Die Chancen der Globalisierung Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Die Chancen der Globalisierung

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Zusammenfassung von Die Chancen der Globalisierung

Name: Die Chancen der Globalisierung
Rating: 4.5 (41 reviews)
Author: Joseph Stiglitz

Joseph Stiglitz

Der Nobelpreisträger darüber, wie sie funktionieren kann

4.5 (41 Bewertungen)

22 Min.

Kurz zusammengefasst

Die Chancen der Globalisierung von Joseph Stiglitz ist ein Buch, das die Vorteile und Herausforderungen der Globalisierung beleuchtet. Stiglitz bietet Einblicke in die Auswirkungen des globalen Handels und setzt sich für eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung ein.

Themen

Internationale Wirtschaft

Inhaltsübersicht

Die Chancen der Globalisierung
in 10 Kernaussagen verstehen

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Kernaussage 1 von 10

Was drin ist für dich: Die Chancen und Probleme der Globalisierung verstehen.

Was bedeutet Globalisierung für dich? Das billige T-Shirt aus Indonesien, der günstige Strandurlaub in der Dominikanischen Republik? Vielleicht denkst du aber auch an die Arbeiter des Sweatshops in Bangladesch, der kürzlich eingestürzt ist, oder an die Bauarbeiter, die die Stadien für die Fußball-WM in Katar unter unmenschlichen Bedingungen in der Wüste errichten.

Schon anhand dieser wenigen Beispiele wird eines deutlich: Die Verlierer der Globalisierung sitzen in den ärmeren Ländern, während Europa davon profitiert. In der Theorie sieht die Globalisierung so vielversprechend aus: Durch freie Märkte können Waren und Dienstleistungen weltweit gehandelt werden. So bekommen wir im Winter frische Erdbeeren im Supermarkt und ärmere Länder erzielen ein zusätzliches Einkommen.

Die Realität sieht jedoch leider nicht so rosig aus. Konzerne tanzen den Regierungen auf der Nase herum, beuten wirtschaftlich schwächere Länder aus und richten enorme Umweltschäden an. Dadurch befeuert die Globalisierung politische Konflikte, Kämpfe um Rohstoffe und ökologische Katastrophen.

Das muss nicht so sein. Die Blinks zu Die Chancen der Globalisierung erklären, was Regierungen tun müssen, um diese Probleme in den Griff zu bekommen. Die Globalisierung lässt sich nicht mehr aufhalten, aber sie lässt sich so gestalten, dass alle Menschen gleichermaßen von ihr profitieren.

In den Blinks erfährst du außerdem,

warum Pharmaunternehmen ihre Medikamente nicht an jeden verkaufen,
warum Länder mit vielen natürlichen Ressourcen oft arm sind, und
warum der freie Handel gar nicht so frei ist.

Die Globalisierung birgt sowohl Chancen als auch Probleme.

Beginnen wir mit der wichtigsten Frage: Was ist Globalisierung? Das Wort bezeichnet die zunehmende weltweite Vernetzung von wichtigen Lebensbereichen wie Wirtschaft, Politik und Kultur.

Durch die enorme Zunahme an modernen Kommunikationstechniken und Möglichkeiten der Mobilität hat die Globalisierung in den letzten Jahrzehnten gewaltig an Fahrt aufgenommen. So sehr, dass sie sich mittlerweile in unserem Alltag bemerkbar macht. Wenn die Packung Tee im Supermarkt plötzlich 10 Cent billiger ist, betrifft das nicht nur uns. Auch die Teepflücker in China, das Transportunternehmen, die Häfen in Asien und Europa und vermutlich der ein oder andere Börsenhändler sind davon betroffen.

In die Globalisierung wurden viele Hoffnungen gesetzt, zum Beispiel, dass sie durch einen weltweit freien Handel auch Wohlstand in wirtschaftlich schwache Länder bringen würde. In einigen Regionen ist das tatsächlich passiert: Die asiatischen Tigerstaaten bauten ihren enormen wirtschaftlichen Erfolg in den 80er-Jahren vor allem darauf auf, dass sie Zugang zu internationalen Märkten erhielten. Damit gelang es ihnen, im Laufe der vergangenen 30 Jahre ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 5,9 Prozent jährlich hinzulegen.

Andererseits verursacht die Globalisierung auch enorme Probleme. Eines davon ist die wachsende soziale Ungleichheit. Denn vom internationalen Handel profitieren meistens nur die Händler, die es sich leisten können. Ein senegalesischer Bauer zum Beispiel muss oft einen ganzen Tag Reisezeit investieren, um seine Hühner auf den nächsten Markt zu bringen – wie sollte er da vom internationalen Freihandel profitieren?

Dieser Trend hin zu mehr Ungleichheit tritt in den armen Ländern deutlich zutage, macht aber auch vor den reichsten Ländern nicht halt. Eine Studie aus dem Jahr 2004 zeigte, dass die soziale Ungleichheit in fast 60 Prozent aller Länder weltweit zunimmt. Dazu gehören auch Deutschland und die USA. Die Globalisierung ist somit eine ungerechte Entwicklung.

In den nächsten Blinks sehen wir, dass sie noch viele andere Probleme mit sich bringt. Doch wenn die Politik die richtigen Schritte ergreift, kann sie eine riesige Chance für die Menschen auf der ganzen Welt bedeuten.

Der internationale Handel muss gerechter gestaltet werden.

Verfechter der Globalisierung weisen immer wieder darauf hin, dass der freie internationale Markt wirtschaftlich schwachen Ländern große Chancen bietet. Dabei übersehen sie jedoch, dass der internationale Handel momentan alles andere als frei ist.

Die sogenannten Entwicklungsländer, die vom Westen finanziell unterstützt werden, sind im Gegenzug oft dazu gezwungen, ihre Wirtschaft zu liberalisieren und ihre Märkte zu öffnen. Handelsbeschränkungen werden abgeschafft und nur die Sektoren, die keine wirtschaftliche Konkurrenz für die Geberländer darstellen, werden subventioniert.

Die Rechte für geistiges Eigentum müssen reformiert werden.

Um die Globalisierung gerechter zu gestalten, muss die Politik in einem weiteren Punkt dringend eingreifen: Die Rechte für geistiges Eigentum bedürfen einer Reform – insbesondere im medizinischen Bereich.

Pharmaunternehmen investieren große Summen in die Entwicklung neuer Medikamente. Damit sich diese Investitionen auszahlen, wird geistiges Eigentum unter Schutz gestellt: Firmen können ein Patent anmelden und sichern sich so für mehrere Jahre das exklusive Recht, das neue Medikament zu vertreiben.

Der Fluch der Ressourcen muss gebannt werden.

Ein weiteres Problem der Globalisierung ist der Fluch der Ressourcen, der ein scheinbares Paradox bezeichnet: Regionen, die über viele natürliche Ressourcen verfügen, sind oft besonders arm.

Wenn wir genauer hinsehen, wird deutlich, warum Reichtum oft zu Armut führt: Länder mit großen Öl-, Gas-, Edelstein- oder Metallvorkommen werden leicht von dieser einen Ressource wirtschaftlich abhängig. Das macht sie verwundbar, denn sobald der Preis für diesen Rohstoff schwankt, gerät auch die gesamte Wirtschaft des Landes ins Wanken. Russland erwirtschaftet zum Beispiel 70 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts mit natürlichen Ressourcen. Sobald der Gaspreis sinkt, kann es sein, dass Moskau seine Beamten nicht mehr bezahlen kann.

Die Umwelt und das Klima müssen global besser geschützt werden.

Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung sind gravierende Probleme und es sieht ganz so aus, als wären wir nicht in der Lage, sie zu lösen. Grund dafür ist die sogenannte Tragik der Allmende, die Folgendes besagt: Sobald es eine Ressource gibt, die der Allgemeinheit gehört und kostenlos zugänglich ist, denken wir nicht darüber nach, wie unser Umgang damit anderen schaden könnte.

Das muss sich ändern. Es ist zwar noch nicht nachgewiesen, wie stark die Temperaturen im Zuge des Klimawandels ansteigen werden, wir sollten jedoch auf das Schlimmste vorbereitet sein. Das ist besser, als nichts zu tun und irgendwann zu bemerken, dass keine Zeit mehr bleibt. Wenn in 50 Jahren die Pole abgeschmolzen sind und New York und London teilweise unter Wasser liegen, ist es zu spät.

Unternehmen müssen mehr Verantwortung übernehmen.

Globale Konzerne sind für viele Menschen ein Symbol dafür, was in der Globalisierung schiefläuft. Sie lassen dort produzieren, wo es am günstigsten ist und sind dort registriert, wo sie kaum Steuern zahlen müssen. Sie entziehen sich der nationalen Rechtsprechung und machen mehr oder weniger, was sie wollen. Viele dieser Konzerne besitzen mehr Geld als einige Entwicklungsländer.

Sie zerstören lokale Gemeinschaften und kleine Betriebe, bestechen Beamte und bezahlen nur selten für die Umweltschäden und sozialen Probleme, die sie verursachen. Die Gold- und Kupfermine Ok Tedi in Papua-Neuguinea schüttete zum Beispiel über Jahre hinweg Tonnen an giftigem Material in Flüsse. Zur gleichen Zeit schürfte sie Erze im Wert von 6 Milliarden Dollar. Als die Minen ausgebeutet waren, wurden sie geschlossen. Die Regierung musste alleine zusehen, wie sie die Umweltschäden wieder in den Griff bekam.

