In Der amerikanische Patient geht es um die fundamentalen Probleme und Herausforderungen, mit denen die USA im Inneren wie Äußeren konfrontiert sind. Insbesondere die missliche ökonomische Lage und die gewaltige Staatsverschuldung haben die Vereinigten Staaten an den Rand des Abgrunds geführt – und eine Erholung in weite Ferne gerückt.
Josef Braml arbeitete unter anderem für einen der wichtigsten amerikanischen Think Tanks und als Berater im US-Abgeordnetenhaus. Derzeit ist er Herausgeber und Redaktionsleiter des „Jahrbuch Internationale Politik“ der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.
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Kostenlos testenIn Der amerikanische Patient geht es um die fundamentalen Probleme und Herausforderungen, mit denen die USA im Inneren wie Äußeren konfrontiert sind. Insbesondere die missliche ökonomische Lage und die gewaltige Staatsverschuldung haben die Vereinigten Staaten an den Rand des Abgrunds geführt – und eine Erholung in weite Ferne gerückt.
In der Medizin spricht man von Multimorbidität, um Menschen zu beschreiben, die gleichzeitig an einer Vielzahl von Krankheiten leiden. Wären die Vereinigten Staaten von Amerika ein Mensch, würde ihnen das wohl jeder Arzt attestieren.
Das Krankheitsbild der USA umfasst u.a. soziale Gleichgewichtsstörungen, wirtschaftliche Herzrhythmusprobleme, finanzielle Ohnmacht und eine schwerwiegende Sucht nach Öl.
Konkret bedeutet das: Der Wohlstand der Gesellschaft ist ungleich verteilt zwischen einem kleinen reichen und einem riesigen armen Teil, worunter insbesondere Minderheiten wie Latinos und Afroamerikaner zu leiden haben. Amerika ist gefährlich hoch verschuldet. Die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordniveau, die Wirtschaftskrise der letzten Jahre hat das Land zu Boden geworfen und hindert es daran, wieder auf die Beine zu kommen. Die Sucht nach Erdöl macht Amerika wirtschaftlich angreifbar und abhängig von Ländern aus politisch instabilen Regionen wie z.B. Saudi-Arabien.
Zu diesen innenpolitischen Krankheiten gesellen sich die komplexen Herausforderungen, vor denen die USA im Äußeren stehen. Z.B. müssen sie einen Weg finden, mit dem wirtschaftlichen und militärischen Riesen China, seinen gestiegenen Machtansprüchen sowie seinem wachsenden Ölbedarf umzugehen.
Vor diesem Hintergrund stirbt der Glaube an den amerikanischen Traum immer weiter aus. Hoffnungen darauf, es zum Millionär zu bringen oder andere große Lebensziele zu erreichen, wenn sie nur wollen und genug Zeit und Energie investieren, hegen nur noch die wenigsten Amerikaner. Viele von ihnen fürchten, dass es ihren Kindern und Kindeskindern schlechter gehen wird als ihnen selbst.
Zahllose Krankheiten machen dem amerikanischen Traum langsam den Garaus.