Die Cum-Ex-Files Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Die Cum-Ex-Files
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Zusammenfassung von Die Cum-Ex-Files

Der Raubzug der Banker, Anwälte und Superreichen – und wie ich ihnen auf die Spur kam

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Kurz zusammengefasst

Die Cum-Ex-Files von Oliver Schröm ist ein aufschlussreiches Buch, das die Machenschaften und Missstände im deutschen Finanzsystem aufdeckt. Es beleuchtet die Cum-Ex-Steuerdeals und ihre Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.

Inhaltsübersicht

    Die Cum-Ex-Files
    in 6 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 6

    Bei Cum-Ex-Deals wird eine nur einmal gezahlte Steuer mehrfach zurückerstattet

    Fangen wir ganz grundsätzlich an: Cum-Ex-Geschäfte drehen sich um die sogenannte Dividende und die damit verbundene Kapitalertragsteuer. „Cum“ steht für „mit Dividende“, „Ex“ für „ohne Dividende“. Dividenden sind eine Art Belohnung: Bei manchen Firmen bekommst du für jede Aktie, die du von der jeweiligen Firma besitzt, eine regelmäßige Zahlung. Das ist pro Aktie zwar oft nur ein kleiner Betrag, aber wenn du richtig viele davon besitzt, können hier durchaus hohe Beträge zusammenkommen. Gezahlt wird immer zu einem vorher festgelegten Stichtag. 

    Da diese Dividende eine Einnahme aus Kapitalerträgen ist, musst du sie entsprechend versteuern. Bis 2006 betrug der Steuersatz 20 Prozent, seither sind es 25 Prozent. Allerdings gilt das nur für Privatpersonen. Unternehmen müssen – und das wird gleich noch sehr wichtig – ihre Gewinne aus Dividenden von Aktien, die sie halten, nicht versteuern.

    Dabei ist die Abwicklung der Besteuerung automatisiert. Das heißt, egal ob du eine Privatperson oder ein Unternehmen bist: Von dem Betrag, den du als Dividende ausgezahlt bekommst, ist die Steuer bereits abgezogen. Als Unternehmen kannst du dir diesen Steuerabzug wieder zurückholen. Hierfür benötigst du eine Bescheinigung.

    Gehen wir das einmal exemplarisch durch: 

    • Stell dir vor, du bist eine Privatperson und hast Aktien einer Firma im Wert von 100.000 Euro. Und für diese Aktien bekommst du eine Dividende von 1000 Euro. Dann werden dir nicht 1000, sondern 750 Euro ausgezahlt, denn es gehen ja automatisch die 25 Prozent Steuern ab.
    • Und jetzt stell dir das gleiche Szenario vor, nur dass du jetzt ein Unternehmen bist. Du hast also Aktien im Wert von 100.000 Euro, dir steht eine Dividende von 1000 Euro zu; 750 Euro werden ausgezahlt, der Rest wird automatisch abgezogen. Weil du aber ein Unternehmen bist, darfst du dir die 250 Euro Steuern vom Finanzamt zurückholen.

    Der Trick bei den Cum-Ex-Geschäften, um die es hier geht, besteht nun darin, dass die Steuer zweimal rückerstattet wird, obwohl sie nur einmal eingezogen wurde. 

    Hierfür verabreden sich drei Unternehmen zu einem sogenannten Kreisgeschäft. Kurz vor dem Stichtag, an dem die Dividende ausgeschüttet wird, verkauft Firma B Aktien an Firma C. Allerdings als Leerkauf. Das bedeutet, dass Firma B zwar schon das Geld erhält, die Aktien aber erst später liefert, weil sie sie im Moment des Verkaufs noch gar nicht besitzt. Die Aktien holt sich Firma B erst kurz nach der Dividendenausschüttung von Firma A und gibt sie dann sofort an Firma C weiter.

    Und jetzt kommt der Clou: Nach der Dividendenausschüttung sind die Aktien ja weniger wert – also zum Beispiel nicht mehr 100.000 Euro, sondern nur noch 99.000 Euro, weil ja die Dividende von 1000 Euro abgezogen wurde. Für den Leerverkauf sind aber die vollen 100.000 Euro geflossen. Deshalb leitet Firma B nicht nur die Aktien an Firma C weiter, sondern zahlt ihr auch noch eine Ausgleichszahlung. Und zwar in Höhe der Dividende. Sie gleicht also den Wertverlust aus, der durch die Auszahlung der Dividende entstanden ist. Allerdings zahlt Firma B der Firma C nicht 1000 Euro, sondern 1000 Euro minus den Steuerbetrag von 250 Euro, also 750 Euro.