Den ärmsten Ländern muss aus der Schuldenfalle geholfen werden.

Stellen wir uns einen Studenten in den USA vor, der gerade sein Studium abgeschlossen hat und auf einem Berg Schulden sitzt. Er bekommt zwar einen Job angeboten, kann sich aber kein Auto leisten, um ins Büro zu fahren.

In dieser Situation befinden sich viele der ärmsten Länder der Welt. Sie sind oft so hoch verschuldet, dass sie nicht in Gesundheit und Bildung investieren können. Dadurch bleibt ihnen der Weg zu einer funktionierenden lokalen Wirtschaft verschlossen. Was kann getan werden, um dieses Problem zu lösen? Sehen wir uns zunächst einmal die Ursachen dafür genauer an.

Das globale Währungssystem muss umgestaltet werden.

Eine große Quelle für Ungerechtigkeit ist unser internationales Währungssystem. Wie in den anderen Bereichen, ziehen auch hier die wirtschaftlich schwächeren Länder den Kürzeren. Anders als viele glauben, fließen nämlich mehr Gelder von armen in reiche Länder – nicht umgekehrt.

Der Dollar ist die Leitwährung der internationalen Finanzmärkte. Das macht das System unausgeglichen. Denn viele Staaten horten möglichst viele Dollars, um finanziell abgesichert zu sein. Vor allem kleine, arme Staaten mit Währungen, deren Kurs stark schwankt, sind darauf angewiesen, einen gewissen Vorrat an Dollars zu haben. Aber auch mächtige Staaten wie China sitzen auf riesigen Dollar-Reserven.

Wir müssen die Globalisierung demokratisieren, damit alle von ihr profitieren.

Bislang haben wir einige Baustellen beleuchtet, an denen die internationale Staatengemeinschaft unbedingt arbeiten muss, wenn sie eine gerechte Globalisierung will. Die Richtung ist klar: Globalisierung muss so gestaltet werden, dass sowohl ärmere Länder als auch arme Menschen in reichen Ländern von ihr profitieren können.

Die Entwicklung der Globalisierung ist bis heute sehr undemokratisch. Da es nur wenige international gültige Regeln gibt, gilt leider an vielen Stellen das Gesetz des Stärkeren. Internationale Institutionen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) oder die Weltbank versuchen, die Interessen ihrer Geldgeber durchzusetzen – oft genug auf Kosten der ärmeren Länder. Das ist auch kein Wunder: Je mehr ein Land in den IWF einzahlt, desto mehr Stimmrechte hat es. Wer zahlt, bestimmt. Aber brauchen wir wirklich eine internationale Organisation, die die Interessen der reichen Länder vertritt?

Zusammenfassung

Die Globalisierung lässt sich nicht aufhalten. Wir können sie jedoch so gestalten, dass arme und reiche Länder gleichermaßen von ihr profitieren. Dazu sind grundlegende Reformen in verschiedenen Bereichen nötig: Dazu zählen unter anderem das Währungssystem, der Freihandel und das Patentrecht.

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Worum geht es in Die Chancen der Globalisierung?

Im Jahr 2002 veröffentlicht Joseph Stiglitz das Buch Die Schatten der Globalisierung. Darin kritisiert er die neoliberale Wirtschaftskultur, die heute staatenübergreifend praktiziert wird. Vier Jahre später widmet sich Stiglitz diesem Thema in Die Chancen der Globalisierung (2006) erneut. Die Blinks dazu beleuchten Fragen, die sein erstes Buch aufwirft, und erklären, wie Globalisierung doch funktionieren kann. Sie weisen auf Probleme und Chancen hin, die in dieser Entwicklung stecken, und vermitteln die Botschaft: Wir können die Globalisierung so steuern, dass sowohl reiche als auch arme Länder davon profitieren.

Bestes Zitat aus Die Chancen der Globalisierung

„Die Globalisierung droht, reiche Länder mit armen Menschen hervorzubringen.

—Joseph Stiglitz

Wer Die Chancen der Globalisierung lesen sollte

Alle, die der Globalisierung skeptisch gegenüberstehen
Studierende der Wirtschaftswissenschaften
Alle, die wissen möchten, wie eine gerechtere Welt aussehen könnte

Über den Autor

Ex-Präsident der Weltbank, Wirtschafts-Nobelpreisträger, Professor für Wirtschaftswissenschaften in Princeton, Stanford, Oxford und Yale sowie Berater von US-Präsident Clinton – es gibt wohl nicht viele Menschen auf dieser Welt, die sich mit dem Thema Wirtschaft und Globalisierung besser auskennen als Joseph Stiglitz. Er ist der Autor zahlreicher Bücher, Essays und Studien, die weltweit in viele Sprachen übersetzt wurden und zahlreiche Preise gewannen.

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