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von Yuval Noah Harari
Wie wir Krisen besser bewältigen und gestärkt aus ihnen hervorgehen
Eine Frage der Haltung von Bodo Janssen ist ein inspirierendes Buch, das den Wert einer positiven Einstellung und eines starken Charakters betont. Es liefert praktische Ratschläge zur persönlichen Entwicklung und zeigt, wie wir durch eine veränderte Haltung unser Leben verändern können.
An einem schicksalhaften Sonntagabend im Leben des Unternehmers Bodo Janssen verkündete die Regierung Schleswig-Holsteins, dass aufgrund der Corona-Pandemie vorerst keine Urlaubsgäste mehr in das Bundesland reisen dürften.
Ein Ferienanbieter wie Upstalsboom gehörte in diesem Moment zweifellos zu den größten Pandemieverlierern. Dass jegliche Einnahmen vorerst wegbrachen, war kein herbeifantasierter Fiebertraum. Es war die neue Realität. Hinzu kam, dass niemand sagen konnte, wie lange dieser Zustand andauern würde. Und es gab auf den ersten Blick nichts, was Janssen dagegen tun konnte.
Du kannst dir also in etwa vorstellen, wie verzweifelt der Unternehmer an jenem Sonntagabend gewesen sein muss. Klar, zunächst sorgte er sich um seinen persönlichen Wohlstand. Da war das Haus, das seine Frau so bezaubernd eingerichtet hatte. Der schöne Garten, in dem seine Kinder spielten. Genauso aber dachte er sorgenvoll an sein Unternehmen und insbesondere an seine Mitarbeiter. Er hatte nämlich etwas Besonderes aufgebaut.
Dabei war der Start alles andere als einfach gewesen. Als sein Vater bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, musste Bodo Janssen von heute auf morgen dessen Nachfolge antreten. Unsicher in der Führungsrolle hielt er sich vor allem an Zahlen und Performance-Kennziffern. Als er 2007 bei einer Mitarbeiterbefragung daraufhin vernichtende Ergebnisse erhielt, ging er für anderthalb Jahre ins Kloster. Hier dachte er intensiv darüber nach, was er sich unter zeitgemäßer Führung vorstellte. Was ihm vorschwebte, war eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeiter sich selbst führten und eigenständig Verantwortung übernahmen. Upstalsboom wurde in der Folge zu einem Unternehmen, mit dem sich die Mitarbeiter identifizierten. Sie kamen gern zur Arbeit, da sie spürten, dass man sie wertschätzte.
Und dieses so erfolgreiche Projekt – der Upstalsboom-Weg – würde nun also an der Pandemie zerbrechen? Janssen war eine Zeit lang vollkommen beherrscht von diesem Gedanken. Doch dann gelang es ihm, sich zu besinnen. Denn: Jede noch so schlimme Krise hatte sein Leben letztlich bereichert. Und zwar immer, sobald es ihm gelungen war, seine Haltung zu verändern.
Alle erwähnten Krisen, ja, selbst dass er als junger Mann von einer Bande entführt worden war, die Millionen Lösegeld gefordert hatte, hatten ihn Demut und Dankbarkeit gelehrt. Sie hatten ihm Probleme und Schwächen aufgezeigt, um die er sich kümmern musste.
Krisen waren für Janssen also immer etwas, woran er im Rückblick gewachsen war.
Auch in der Corona-Pandemie kam es also nicht so sehr auf die Krise selbst an, sondern auf die Haltung, mit der ihr Janssen begegnete.
Als die Corona-Pandemie im März 2020 Deutschland traf, mussten alle von Bodo Janssen geführten Upstalsboom-Hotels schließen. Doch statt an den zahllosen und unbekannten Herausforderungen einer derartigen Krise zu zerbrechen, kam Janssens Unternehmen gut durch die Pandemie. In den Blinks zu Eine Frage der Haltung (2021) erfährst du, wie es dem Unternehmer gelang, seine Firma so aufzustellen, dass sie sogar gestärkt aus der Krise hervorging.
„Wirtschaftlichkeit ist die Basis unserer Existenz – nicht aber der Sinn unseres Handelns.
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