Name: Sprachenlernen leichtgemacht!
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Author: Vera F. Birkenbihl

Was drin ist für dich: Eine Einführung in gehirngerechtes Sprachenlernen.

Fremdsprachen verleihen Flügel. Ja, wirklich! Sie erlauben dir, fremde Orte und Kulturen zu erkunden und mit Menschen auf der ganzen Welt ins Gespräch zu kommen. Doch leider kommt vor dem Sprechen das Lernen – und damit haben viele von uns nicht gerade die besten Erfahrungen gemacht. Vielleicht erinnerst auch du dich mit Grausen an trostlose Klassenzimmer und humorlose Lehrer, die langweilige Grammatikregeln abfragen und die Klasse mit unangekündigten Vokabeltests piesacken. Motivation fühlt sich anders an.

Zum Glück gibt es eine Alternative: Die Birkenbihl-Methode ist nicht nur effektiver als herkömmliches Pauken, sondern macht auch viel mehr Spaß! Erfunden hat sie die deutsche Sachbuchautorin und Lern-Expertin Vera F. Birkenbihl.

In unserem Blink erklären wir dir die Grundlagen des gehirngerechten Sprachenlernens – damit du im nächsten Urlaub mühelos mit den Einheimischen plaudern kannst.

Die drei Grundprinzipien gehirngerechten Sprachenlernens

Du würdest gern fließend Französisch oder Schwedisch sprechen, aber das Lernen fällt dir schwer und du weißt einfach nicht, woran es liegen könnte? Die Antwort ist einfacher, als du vielleicht denkst: Oft liegt es daran, dass wir mit Lernmethoden arbeiten, die unser Gehirn schlicht überfordern. Gehirngerechtes Sprachenlernen geht anders: Es orientiert sich daran, wie wir schon als Kind unsere Erstsprache gelernt haben, nämlich durch Hören und Verstehen – und erst später durch Sprechen und Grammatik. Hier die drei Grundprinzipien:

Das erste Prinzip ist das Dekodieren. Sagen wir, du möchtest Italienisch lernen und siehst den Satz Parla italiano?. Anstatt dich sofort an eine vollendete Übersetzung zu machen, solltest du den Satz zunächst in seine Bestandteile zerlegen. Fang mit dem ersten Wort an: Parla, was hier bedeutet: „Sprechen Sie“. Dein Gehirn versteht: Im Italienischen genügt ein einziges Wort, wo wir im Deutschen zwei brauchen. Diese wörtliche Herangehensweise macht die Struktur der neuen Sprache sichtbar, ohne dass du dich in komplizierten Grammatikregeln verlierst. Das macht die Sprache greifbar und weniger fremd.

Das zweite Prinzip ist das Hören – und zwar viel und oft, aber in zwei klar getrennten Phasen: dem aktiven und dem passiven Hören. Beim aktiven Hören konzentrierst du dich voll auf den Klang der Sprache, während du den Text mitliest. Du hörst table und liest gleichzeitig „Tisch“ – so verknüpfst du Klang und Bedeutung. In der passiven Phase läuft das Hörmaterial im Hintergrund, während du andere Dinge tust, etwa Spazierengehen, Kochen oder im Netz Surfen. Dabei gewöhnt sich dein Gehirn an den Klang der Fremdsprache, ganz ähnlich wie bei Babys, die monatelang nur lauschen, bevor sie ihr erstes Wort sprechen.

Das dritte Prinzip lautet Zeit. Gemeint ist die Zeit, die du dir selbst gibst, um die neuen Laute zu verinnerlichen. Denk wieder an ein Kind: Es braucht Monate des Zuhörens, bevor es beginnt, verständlich zu sprechen. Wenn du zu früh versuchst, Wörter auszusprechen, die du nur kurz gehört hast, schadet es mehr, als es dir hilft. Dein Gehirn muss erst die nötigen Nervenbahnen aufbauen, bevor du den Klang fehlerfrei nachahmen kannst.

Letztendlich geht es darum, stressfrei und motiviert zu lernen – mit Methoden, die dich nicht mit Grammatikaufgaben und Vokabelkarten quälen, sondern die Freude am Fortschritt in den Mittelpunkt stellen.

Mit dem Dekodieren zur neuen Sprache

Ein Geheimnis der Birkenbihl-Methode besteht darin, sich die natürliche Funktionsweise des Gehirns zunutze zu machen – und hier kommt wieder das Dekodieren ins Spiel.

Nehmen wir folgendes englisches Sprichwort: Experience is a good teacher, but she sends in terrific bills. Beim Dekodieren übersetzen wir den Satz zunächst Wort für Wort in die eigene Sprache, um ein Gefühl für die Struktur zu entwickeln. Dabei ist es egal, ob das Ergebnis in der Zielsprache grammatikalisch korrekt ist oder nicht. Die dekodierte Version für unseren Beispielsatz lautet: „Erfahrung ist ein gut Lehrer, aber sie sendet in schrecklich Rechnungen.“ Klingt falsch, oder? Aber genau darum geht es: Die sture Eins-zu-Eins-Übersetzung zeigt dir, wie anders die Zielsprache denkt und fühlt. So lernst du unbewusst, sie zu verstehen, ohne mühsam Regeln auswendig zu lernen.

Lustige und effektive Sprachlernspiele fürs Klassenzimmer

Langweilige Deklinationsübungen und trockenes Regelpauken? Von wegen – Sprachenlernen geht auch spielerisch, interaktiv und voller Spaß! Es gibt jede Menge kreative Ansätze, um kleine und große Lernende zu motivieren und Fremdsprachen auf lebendige Weise zu vermitteln. Hier ein paar Ideen für den Unterricht.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Runde Wortraten? Dabei hält eine Person eine Karte mit einem Wort hoch, das sie selbst nicht sehen kann, während die anderen versuchen, das Wort in der Fremdsprache zu umschreiben. Sagen wir, du ziehst das englische Wort nurse und deine Mitschüler geben Hinweise wie „It’s a job“, „They work in a hospital“ oder „It’s a person who helps doctors“. Während du dich Stück für Stück der Lösung näherst, lernst du gleich noch mehr Wörter, ohne dabei das Gefühl zu haben, stur Vokabeln zu pauken. Wortraten baut auf Interaktion und Spielfreude in der Gemeinschaft auf. Der Bonus: Wenn du das Wort schließlich errätst, wirst du es vermutlich nicht so schnell wieder vergessen.

Gehirngerechtes Sprachenlernen: Antworten auf die häufigsten Fragen

Rund um das Sprachenlernen kursieren einige Fragen, die sich jeder Sprachlernwillige früher oder später stellt. Hier ein paar der häufigsten Fragen und ihre praktischen, manchmal überraschenden Antworten.

Frage Nummer eins: Kann man im Schlaf lernen? Die Antwort ist ein klares: Jein. Das Gehirn arbeitet im Schlaf auf Hochtouren, vor allem zu Beginn einer Schlafperiode in der sogenannten Alpha-Phase. Hier könnte Lernen tatsächlich funktionieren, aber das Gehirn lässt sich nicht so leicht austricksen. Wenn du die ganze Nacht Lerninhalte abspielst, wirst du morgens eher müde und gereizt als schlauer sein. Allerdings könntest du die Alpha-Phase nutzen, indem du dir beim Einschlafen Inhalte anhörst. Danach solltest du das Gerät ausschalten, oder du verwendest eine Zeitschaltuhr. So verbindest du Schlaf und Lernen, ohne deinem Körper Stress zuzumuten.

Kernaussagen in Sprachenlernen leichtgemacht!