Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts
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Zusammenfassung von Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts

Jean-Jacques Rousseau

Der Schlüsseltext der europäischen Aufklärung

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23 Min.

Kurz zusammengefasst

Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts von Jean-Jacques Rousseau ist ein bahnbrechendes Werk, das die Ideen und Prinzipien hinter der politischen Rechtsordnung und der gesellschaftlichen Vereinbarung untersucht und analysiert. Rousseau betont dabei die Notwendigkeit der Einheit zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft.

Inhaltsübersicht

    Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts
    in 6 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 6

    Eine politische Ordnung ist dann legitim, wenn sich Menschen ihr freiwillig unterwerfen.

    Was rechtfertigt die politische Macht, die Regierende über uns ausüben? Das ist die Frage, die Rousseau in seinem Gesellschaftsvertrag formuliert. Sie treibt uns auch noch 250 Jahre später um, vielleicht sogar mehr denn je. 

    Der Genfer Philosoph gibt uns im Gesellschaftsvertrag eine Antwort. Um sie zu verstehen, müssen wir noch mal zum Anfang zurückkehren: „Der Mensch ist frei geboren, und liegt doch überall in Ketten.“ Mit diesem Satz eröffnet Rousseau sein Buch. Und fasst darin einen als unerträglich empfundenen Zustand in einem Bild, das uns auf den Leib rückt: Ketten schränken uns in unserer Bewegung ein. Mehr noch: Sie schneiden uns ins Fleisch. Ihr Gewicht lastet so sehr auf uns, dass wir sie nie vergessen können. Und sie erinnern uns auch stets daran, was wir mit unserer Freiheit verloren haben.

    Keine Frage, vermutlich möchte niemand in Ketten gelegt werden. Aber würden wir sie freiwillig anlegen, um einem höheren Zweck zu dienen? Oder wenn wir selbst davon profitierten? Denn weniger drastisch formuliert, geht es Rousseau um die Gesetze und Konventionen, die dem Menschen aufgezwungen werden und seine natürliche Freiheit einschränken. Diese Gesetze können sogar sinnvoll sein – wenn sie dem Regierten etwas zurückgeben, als Ausgleich für seine Unfreiheit. Aber Rousseau wusste zu seiner Zeit, dass das nur selten der Fall war. Immerhin schrieb er den Gesellschaftsvertrag gut dreißig Jahre vor der Französischen Revolution, also noch zur Zeit des monarchistischen Ancien Régime. Und damals dienten Gesetze nicht dem Wohlergehen aller – sondern dem Machterhalt derer, die ohnehin schon reich und mächtig waren. Für die meisten Menschen, die dieser Ordnung unterworfen waren, waren es tatsächlich Ketten.

    Kein Wunder also, dass Rousseau damals die bestehende Ordnung hinterfragte. Also fragen wir mit ihm noch einmal: Was rechtfertigt politische Macht? 

    Rousseau kam auf drei Optionen:

    1. Die Herrschenden sind ihren Untergebenen von Natur aus überlegen. Das heißt, sie sind in einer Position wie Eltern gegenüber ihren Kindern. Eltern sind schließlich reifer, fähiger und mündiger. Und das gibt ihnen die natürliche Autorität über ihren Nachwuchs. Rousseau schloss diese Analogie aus, und zwar nicht nur, weil es in der Geschichte unzählige hoffnungslos unfähige Herrscher gab. Viel entscheidender ist, dass politische Macht eben nicht so natürlich ist wie die Eltern-Kind-Beziehung. Mal ganz abgesehen davon, dass Herrscher ihre Untertanen nicht wie ihre Kinder lieben.
    2. Politische Autorität legitimiert sich dadurch, dass die Mächtigsten im Staate alle anderen überragen. Kurz: Der Stärkere hat recht. Doch auch das kam für Rousseau nicht infrage. Denn Stärke allein legitimiert gar nichts. Legitimität bedeutet, dass man den Wert einer Sache anerkennt. Und das setzt einen freien Willen voraus. Aber wer nur aus Zwang oder Angst gehorcht, der hat keine Wahl. Er hat gar nicht erst die Möglichkeit, irgendetwas als legitim zu erachten.
    3. Politische Autorität ist dann legitim, wenn sich die Menschen freiwillig unterordnen. Eine politische Ordnung ist also dann rechtmäßig, wenn ihre Mitglieder aus freien Stücken einen Pakt schließen: Sie einigen sich auf gemeinsame Regeln, die dem Gemeinwohl aller Beteiligten dienen. Sie nehmen die Einschränkung ihrer Freiheit willentlich in Kauf. Und warum? Weil ihnen die Gesellschaft mehr Frieden, Sicherheit und Wohlstand bietet, als sie allein erreichen könnten. 

    Und genau diese dritte Option ist die Essenz von Rousseaus Gesellschaftsvertrag. Wie sie der Philosoph begründet, wirst du in den folgenden Blinks erfahren.

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    Worum geht es in Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts?

    Der Gesellschaftsvertrag (1762) ist ein Klassiker der Politik- und Sozialtheorie. Das Buch gilt als Schlüsselwerk der Aufklärungsphilosophie sowie als Jean-Jacques Rousseaus wichtigster Text. Dabei beschäftigte den Denker eine Frage: Wie legitimiert sich politische Macht? Was gibt einer Regierung das Recht, sich über das Volk zu stellen? Kein Wunder also, dass die Schrift ihre Nachwelt prägte, von der Französischen Revolution bis zur US-amerikanischen Verfassung.

    Wer Der Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des politischen Rechts lesen sollte

    • Studierende mit Lust auf einen Rousseau-Crashkurs
    • Politik-Nerds mit Interesse an einem Gründungstext des Liberalismus
    • Lebenslange Lerner, denen dieser philosophische Klassiker noch fehlt

    Über den Autor

    Jean-Jacques Rousseau, 1712 geboren in Genf, wirkte im 18. Jahrhundert als Philosoph, Schriftsteller, Pädagoge, Naturforscher und Komponist. Seine Arbeit hat deshalb viele verschiedene Disziplinen beeinflusst. Am wirkmächtigsten sind wohl seine Schriften zur politischen Philosophie, die den Weg für die Aufklärung und die Französische Revolution ebneten. Weitere Hauptwerke von ihm sind die Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1755) und der Essay über den Ursprung der Sprachen (1781).

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