Ich bin Dynamit Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Ich bin Dynamit

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Zusammenfassung von Ich bin Dynamit

Name: Ich bin Dynamit
Rating: 4.5 (216 reviews)
Author: Sue Prideaux

Sue Prideaux

Das Leben des Friedrich Nietzsche

4.5 (216 Bewertungen)

33 Min.

Kurz zusammengefasst

Ich bin Dynamit ist eine fesselnde Biografie über das Leben des Philosophen Friedrich Nietzsche. Es bietet einen Einblick in seine herausragenden Gedanken und Werke sowie seine persönlichen Herausforderungen und seinen geistigen Verfall.

Themen

Biografien

Inhaltsübersicht

Ich bin Dynamit
in 11 Kernaussagen verstehen

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Kernaussage 1 von 11

Was drin ist für dich: Die tragische Geschichte eines explosiven Denkers kennenlernen.

„Ich bin kein Mensch. Ich bin Dynamit.“ Diese Worte stammen von Nietzsche selbst, aber was meinte er damit: Dass seine damals verstörenden Ideen alle gesellschaftliche Konventionen sprengten? Spürte er, dass er die Zukunft wie kaum ein anderer Philosoph prägen würde? Oder ahnte er gar voraus, zu welchen Gräueltaten man seine Texte einst missbrauchen würde?

Diese Blinks erzählen die tragische Geschichte von einem der kontroversesten Philosophen der Neuzeit. Sie entführen dich zu Nietzsches glorreichen Anfängen als jüngster Professor aller Zeiten und den Jahren seiner Freundschaft mit Richard Wagner. Sie begleiten ihn bei seinem verzweifelten Kampf gegen seine diversen Leiden und für die Anerkennung als Philosoph. Und sie beschreiben, wie sich sein Erfolg erst dann einstellte, als er bereits in den Wahnsinn abglitt.

Erfahre außerdem,

wie sich Nietzsches prägende Freundschaft mit Wagner entwickelte,
was Nietzsche veranlasste, Gott für tot zu erklären, und
wie sein philosophisches Erbe noch lange von seiner Schwester kontrolliert wurde.

Der junge Nietzsche war gesundheitlich fragil, aber intellektuell zu Großem berufen.

Im November 1868 erhielt ein kränklicher, jedoch brillanter Student der Universität Leipzig eine lebensverändernde Einladung. Der junge Mann hieß Friedrich Nietzsche – und hätte es um ein Haar nicht zu dem Treffen geschafft. Nach einem Missverständnis mit seinem Schneider machte er sich verspätet und ohne formelle Abendrobe auf den Weg.

So hastete der junge Nietzsche ohne schützenden Abendanzug durch den strömenden Regen, um jenen Mann zu treffen, der ihm zum Freund und Mentor werden sollte: den berühmten Komponisten und Polemiker Richard Wagner.

Die beiden Männer waren sich sofort sympathisch. Sie sprachen über Wagners Musik und ihre gemeinsame Anerkennung für die Werke des damals umstrittenen Arthur Schopenhauers. Am Ende lud Wagner Nietzsche zu einem weiteren Treffen in sein privates Wohnhaus ein. Damit ging für Nietzsche, der seit seiner frühen Kindheit durch sein intellektuelles und musikalisches Talent hervorstach, ein Traum in Erfüllung.

Nietzsche kam 1844 im Lützener Ortsteil Röcken in Sachsen-Anhalt zur Welt. Seine Eltern waren der lutherische Pfarrer Carl Ludwig und dessen Frau Franziska. Nietzsches Schwester Elisabeth wurde zwei Jahre nach ihm geboren und von ihrem Bruder liebevoll „Lama“ genannt.

1849 beutelte das Schicksal die Familie schwer: Carl Ludwig erkrankte und verlor den Großteil seiner Sehkraft. Er verbrachte die letzten Lebensmonate im Bett und verstarb mit nur 35 Jahren. Die Ärzte führten seinen rätselhaften Tod auf eine Gehirnerkrankung zurück. Auch Friedrich litt bereits seit jungen Jahren an starken Kopf- und Augenschmerzen, die ihn manchmal tagelang ans Bett fesselten.

Die Familie zog später in die nahe gelegene Kreisstadt Naumburg, wo der vierzehnjährige Friedrich ein Stipendium für die Landesschule Pforta erhielt – ein privates Internatsgymnasium für Hochbegabte. Nietzsche blieb gesundheitlich anfällig, tat sich aber durch Glanzleistungen in der Philologie und den alten Sprachen hervor.

Nach dem Abitur besuchte er – auf Wunsch seiner Mutter – zunächst die theologische Fakultät der Universität Bonn. Doch seine wahre Leidenschaft galt der Philologie. Daher folgte er kurze Zeit später dem Bonner Philologieprofessor Albrecht Ritschl an dessen neuen Lehrstuhl nach Leipzig.

Und so erklomm er die nächste Sprosse einer steilen akademischen Karriereleiter: Nietzsche avancierte nämlich zu Ritschls Musterschüler und wurde bald nach seinem Treffen mit Wagner zum Professor für Klassische Philologie an die Universität Basel berufen. Mit vierundzwanzig Jahren war er der jüngste Universitätsprofessor aller Zeiten.

