Die neue Wissenschaft der persönlichen Transformation
Stell dir vor, du sitzt zuhause beim Abendessen. Du bist erschöpft vom Tag, aber deine Kinder streiten und schreien laut durcheinander. Oder dein Partner verwickelt dich aus dem Nichts heraus in eine banale Diskussion. Und auf einmal platzt dir der Kragen. Du reagierst wütender, als du selbst erwartet hättest.
Oft verstehen wir im Nachhinein selbst nicht, was da passiert. Als würden wir von jetzt auf gleich die Kontrolle über uns verlieren. Genau hier setzt Mindsight an. Damit meint Daniel Siegel die Fähigkeit, die Verbindung zwischen deinem Verstand und deinem Körper wiederzufinden. Oder sie überhaupt erst einmal wahrzunehmen, damit du lernen kannst, sie bewusst zu beeinflussen.
Bleiben wir bei dem Beispiel am Esstisch. Was genau passiert da? Die Situation mit deinen Kindern oder deinem Mann „stresst“ dich. Aber was bedeutet „Stress“ in diesem Moment eigentlich? Rein physiologisch sind es nicht deine Kinder, die dich unter Strom setzen, sondern dein hoher Puls! Das ist eine wichtige Erkenntnis, denn es bedeutet, dass du sehr wohl beeinflussen kannst, wie du reagierst.
Mindsight meint, dass du in solchen Stress-Momenten inne hältst und dich auf körperliche Signale wie deinen Herzschlag oder deine Atmung konzentrierst. Widersteh dem Sog der platzenden Hutschnur. Nimm deinen erhöhten Pulsschlag wahr. Und dann sorge für dich selbst, indem du dir nimmst, was du brauchst, um deinen Puls zu beruhigen. Zum Beispiel, indem du kurz aus dem Zimmer gehst und ein paar tiefe Atemzüge nimmst. So kannst du möglichst gelassen reagieren und aktiv verhindern, dass die Situation eskaliert.
Aber Mindsight meint mehr als Selbstwahrnehmung. Die Verbindung zwischen Kopf und Körper hilft dir auch, empathisch auf andere Menschen einzugehen und die Welt durch ihre Augen zu sehen. Denk noch einmal an die stressige Situation am Esstisch: Wenn du deinen Körper wahrnimmst und dich selbst regulierst, kannst du auch die Bedürfnisse deiner Kinder sehen. Du erkennst, dass auch sie dabei sind, die Eindrücke des Tages zu verarbeiten und vielleicht einen starken Drang nach Bewegung oder Aufmerksamkeit haben.
So entsteht im Laufe der Zeit eine Balance zwischen analytischem Denken und emotionaler Intuition. Du lernst, immer wieder auch auf deinen Körper und dein Bauchgefühl zu hören, statt Probleme nur mit dem Kopf lösen zu wollen. Du fängst an, deine wahren Bedürfnisse wahrzunehmen, statt sie zu unterdrücken. Und dazu gehören auch unbequeme Empfindungen und Dinge, die du vielleicht weniger an dir magst. Du bekommst ein Gefühl dafür, wer du wirklich bist, wenn du alle Seiten an dir selbst akzeptierst. So entwickelst du ein authentisches und ganzheitliches Bild von dir selbst. Das gibt dir die Sicherheit, flexibel auf deine Umwelt einzugehen, ohne dabei deine inneren Werte zu verraten.
Vor allem aber erkennst du, dass du beeinflussen kannst, wie du auf die Herausforderungen des Alltags reagierst. Du kannst für dich selbst und deine Bedürfnisse sorgen, um auch in schwierigen Momenten gelassen zu bleiben.
Mindsight (2010) von Daniel Siegel beleuchtet, wie du die Verbindung zwischen Kopf und Körper stärkst, um alte Verhaltensmuster zu durchbrechen und besser mit deinen Gefühlen umzugehen. Die Mischung aus Wissenschaft, Anekdoten und Praxistipps wird dir helfen, achtsamer mit dir selbst und anderen umzugehen. Wer weiß, vielleicht sind diese Denkanstöße hier der erste Schritt zu mehr Gelassenheit, innerer Balance und Verbundenheit.
Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.
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