In Die Freiheit, frei zu sein (2018) geht es um die großen politischen Themen: Kriege und Revolutionen, Freiheit und Gesellschaft. Die jüdische Philosophin Hannah Arendt untersucht in diesem Werk die Geschichte der großen Revolutionen und setzt sie auf erstaunliche Weise in Beziehung mit dem allzu menschlichen Streben nach Freiheit. Diese Blinks beleuchten die zentralen Thesen des Essays, der 1967 fertiggestellt wurde und aus dem Nachlass von Hannah Arendt erstmals 2018 in deutscher Übersetzung erschien.
Hannah Arendt war eine der bedeutendsten jüdischen Theoretikerinnen und Publizistinnen des vergangenen Jahrhunderts. Um dem Nationalsozialismus zu entkommen, emigrierte sie 1933 aus Deutschland in die USA. Zu Beginn der 50er-Jahre wurde sie mit ihrem politischen Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Andere wichtige Publikationen Hannah Arendts sind Vita Activa oder vom tätigen Leben (1958) und Eichmann in Jerusalem (1963).
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Wann hast du das letzte Mal die Nachrichten eingeschaltet und darin nichts von einem Krieg gehört? Nun, es kommt vor, aber ist doch eher selten, oder? Und ist dir auch schon mal aufgefallen, dass, wann immer die Rede von einer Revolution ist, der Krieg nicht weit zu sein scheint?
Ein Krieg zwischen zwei oder mehreren Staaten zieht nämlich sehr häufig eine Revolution im unterlegenen Staat nach sich. Dies bedeutet, dass in diesem nicht einfach nur die Regierung wechselt, sondern es zu einem kompletten Umsturz der Regierungsform, also einer Revolution kommt.
Umgekehrt können Revolutionen aber auch der Auslöser für einen Krieg sein. So mussten die frisch gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika nach der Amerikanischen Revolution im Jahr 1776 mit den britischen Kolonialmächten um ihre Unabhängigkeit kämpfen. Und nachdem die Französische Revolution gescheitert war, zog Frankreich unter Napoleon gleich gegen mehrere europäische Großmächte in den Krieg.
Um die Konzepte von Krieg und Revolution besser zu verstehen, nähert man sich ihnen am besten auch von der begrifflichen Seite. Die Bedeutung des Wortes „Revolution“ wandelte sich im Gegensatz zum Begriff „Krieg“ nämlich über die Jahrhunderte maßgeblich.
Kriege gibt es seit Beginn der dokumentierten Menschheitsgeschichte. Und sehr wahrscheinlich sogar noch länger. Die Bedeutung des Wortes hat sich seither nicht wesentlich geändert. Und das, obwohl moderne Kriege aufgrund technologischer Fortschritte vollkommen anders geführt werden als vergangene.
Der Begriff „Revolution“ unterliegt im Gegensatz zum Krieg einem Bedeutungswandel. So fand sich der Begriff bis zum 18. Jahrhundert v.a. im astronomischen Vokabular wieder, und wurde dort verwendet, um die Wiederkehr eines Planeten an seine ursprüngliche Position zu beschreiben. Im politischen Kontext wurde der Begriff eher selten benutzt. Und wenn, dann bedeutete er analog zu seinem astronomischen Sinn eine rückläufige Bewegung zu einem vorherigen gesellschaftlichen Zustand. Der ursprüngliche Begriff „Revolution“ bezeichnete somit damit das, was wir heute unter der Restauration verstehen.
Interessant ist in diesem Kontext, dass das ursprüngliche Ziel der Französischen und Amerikanischen Revolution gar keine Revolution im heutigen Sinne, sondern eigentlich eine klassische Restauration alter Rechte und Privilegien war. Als die Ereignisse nicht mehr aufzuhalten waren und die Entstehung neuer Regierungsformen unausweichlich wurde, versuchten die „Revolutionäre“ – eigentlich die Restaurateure – sogar, diesen Prozess zu stoppen.
Paradoxerweise mündeten also sowohl in der Amerikanischen als auch in der Französischen Revolution die Versuche, alte Rechte und Privilegien zu sichern, in ihrem Gegenteil: einer echten Revolution.