Beflügelt von der Freundschaft mit den Wagners schrieb Nietzsche sein erstes Buch.

Nietzsche folgte begeistert seiner Berufung als Professor. Das lag auch daran, dass Basel unweit von Luzern lag – dem Wohnort Richard Wagners. Nachdem sich Nietzsche in Basel eingerichtet hatte, fuhr er mit dem Zug an den Vierwaldstättersee. Und wenig später klopfte er erstmals an die Tür der Wagnerschen Residenz.

Das Anwesen der Wagners lag in Tribschen, auf einer kleinen Landzunge am See. Die spätmittelalterliche Villa war nicht nur wunderschön, sie wurde für Nietzsche auch ein zweites Zuhause: Rasch schloss er nämlich eine tiefe Freundschaft zu Richard und dessen Frau Cosima und bekam sogar sein eigenes Zimmer im Haus.

Nach der „Geburt der Tragödie“ ging es mit seiner Karriere und seiner Gesundheit bergab.

Die Veröffentlichung seines ersten Buches markierte allerdings einen dramatischen Wendepunkt: Nietzsches steiler akademischer Aufstieg fand ein jähes Ende. Die Geburt der Tragödie fiel auf merkwürdige Weise aus der Zeit und wurde von Freunden und Kollegen kaum beachtet. Sein früherer Mentor Professor Ritschl komplimentierte zwar höflich, verriss das Werk aber in seinen persönlichen Notizen. Und Jacob Burckhardt reagierte förmlich bis gleichgültig.

In der Musik erging es Nietzsche ähnlich. Er bat die Wagners um Kritik zu einer Komposition und erhielt nur ein knappes Feedback. Erst der Dirigent Hans von Bülow meldete aufrichtig zurück: Er fragte Nietzsche, ob es sich bei dem Werk um einen schlechten Scherz handelte.

Nach „Menschliches, Allzumenschliches“ begab sich Nietzsche auf seine europaweiten Wanderjahre.

Nietzsche trotzte der Schmach der vorangegangen Jahre und wählte eine mutige intellektuelle Neuausrichtung. So erschien 1876 mit Menschliches, Allzumenschliches seine erste Aphorismensammlung, eine Zusammenstellung knapper Sinngedichte. Er widmete sie Voltaire – sehr zum Missfallen Richard Wagners.

Nietzsche war also dabei, seinen eigenen Weg zu finden. Und es wurde deutlich, dass seine Zukunft außerhalb der Philologie lag. So trat er 1879 von seiner Professur in Basel zurück und begründete die Entscheidung mit seiner prekären Gesundheit. Das war aber nur ein Teil der Wahrheit.

Nietzsches wachsendes philosophisches Selbstvertrauen stand in Kontrast zu seinem privaten Chaos.

1882 war also das Jahr, in dem sich Nietzsche unglücklich verliebte. Es war aber auch das Jahr, in dem er erstmals seine berühmtesten Worte schrieb: „Gott ist tot.“

Sie erschienen zum ersten Mal in seinem Buch Die fröhliche Wissenschaft. In einem der Aphorismen ließ Nietzsche einen Verrückten über einen Marktplatz rennen und rufen: „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!“

Der „Zarathustra“ entstand in einer psychisch und gesundheitlich schweren Zeit.

Nietzsche litt schwer unter dem Zerwürfnis mit Lou Salomé. Dementsprechend schlecht waren sein geistiger und körperlicher Zustand im Winter 1882. Und seine eigenwillige Selbstmedikation machte es nicht besser: Nietzsche hatte nämlich begonnen, sich mit Opium zu sedieren. Das bestätigten die alarmierenden Briefe, die er damals aus seiner Winterresidenz im ligurischen Badeort Rapallo südöstlich von Genua verschickte.

Doch am Weihnachtsabend begann er mit der Arbeit an einem seiner mit Abstand wichtigsten Werke: dem philosophischen Roman Also sprach Zarathustra. Darin präsentierte er erstmals sein Konzept des Übermenschen, eines geistig und biologisch höherentwickelten Typus. Nietzsche selbst hingegen war kränklicher und fragiler als je zuvor.

Trotz seiner prekären Lage veröffentlichte Nietzsche weiterhin flammende Texte.

Der Erfolg ließ weiter auf sich warten. Zwar war Zarathustra Nietzsches elfte Veröffentlichung, aber kaum eines seiner Bücher brachte es auf mehr als hundert verkaufte Exemplare. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sein Verleger Ernst Schmeitzner die Zusammenarbeit kündigte.

Für Nietzsche hatte diese Entwicklung zwei Seiten. Einerseits war er froh über die Trennung, da er um Schmeitzners antisemitische Haltung wusste. Andererseits war er nun völlig auf sich allein gestellt. Dazu kamen finanzielle Sorgen.

Nietzsche erfuhr endlich Aufmerksamkeit für seine Arbeit, aber irgendetwas stimmte nicht.

