Wenn wir sagen, etwas sei genetisch veranlagt, denken wir für gewöhnlich an eine unumstößliche Tatsache. Was aber, wenn die kleinsten Teile in unserer DNA, die so große Wirkung auf unser Leben haben, sehr wohl beeinflussbar sind? Anhand der jüngsten neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu unseren Genen, dem Epigenom und dem Mikrobiom zeigt Super-Gene (2016), wie sehr wir unser Glück tatsächlich selbst in der Hand haben.
Dr. Deepak Chopra wurde 1946 in Neu-Delhi geboren, studierte Medizin und wurde Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie. Er veröffentlichte zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher, u.a. zum Thema der ganzheitlichen Medizin, und gründete 1996 das Chopra Center of Wellbeing in San Diego, Kalifornien.
Co-Autor Rudolph E. Tanzi ist einer der führenden Neurogenetiker der Welt. Er lehrt Neurologie in Harvard und leitet sowohl die Forschungsabteilung für Genetik und Altersforschung am Massachusetts General Hospital als auch das Alzheimer-Genom-Projekt. Er entdeckte mehrere der Gene, die eine entscheidende Rolle bei der Alzheimer-Krankheit spielen.
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Start free trialWenn wir sagen, etwas sei genetisch veranlagt, denken wir für gewöhnlich an eine unumstößliche Tatsache. Was aber, wenn die kleinsten Teile in unserer DNA, die so große Wirkung auf unser Leben haben, sehr wohl beeinflussbar sind? Anhand der jüngsten neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zu unseren Genen, dem Epigenom und dem Mikrobiom zeigt Super-Gene (2016), wie sehr wir unser Glück tatsächlich selbst in der Hand haben.
Als das menschliche Genom um die Jahrtausendwende erstmals vollkommen entschlüsselt war, stand fest: Unsere DNA enthält rund 23.000 Gene voller Erbinformationen, von denen wir uns keine einzige frei aussuchen können. Die einfache Schlussfolgerung daraus, unsere genetische Veranlagung besiegele unser Schicksal, hat sich dennoch nicht bestätigt.
Unsere Gene sind kein mikroskopisch kleiner Bauplan für unser gesamtes Leben. Die Beispiele eineiiger Zwillinge haben gezeigt, dass zwei Menschen trotz eines nahezu identischen Genoms vollkommen unterschiedliche Lebenswege gehen können. Wenn z.B. beide eine Prädisposition für die Erkrankung an Diabetes haben, kann der eine Zwilling mit 30 daran erkranken, während der andere noch mit 50 perfekte Blutwerte hat. Dies liegt daran, dass selbst bei genetischer Veranlagung zu Leiden wie Brustkrebs oder Diabetes viele weitere Bedingungen gegeben sein müssen, damit die Krankheit wirklich ausbricht. Tatsächlich machen die vorhandenen, krankheitsrelevanten Genmutationen mit nur 5% einen winzigen Anteil der insgesamt drei Millionen DNA-Variationen in unserem Genom aus. Es braucht also unzählige weitere Ursachen, damit es zur Erkrankung kommt.
So hat u.a. unser Lebensstil großen Einfluss darauf, ob sich unsere genetischen Dispositionen positiv oder negativ auswirken. Nehmen wir wieder das Beispiel der eineiigen Zwillinge: Dasselbe Risikogen kann bei Zwilling A zu Diabetes führen, während es bei Zwilling B ein Leben lang gar nicht zum Tragen kommt. Ein entscheidender Faktor könnte sein, dass sich Zwilling B gesund ernährt und viel Sport macht.
Analog dazu ist auch das Erbgut zweier genialer Elternteile keineswegs eine Garantie dafür, dass ein Kind zum Überflieger wird. Es gibt schlichtweg zu viele andere Faktoren, die beeinflussen, ob wir zeitlebens unser volles Potenzial entfalten können.
Deine genetische Veranlagung legt also nicht schicksalhaft fest, was aus dir wird. Sie macht es nur wahrscheinlicher, dass du eine bestimmte Eigenschaft oder Krankheit entwickelst oder nicht. Ob bestimmte Gene überhaupt aktiv werden, wird durch deinen Lebensstil und andere Faktoren beeinflusst.