Ich denke, also irre ich erforscht, wie wir Menschen uns tagtäglich täuschen lassen. Anhand psychologischer Studien erkundet David McRaney, wie unser Unterbewusstsein unsere Gefühle und Handlungen steuert, ohne dass wir es je mitbekommen – und stellt unser Bild eines rationalen, logisch denkenden Menschen auf den Kopf.
David McRaney ist Journalist, „Psychologie-Nerd“ und Autor des Blogs YouAreNotSoSmart.com, auf dem auch sein Buch basiert. Er schreibt für verschiedene Zeitungen wie die Lamar Times und die Huffington Post und wurde im Jahr 2006 zu einem der Top-10-Journalisten an Universitäten in den USA ernannt.
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Start free trialIch denke, also irre ich erforscht, wie wir Menschen uns tagtäglich täuschen lassen. Anhand psychologischer Studien erkundet David McRaney, wie unser Unterbewusstsein unsere Gefühle und Handlungen steuert, ohne dass wir es je mitbekommen – und stellt unser Bild eines rationalen, logisch denkenden Menschen auf den Kopf.
Wir haben jahrelang die Schulbank gedrückt, vielleicht noch ein Studium drangehängt. Außerdem sammeln wir mit der Zeit immer mehr Lebenserfahrung. Die vielen Jahre, in denen wir andauernd lernen, geben uns das Gefühl, dass wir die Welt in ihrer Komplexität verstehen. Leider sieht die Realität aber anders aus: Wir verstehen und beobachten die Welt nicht objektiv, denn wir täuschen uns ständig selbst, um willkürlichen Ereignissen einen Sinn zu geben.
Damit wir das Chaos in der Welt um uns herum überhaupt ansatzweise einordnen können, brauchen wir Strukturen. Die Eigenschaft, Muster zu erkennen und Erlebnisse, Objekte oder Personen zuordnen zu können, war einst zum Überleben notwendig. Die Menschheit brauchte sie, um Nahrung zu finden und sich vor Gefahren zu schützen. Raubtiere, Beute, Freunde und Feinde mussten identifiziert und kategorisiert werden.
Obwohl wir nun auch ohne Mustererkennung Nahrung finden, können wir uns dieser Eigenschaft nicht einfach entledigen. Heute organisieren wir Geschehnisse und Zufälle immer noch in strukturierten Geschichten: Oft erkennen wir vermeintliche Muster in zufälligen Ereignissen, denen wir unverdiente Bedeutung beimessen.
Wenn du beispielsweise erfährst, dass die Mutter deines Dates den gleichen Geburtsnamen wie deine eigene Mutter hat, könntest du dies als Zeichen dafür sehen, dass ihr füreinander bestimmt seid. In Wahrheit handelt es sich nur um einen Zufall, denn zahlreiche andere Mütter teilen diesen Namen. Wir suchen jedoch ständig nach dem Muster, das dem eigenen Leben Bedeutung gibt.
Auch in Fragen der Kontrolle täuscht uns das Gehirn. Wir versuchen, viele unkontrollierbare Situationen zu beeinflussen. Beim Würfelspiel ist etwa die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Zahl zu würfeln, bei jedem Wurf gleich. Studien zeigen jedoch, dass Menschen durchaus glauben, die Würfelzahl voraussagen zu können – und zwar vor allem, wenn sie sich mächtig fühlen.
Weitere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die meisten Menschen ihrem Denken eine gewisse Art von Magie zuschreiben, die eigentlich Unkontrollierbares dennoch kontrolliert. Das zeigt sich z.B. an kleinen Aktionen wie dem Daumendrücken, wenn das Lieblingsteam einen Elfmeter schießt.
Es ist natürlich, die Welt verstehen zu wollen. Um das zu erreichen, greift unser Gehirn jedoch auf Täuschungen zurück.