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Blink 3 von 12 - Eine kurze Geschichte der Menschheit
von Yuval Noah Harari
Von Schöpfern und Abschöpfern
Ist Arbeit von Natur aus produktiv? Oder gibt es auch unproduktive Arbeit? Diese vermeintlich einfache Fragestellung sorgt seit Jahrhunderten für Kontroverse.
Für den französischen Chirurgen François Quesnay, der im frühen 18. Jahrhundert als einer der ersten europäischen Ökonomen galt, war das Land der materielle Ausgangspunkt aller Wertschöpfung. