutet, innezuhalten, nachzudenken und bewusst zu werden. Besinnung heißt auch, den Sinn in einer Sache zu suchen, z.B. den Sinn in deiner eigenen Biografie. Endlich ist Zeit für die ganz großen Fragen: Warum ist dein Leben so verlaufen und nicht anders? Was war gut? Was hättest du im Nachhinein besser anders gemacht? Was davon kannst du sogar jetzt noch ändern? Worauf bist du stolz und wofür besonders dankbar?

Ein individuelles Verhältnis zu deinem eigenen Tod hilft dir, mit seiner Gewissheit zu leben.

Der Gedanke an ihn beschäftigt uns unser Leben lang. Im Alter ist dann der Moment gekommen, sich seiner Gewissheit zu stellen. Der zehnte und letzte Schritt zu einem würdevollen und gelassenen Lebensabend ist die Akzeptanz deines eigenen Todes.

Die gute Nachricht lautet, dass du dich vorbereiten kannst. Da gibt es ganz pragmatische Fragen, die du dir durchaus stellen musst: Ist das Erbe geregelt? Wie stehst du zur aktiven Sterbehilfe und wissen das deine Angehörigen? Was soll anschließend mit deinem Körper passieren? So abstrakt das klingen mag, aber die Auseinandersetzung mit diesen organisatorischen Dingen hilft, dem Ende schon etwas entspannter entgegenzusehen.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Das Alter gilt heute vielen Menschen als trostloser Anhang an das richtige, produktive Leben. Das ist schade, denn es nicht nur ein wichtiger, sondern auch schöner Abschnitt des Lebens. Mit der richtigen Einstellung wird er zu einem friedlichen und erfüllenden Lebensabend nach einem umtriebigen Lebtag. Einer Zeit der Retrospektive, der Ruhe und Resümees. Einer eigenständigen Lebensphase voller Vorzüge, die du durchweg genießen darfst. Genieße die freie Zeit, um die roten Fäden in deiner Biographie zu entdecken und die losen Enden zu schließen. Genieße die Freiheit, loszulassen und dich der letzten Lebensphase voll und ganz hinzugeben. Mit all dem Schönen und Schweren, das dazugehört.

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Worum geht es in Gelassenheit?

Wir alle altern. Wir alle sterben. Die Unausweichlichkeit dieser Gewissheiten macht den meisten von uns zu schaffen und verstärkt den Wunsch nach einem würdevollen Abschied. Diese Blinks zu Wilhelm Schmids Gelassenheit (2014) zeigen anhand von zehn feinfühligen Tipps, wie du dich mit dem Älterwerden arrangierst. Sie helfen dir, dich mit dem Gedanken an den eigenen Tod anzufreunden und deinem Lebensabend mit Größe und Gelassenheit entgegenzusehen.

Bestes Zitat aus Gelassenheit

„Leben muss man das ganze Leben lang lernen. (Seneca)

—Wilhelm Schmid

Wer Gelassenheit lesen sollte

Jeder, der auch der letzten Lebensphase Schönes und Gutes abgewinnen will
Alle, die gelassener mit den Themen Älterwerden und Sterben umgehen möchten
Menschen mit Freude am Philosophieren

Über den Autor

Wilhelm Schmid, 1953 geboren, ist freier Philosoph und Dozent für Philosophie an der Universität Erfurt. Er studierte u.a. an der Sorbonne in Paris, war „philosophischer Seelsorger“ an einem Krankenhaus und hat als Gastdozent an verschiedenen internationalen Hochschulen gelehrt. Für seine besonderen Verdienste in der Philosophie wurde er mit dem deutschen Meckatzer-Philosophie-Preis geehrt.

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Achtsamkeit & Glück Philosophie

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❤️ für Blinkist️️️

Ines S.

Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.

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Ekaterina S.

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Nils S.

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Julia P.

Viele tolle Bücher, auf deren Kernaussagen reduziert- präzise und ansprechend zusammengefasst. Endlich habe ich das Gefühl, Zeit für Bücher zu finden, für die ich sonst keine Zeit habe.