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Blink 3 von 12 - Eine kurze Geschichte der Menschheit
von Yuval Noah Harari
Weshalb einfühlsame Menschen gesund und glücklich sind
Eine belebte U-Bahn-Station in New York: Ein junger Mann bekommt einen epileptischen Anfall und stürzt auf die Gleise. Der Zug rattert bereits auf ihn zu. Der 50-jährige Bauarbeiter Wesley Autrey zögert keine Sekunde. Er springt hinterher, drückt den bewusstlosen Mann in eine Vertiefung und rettet ihm so das Leben: Der Zug schießt dicht über die beiden hinweg. Autrey gab später zu Protokoll, dass diese Tat für ihn selbstverständlich war. Er handelte instinktiv – und zeigte allen, wie gelebtes Mitgefühl aussieht.
Doch was genau ist Mitgefühl, und wie unterscheidet es sich von Empathie? Empathie bedeutet, die Gefühle und Perspektiven anderer nachzuvollziehen und zu verstehen. Mitgefühl geht über dieses reine Verständnis noch hinaus: Es lässt uns aktiv handeln und verwandelt das Verstehen in eine helfende Tat.
Forscher haben entdeckt, dass Empathie und Mitgefühl besonders stark sind, wenn wir in vertrauter Umgebung sind oder gemeinsame Erlebnisse teilen. Dann fällt es uns leicht, andere Menschen emotional zu verstehen und ihnen beizustehen. Doch sobald Stress oder Konkurrenz ins Spiel kommen, reagieren wir oft kälter. In solchen Momenten fällt es uns schwerer, uns in andere hineinzuversetzen, und das Mitgefühl tritt in den Hintergrund – der Druck, den wir empfinden, schottet uns emotional ab.
Auch Tiere zeigen Empathie und Mitgefühl. Hunde stellen sich schützend vor Kinder, Delfine beschützen Schwimmer vor Haien, und dann wäre da noch der Kater Oscar. Er lebt im Steere House Nursing and Rehabilitation Center, einem Pflegeheim und Rehabilitationszentrum in Providence, Rhode Island in den USA. Bekannt geworden ist Oscar, weil er ein ganz besonderes Verhalten zeigt: Wenn ein Patient kurz vor dem Tod steht, legt sich Oscar sich zu ihm und leistet ihm schnurrend Gesellschaft – der Kater spendet den Sterbenden Trost.
Sein Verhalten wurde so regelmäßig beobachtet, dass das Pflegepersonal Oscars Anwesenheit als Zeichen nimmt, um die Angehörigen zu benachrichtigen, wenn ein geliebter Mensch im Sterben liegt.
Tiere wie Menschen besitzen also Mitgefühl. Doch es scheint, als wäre diese Fähigkeit bei manchen schwächer ausgeprägt als bei anderen. Lassen sich Empathie und Mitgefühl lernen?
In Empathie (2015) beschäftigen wir uns mit der tiefen Wirkung von Empathie und Mitgefühl auf das menschliche Wohlbefinden und den sozialen Zusammenhalt. Wir zeigen dir, wie sie nicht nur zwischenmenschliche Beziehungen stärken, sondern auch die physische und psychische Gesundheit des Einzelnen positiv beeinflussen.
Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.
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von Yuval Noah Harari