1887 bekam Nietzsches Karriere seltenen Rückenwind. Er hatte einige Exemplare seiner Bücher an den dänischen Literaten Georg Brandes geschickt, einen der damals einflussreichsten Literaturkritiker. Und dieser war von Nietzsches Werk beeindruckt: Er lobte ihn als Vorreiter eines „aristokratischen Radikalismus“ – Nietzsche liebte dieses Prädikat.

Elisabeth hingegen missbilligte die neue Zusammenarbeit. Sie erfuhr, dass Brandes Jude war, und schickte ihrem Bruder einen vernichtenden Brief aus dem paraguayischen Exil. Nietzsche aber spürte, dass er sich endlich auf dem Weg zu wahrer Anerkennung befand. Diese Aussicht beflügelte ihn, weitere Texte zu verfassen.

Nietzsche rutschte vom Wahn in den Wahnsinn ab.

Um Weihnachten 1888 hatte Nietzsche mit Nietzsche contra Wagner einen weiteren kurzen Text verfasst und sein gesamtes Oeuvre gesichtet. Daraufhin befand er: Seine Arbeit war brillant – was war er doch für ein großer und visionärer Denker! Und sein besonderer Stolz galt Ecce Homo. Die autobiografische Schrift erschien ihm von geradezu übernatürlicher Qualität.

In dieser Extase komponierte er eine Reihe bizarrer Weihnachtsbriefe, in denen er seinen eigenen Status schamlos überhöhte. Einen verstörenden Brief an den Dramaturgen August Strindberg unterzeichnete er mit „Nietzsche Caesar“ und signierte weitere Briefe als „Der Gekreuzigte“. In dem Brief an seine frühere Freundin Cosima Wagner stand lediglich „Ariadne, ich liebe dich. Dionysus“.

Nietzsche bekam letztlich nicht mit, welchen Einfluss sein Werk entfachte.

Jahrzehntelang hatte Nietzsche also vergeblich versucht, den Durchbruch als Philosoph zu schaffen. Und nun sollte es ihm doch noch zu Lebzeiten gelingen – doch davon bemerkte er nichts mehr. Seine letzten zehn Jahre wurden nämlich von seiner grassierenden psychischen Erkrankung überschattet.

So wurde 1891 ein gewisser Harry Graf Kessler auf Nietzsches Werk aufmerksam. Dieser war ein finanzkräftiger Kunstsammler und setzte nun alles daran, Nietzsches Bücher in seinem einflussreichen Umfeld zu bewerben. Für ihn und viele andere seiner Gefährten war Nietzsche ein Freigeist und Meister des Individualismus. Besonders die Vorstellung von der Ablösung Gottes durch den Übermenschen fand in diesen Kreisen Anklang. Der Zarathustra war plötzlich „en vogue“.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieser Blinks ist:

Nietzsche bemühte sich sein Leben lang um philosophischen Ruhm. Doch gerade als sich dieser einstellte, verlor er endgültig den Verstand. Nietzsche hatte nämlich von klein auf mit schweren gesundheitlichen Leiden zu kämpfen. Auch seine Arbeit als Denker vertrug sich nicht mit dem intellektuellen Klima seiner Zeit. Nietzsches Werk war verstörend und visionär, doch sein Vermächtnis wurde noch zu seinen Lebzeiten von seiner Schwester Elisabeth manipuliert. Heute sind seine philosophischen Schriften weltberühmt.

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Worum geht es in Ich bin Dynamit?

Friedrich Nietzsche war eine faszinierende und komplexe Figur. Seine flammenden Texte standen in Kontrast zu seiner körperlichen Zerbrechlichkeit, seine philosophische Weitsicht im Widerspruch zu seinem emotionalen Chaos. Verbissen strebte er nach Anerkennung und verlor gerade dann den Verstand, als diese sich einstellte. Diese Blinks zu Ich bin Dynamit (2018) erzählen die Geschichte eines bewegten Lebens.

Bestes Zitat aus Ich bin Dynamit

„Auf jeder Seite werden Sie finden, dass ich Ihnen nur zu danken suche, für alles das, was Sie mir gegeben haben. – Nietzsche an Wagner zur Geburt der Tragödie

—Sue Prideaux

Wer Ich bin Dynamit lesen sollte

Philosophiefans und neugierige Querdenkerinnen
Biografiebegeisterte mit einem Faible für europäische Geschichte
Alle, die mehr über Nietzsches faszinierendes Schaffen und Leben erfahren wollen

Über den Autor

Sue Prideaux arbeitete nach ihrem Kunststudium lange Jahre als Kunsthistorikerin in Florenz, Paris und London. Heute lebt sie als Schriftstellerin in Norwegen. Ihre Biografien über den Maler Edvard Munch und den Dramaturgen August Strindberg wurden mehrfach ausgezeichnet. Auch Ich bin Dynamit schaffte es wochenlang in die Bestsellerliste der New York Times.

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Julia P.

Viele tolle Bücher, auf deren Kernaussagen reduziert- präzise und ansprechend zusammengefasst. Endlich habe ich das Gefühl, Zeit für Bücher zu finden, für die ich sonst keine Zeit habe.