Das Ende der Armut (2006) versucht aufzuzeigen, wie die Welt von extremer Armut befreit werden kann. Es gibt dabei keine allgemeingültige Patentlösung, da die wirtschaftlichen, kulturellen und geographischen Gegebenheiten sich von Land zu Land unterscheiden. Eine breit gefächerte Differenzialdiagnostik ist notwendig, um den Problemen auf den Grund zu gehen.
Jeffrey Sachs ist einer der bekanntesten Ökonomen der Welt. Bereits mit 28 Jahren erhielt er eine Professur für Volkswirtschaftslehre an der Harvard University. Heute leitet er das Earth Institute der Columbia University und dient als Sonderberater des UNO-Generalsekretärs für die Millennium Development Goals.
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Start free trialDas Ende der Armut (2006) versucht aufzuzeigen, wie die Welt von extremer Armut befreit werden kann. Es gibt dabei keine allgemeingültige Patentlösung, da die wirtschaftlichen, kulturellen und geographischen Gegebenheiten sich von Land zu Land unterscheiden. Eine breit gefächerte Differenzialdiagnostik ist notwendig, um den Problemen auf den Grund zu gehen.
Es herrschen gigantische Unterschiede zwischen den Ländern der Welt: In den ärmsten Staaten droht vielen Menschen das Verhungern, während Bewohner der reichsten Länder gewaltige Ressourcen kontrollieren und viel mehr verbrauchen, als sie eigentlich zum Leben benötigen.
So wird z.B. der ökologische Fußabdruck eines heute in den USA geborenen Babys bis zum Ende seines Lebens 86-mal so groß sein wie der eines heute in Nigeria geborenen Kindes. Falls das nigerianische Kind überhaupt überlebt. Denn bis heute sterben in den armen Ländern der Welt jeden Tag 18.000 Kinder an Unterernährung. Mit anderen Worten: Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind.
Heute (Stand 2006) leben rund eine Milliarde Menschen in extremer Armut und haben weniger als einen Dollar am Tag zur Verfügung. Weitere 1,5 Milliarden Menschen leben in moderater Armut: Mit einem bis zwei Dollar am Tag haben sie genug zum Überleben, müssen aber auf grundlegende Annehmlichkeiten wie WCs oder fließendes Wasser verzichten. Weitere 2,5 Milliarden gehören der globalen Mittelschicht an: Sie können sich eine Unterkunft leisten, einen Fernseher, vielleicht ein Motorrad.
Lediglich eine Milliarde Menschen gehören der reichen Welt an – nicht nur in Europa und den USA, sondern auch als Oberschicht von Shanghai, São Paulo oder Mexico City.
Besonders eklatant wird das Missverhältnis zwischen Arm und Reich, wenn man sich Folgendes vor Augen führt: Die extreme Armut aus der Welt zu schaffen, würde die reichsten Länder der Welt weniger als 1% ihres Bruttoinlandsproduktes kosten.
Die größte Herausforderung unserer Generation ist es daher, die Menschen auf der untersten Stufe der Entwicklungsleiter zu unterstützen. Nur mit unserer Hilfe kann es ihnen gelingen, sich aus der Armut zu befreien.