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von Yuval Noah Harari
Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter und sich selbst kaputtverändern
Change mich am Arsch ist ein Buch von Axel Koch. Es liefert humorvolle Einblicke in die Ignoranz und Trägheit der Gesellschaft und bietet Möglichkeiten, wie wir uns selbst und die Welt um uns herum verändern können.
Der Wind of Change pustet bekanntlich den Staub der Vergangenheit weg und macht Platz für die Zukunft. Von Zeit zu Zeit taucht er auf und wirbelt alles durcheinander. Doch was ist, wenn dieser Wind zur konstanten, steifen Brise wird, die gleich einem Dauer-Tornado keinen Stein mehr auf dem anderen lässt?
Die modernen Märkte sind einem endlosen Veränderungsprozess unterworfen. Wer dabei nicht untergehen möchte, muss mit dem Wandel Schritt halten. Das hat zur Folge, dass sich derzeit nahezu jedes Unternehmen in irgendeinem Change-Prozess befindet.
Aufgabe der Unternehmensleitung ist es, das Unternehmen an die immer neuen Herausforderungen des Wandels anzupassen. Daher werden in den Führungsetagen unentwegt neue Beschlüsse gefasst. Da wird am laufenden Band fusioniert, restrukturiert, umgestaltet und verschlankt. Beliebt ist z.B. die Auslagerung bestimmter Abteilungen, Services oder Produktionsschritte an externe Dienstleister, nicht selten im Ausland. Für diese Umgestaltung holen sich die Unternehmen auch gern Rat und Hilfe von externen und „objektiven“ Beratungsfirmen wie McKinsey und Co.
Durch all diese Maßnahmen soll gewährleistet werden, dass Unternehmensprozesse glatt laufen und Ressourcen dauerhaft effizient genutzt werden, oder kurz, dass die Zahlen stimmen und der Gewinn steigt. Die negativen Folgen dieses Veränderungswahns werden dabei jedoch zumeist unter den Tisch gekehrt.
Jede Veränderung innerhalb eines Unternehmens bedeutet für dessen Mitarbeiter erst einmal einen Kontrollverlust. Und das ist ein psychologisches Problem. Wenn du nämlich das Gefühl hast, die Kontrolle über eine Situation zu verlieren, erzeugt das Stress und Angst – ein Zustand, in dem du weder lernfähig noch motiviert bist.
Dieser Kontrollverlust wird umso stärker empfunden, je häufiger und tiefgreifender die Change-Prozesse sind. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Menschen nicht länger versuchen, sich anzupassen. Sie wissen ja, dass bald sowieso wieder alles anders sein wird. Wozu da die Anstrengung?
Und nicht nur die Motivation der Angestellten sinkt. Spätestens nach dem dritten Richtungswechsel leidet auch die Glaubwürdigkeit der Unternehmensleitung. Das gilt insbesondere, wenn die Veränderung als großer Gewinn angepriesen wird, die Mitarbeiter jedoch nur die negativen Aspekte zu spüren bekommen.
Nicht selten werden Angestellte im Zuge eines Change-Prozesses wie Schachfiguren von einer Position auf die nächste geschoben. Darunter leidet ihr Selbstwertgefühl sowie die emotionale Bindung an den Arbeitsplatz. Die so behandelten Mitarbeiter fühlen sich ersetzbar und übergangen. Schließlich scheint es die Vorgesetzten einen feuchten Dreck zu interessieren, dass die Versetzung in ein anderes Büro, Team oder gar an einen anderen Standort für viele Menschen tiefe Einschnitte in ihr Leben bedeutet.
Trotzdem schweigen die meisten Angestellten aus Angst, ihre Stellung zu gefährden. Und den Initiatoren der Prozesse sind die Zahlen in der Regel sowieso wichtiger als die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter.
Die Zeiten ändern sich, und zwar so rasant wie nie zuvor. Das heißt aber keineswegs, dass Unternehmen sich diesem andauernden Wandel immer wieder und um jeden Preis unterwerfen müssen. Erzwungene Veränderungen können einem Betrieb sogar schaden. Vor allem haben sie oftmals negative Auswirkungen auf die Angestellten. In Change mich am Arsch (2018) wird erklärt, warum das so ist und wie man das ändern kann. Es wird erläutert, wie Change-Prozesse durchgeführt werden können, ohne dass die Mitarbeiter darunter leiden, und woher der Change-Trend überhaupt kommt.
„Ein Change-Prozess kann wie ein Fahrradunfall sein: Kurz nicht aufgepasst, und schon ist man unter die Räder geraten.
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von Yuval Noah Harari