Ein Plädoyer an den Mut, dein eigenes Leben zu leben
Ungezähmt ist ein inspirierendes Buch von Glennon Doyle, das uns einlädt, unsere wahre Natur anzunehmen und authentisch zu leben. Es ermutigt uns, unsere eigenen Regeln zu brechen und uns selbst treu zu bleiben, um ein erfülltes und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Hattest du je ein Erlebnis, das dein ganzes Leben plötzlich auf den Kopf gestellt hat? Glennon Doyle schon. Als sie der Profifußballerin Abby Wambach begegnete, war von einem Moment auf den anderen nichts mehr, wie es war. Warum?
Doyle war verheiratet, Mutter dreier Kinder und Betreiberin eines erfolgreichen, von christlichen Werten geprägten Blogs. Sie hatte sich in ihrem ganzen Leben noch nie zu einer Frau hingezogen gefühlt. Doch als sie Abby sah, durchfuhr sie ein Verlangen, das mächtiger war als alles, was sie je erlebt hatte.
Aber springen wir noch mal in der Zeit zurück. Glennon Doyle war so etwas wie ein moralisches Abziehbild: eine Vorzeigechristin und „Mami-Bloggerin“, die Millionen treuer Followerinnen fromme Ratschläge zu Ehe und Erziehung gab. Außerdem stand sie kurz vor einer wichtigen Buchveröffentlichung. Ihr Erstling Love Warrior beschrieb, wie sie und ihr Mann es geschafft hatten, ihre Ehe über diverse Seitensprünge hinwegzuretten. Es zeichnete das Bild einer perfekten Familie und feuergetauften Liebe.
Doch in Wahrheit standen die Dinge anders: Doyles Ehe plätscherte leidenschaftslos vor sich hin. Sie und Craig funktionierten gut als Eltern, aber sie fühlte sich schon längst nicht mehr körperlich zu ihm hingezogen.
Umso schwerer fiel es ihr, die Fassade aufrechtzuerhalten und Love Warrior zu bewerben. Doch es gab keine Alternative. Sie war in ihrer eigenen Fiktion gefangen. Teil der Promo-Kampagne war auch eine Lesetour, die sie landesweit zu Messen und Buchvorstellungen führte. Bei einem dieser Termine gab es am Vorabend einen Empfang. Und plötzlich stand da diese Frau im Raum: Abby Wambach, frisch pensionierte Profifußballerin – und selbst als Autorin ihrer Autobiografie vor Ort.
Doyle konnte nicht aufhören, sie anzustarren. Sie hörte, wie eine Stimme in ihrem Kopf sagte: „Da ist sie!“ Abby arbeitete sich Hände schüttelnd durch den Raum, und als sie schließlich voreinander standen, nahm Glennon sie völlig unvermittelt in den Arm. Obwohl sie einander noch nie gesehen hatten. Es war, als hätte ihr Körper kurzerhand das Steuer übernommen. Und dann – inmitten dieser ersten, langen Umarmung – begriff Glennon, was sie empfand: Sie hatte das Gefühl, endlich zu Hause zu sein.
Sie kamen ins Gespräch und fanden etliche Gemeinsamkeiten. Die Chemie zwischen ihnen stimmte, und Glennon musste sie weiterhin ununterbrochen ansehen. Als sie schließlich Abbys Arm berührte, fuhr es ihr wie ein Stromstoß durch die Glieder. Ihr Körper war so lange taub gewesen – und nun mit Pauken und Trompeten aus dem Dornröschenschlaf erwacht.
Diese Blinks zu Ungezähmt (2020) erzählen die Geschichte einer schicksalhaften Begegnung. Glennon Doyle lebte als christliche Bloggerin und Vorzeige-Ehefrau wie in einem Käfig. Sie bewahrte nach außen die Fiktion eines perfekten Lebens, war aber eigentlich todunglücklich. Doch als sie sich Hals über Kopf in eine Frau verliebte, blieb ihr nichts übrig, als zu ihren wahren Bedürfnissen zu stehen. Diese Blinks sind ein Plädoyer an den Mut, dein eigenes Leben zu leben.
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