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Blink 3 von 12 - Eine kurze Geschichte der Menschheit
von Yuval Noah Harari
Die frühen Romantiker und die Erfindung des Ich
Jena, 1793: Im Hörsaal der Herzoglichen Universität starren Dutzende Studenten angestrengt die Wand an. Vorne am Katheder steht ein stattlicher Mann in rotem Mantel und glänzenden Reitstiefeln: „Meine Herren“, donnert er, „denken Sie die Wand!“ „Und nun“, fährt er gebieterisch fort, „denken Sie denjenigen, der die Wand gedacht hat.“ Die Hörerschaft hängt hingerissen an den Lippen ihres Dozenten.
Bei diesem Exzentriker handelt es sich um den Philosophen Johann Gottlieb Fichte. Er hatte nicht nur in Jena viele Anhänger gefunden. Denn er brachte den Menschen seiner Zeit ein neues Weltverständnis nahe, in dessen Zentrum das Ich stand. Fichte zufolge gehorcht die Außenwelt – oder wie er zu sagen pflegte: das nicht-Ich – nicht allein göttlichen Gesetzen, sondern wird erst über die Wahrnehmung des Ichs lebendig. Das Ich ist ein freies, selbstbestimmtes Subjekt, das seine Umwelt selbst gestaltet. In Zeiten, in denen ein Großteil der europäischen Bevölkerung von absolutistischen Monarchen beherrscht wurde, war das ein durchaus radikaler Gedanke.
In Fichtes Philosophie schwangen die Erfahrungen der Französischen Revolution mit, die wenige Jahre zuvor die Ideen von Freiheit und Gleichheit in die Köpfe und Herzen der Menschen gebracht hatte. Vielleicht war der Mensch ja doch mehr als ein Fähnchen im Sturm des Schicksals? Vielleicht waren Knechtschaft und Herrschaft doch nicht gottgegeben? Immerhin hatte die französische Nationalversammlung 1789 in einer offiziellen Erklärung Freiheit, Eigentum und Sicherheit zu unveräußerlichen Grundrechten erhoben. Diese Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte war stark von den Schriften des Aufklärers Jean-Jacques Rousseau beeinflusst worden. Darin sahen Intellektuelle den Beweis für die Macht der Philosophie. Schreibend und denkend hofften sie, die Welt zu verändern.
Berühmt für seinen freiheitlichen Geist war damals das kleine Jena. Während sich andere europäische Universitäten auf die Lehre konservativer Theologie beschränkten, konnte man sich in Jena mit revolutionären politischen Theorien und moderner Philosophie befassen.
Kein Wunder, dass das thüringische Städtchen Wissbegierige aus ganz Europa anzog. Die Nähe zum berühmten Dichterfürsten Goethe im benachbarten Weimar verlieh ihm zusätzlichen Glanz. Goethe kam oft nach Weimar, um seinen Freund Friedrich Schiller zu besuchen, der in seinen Dramen so schön über Freiheit schrieb. Bei der Uraufführung von Die Räuber am Mannheimer Theater waren die Zuschauer abwechselnd in Tränen und Jubel ausgebrochen. Einst glühender Anhänger der Revolution, verzweifelte Schiller nun über die Schreckensherrschaft der Jakobiner in Frankreich. Ihr fielen Tausende zum Opfer. Um Robespierres Gräueltaten auf seine Weise etwas entgegenzusetzen, besann sich Schiller auf das, was er am besten konnte: das geschriebene Wort.
Fabelhafte Rebellen (2022) erzählt die Geschichte einer kleinen Gruppe heute berühmter Geistesgrößen, die Ende des 18. Jahrhunderts in Jena die Romantik erfanden. Hier erfährst du, wer sie waren, wie sie lebten und liebten.
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