    Ziehen wir eine Zwischenbilanz: Firma A hat noch ihre Dividende kassiert und erst danach die Aktien für 99.000 Euro an Firma B verkauft. Firma B hat von Firma C schon vorher 100.000 Euro bekommen und leitet jetzt die Aktien im Wert von 99.000 Euro weiter plus 750 Euro Ausgleichszahlung. 

    • Firma B hat also 250 Euro mehr in der Tasche als vor dem Deal. 
    • Firma C ist dafür aktuell 250 Euro im Minus: Sie hat 100.000 Euro bezahlt, aber nur Aktien im Wert von 99.000 Euro erhalten und dazu eine Ausgleichszahlung von 750 Euro. 

    So weit verständlich? Gut, denn jetzt wird es richtig interessant, denn jetzt kommen die Bescheinigungen ins Spiel.

    Schauen wir noch mal auf unsere Firmen.

    • Bei Firma A ist die Sache klar. Sie hat ganz regulär ihre Dividende erhalten, davon wurden 25 Prozent abgezogen. Hierüber erhält sie eine Bescheinigung, mit der sie sich die Steuer vom Finanzamt zurückholen kann. Denn Firma A hat die Aktien ja erst verkauft, nachdem sie eine Dividende dafür erhalten hat.
    • Und Firma C mit ihrer Ausgleichszahlung über 750 Euro? Die Bank, bei der der Betrag eingeht, erkennt diese Zahlung durch ein automatisiertes System nicht als Ausgleichszahlung, sondern als Nettodividende der gerade erworbenen Aktien (also als Dividende abzüglich der Steuerlast). Und deshalb stellt die Bank für Firma C ebenfalls eine Bescheinigung aus, mit der sie sich 250 Euro vom Finanzamt holen kann, ohne diese je bezahlt zu haben!

    Firma C ist damit wieder bei plusminus null. Bei Firma A ist auch alles schick. Und Firma B hat, wie gesagt, 250 Euro mehr in der Tasche als vor dem Deal. Und genau das ist die Beute, die die drei Firmen nun untereinander aufteilen. Ganz zum Schluss verkauft Firma C die Aktien wieder an Firma A, sodass sich nichts geändert hat, außer dass die drei Firmen reicher geworden sind – und das Finanzamt ärmer.

    Und das ist der entscheidende Punkt: Bei Cum-Ex-Deals wird nicht einfach die eigene Steuerlast gesenkt, wie die meisten von uns es auch einmal im Jahr machen, indem wir dies und das in unserer Steuererklärung absetzen. Nein, es wird die Zahlung einer Steuer vorgetäuscht, um sich den Betrag dann vom Finanzamt zurückzahlen zu lassen. Das ist ein direkter Griff in die Staatskasse. Und natürlich sind die Summen ganz andere als in unserem Beispiel. Für 250 Euro würde Hanno Berger nicht mal ausatmen.

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    Kernaussagen in Die Cum-Ex-Files

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    Worum geht es in Die Cum-Ex-Files?

    In Die Cum-Ex-Files (2022) geht es um den größten Steuerraub in der Geschichte Europas. Skrupellose Banker, Anwälte und Millionäre tricksten über Jahre die Finanzämter aus und ließen sich Steuern erstatten, die nie gezahlt wurden. Wie genau funktionierten ihre Deals, wer waren die Schlüsselfiguren dabei, und sind die Steuerkassen heute wirklich vor ihnen sicher? Die Blinks beantworten diese Fragen und decken die Abgründe einer von Gier getriebenen Branche auf. 

    Wer Die Cum-Ex-Files lesen sollte

    • Wirtschaftsinteressierte
    • Alle, die Spaß an Kriminalgeschichten haben 
    • Menschen, die schon immer wissen wollte, was sich hinter Cum-Ex verbirgt

    Über den Autor

    Oliver Schröm ist Investigativjournalist und brachte mit seinen Recherchen das ganze Ausmaß der Cum-Ex-Diebstähle ans Licht. Dafür gründete er die internationale Investigativkooperation Cum-Ex-Files, die allen Drohungen und juristischen Klagen zum Trotz Whistleblower aufsuchte, Material sammelte und in verschiedenen Medien über den Steuerraub informierte. Für seine Arbeit erhielt Schröm 2021 den Deutschen Journalistenpreis. 

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    ❤️ für Blinkist️️️ 
    Ines S.

    Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.

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    Julia P.

    Viele tolle Bücher, auf deren Kernaussagen reduziert- präzise und ansprechend zusammengefasst. Endlich habe ich das Gefühl, Zeit für Bücher zu finden, für die ich sonst keine Zeit habe.

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