Souverän schreiben (2007) erklärt, was du über die Vorgänge beim Schreiben wissen musst und wie du dieses Wissen einsetzen kannst, um deine Schreibfähigkeiten zu verbessern. Es widmet sich außerdem den idealen Schreibbedingungen für originelle Texte, Schreibtechniken zur Förderung der Kreativität und Motivation sowie Lösungsansätzen bei Schreibstörungen.
Christian Sauer (*1963) arbeitete 15 Jahre als Reporter, Redakteur und Redaktionsleiter. Seit 2006 bietet er als ausgebildeter Coach Schreibtrainings an, gibt Fortbildungsseminare und berät Autoren und Redaktionen.
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Start free trialSouverän schreiben (2007) erklärt, was du über die Vorgänge beim Schreiben wissen musst und wie du dieses Wissen einsetzen kannst, um deine Schreibfähigkeiten zu verbessern. Es widmet sich außerdem den idealen Schreibbedingungen für originelle Texte, Schreibtechniken zur Förderung der Kreativität und Motivation sowie Lösungsansätzen bei Schreibstörungen.
Es ist ein weitverbreiteter, wenn auch schöner Mythos: Ein einsamer Autor wird über Nacht von der Muse geküsst und kann plötzlich geniale Ideen wie von Geisterhand auf das Papier bringen. Leider ist diese romantische Vorstellung vom Schreiben weit von der Realität entfernt. Texte fügen sich auch bei geübten Schreibern nicht von allein zusammen.
Wenn wir Texte schreiben, muss unser Gehirn Höchstleistungen vollbringen. Es gleicht einer Werkstatt, in der mehrere Handwerker ein kompliziertes Gerät an einem Fließband produzieren und sich dabei manchmal in die Quere kommen.
In der für Sprache zuständigen Hirnregion gibt es ein zweigeteiltes Materiallager. In der einen Hälfte liegen Konzepte, Ideen und Gedanken, in der anderen Stilfetzen, Wörter und Satzfragmente, wobei hier ständig Textbausteine, die wir aufschnappen, abgelegt werden.
Aus diesen Elementen werden in drei Schritten Texte gebastelt: Zunächst werden lose Gedanken in erste sprachliche Versuchsstücke verwandelt, die aber noch unverständlich sind. Im nächsten Schritt formt unser Gehirn Satzteile und Sätze, die zuletzt auf Grammatik, Semantik und Rechtschreibung überprüft und dann aufgeschrieben werden – so die Theorie.
Die Textproduktion verläuft aber nicht immer linear und reibungslos von Materialeingang bis Auslieferung des Textes. Manchmal funktioniert die Kommunikation zwischen einzelnen Stationen nicht einwandfrei und der Multitasking-Prozess läuft aus dem Ruder. Wenn sich etwa die letzte Kontrollinstanz zu dominant oder zu früh einmischt, kommt die Produktion zum Erliegen.
Die individuellen Anforderungen an den jeweiligen Text sind entscheidend dafür, wie gut die Textwerkstatt funktioniert: Routinetexte, die auf bekannte Schreibmuster und Textfragmente zurückgreifen können, gehen schnell von der Hand. Bei einem neuen Themengebiet oder einer weniger geläufigen Textgattung wird es komplizierter.
Als Schreiber solltest du dir über die hohe Leistung deines Gehirns bewusst werden und, davon ausgehend, gute Bedingungen für eine flüssige Textproduktion schaffen, z.B. durch häufiges und vielseitiges Lesen, mit dem du für frisches Vokabular im Materiallager sorgst.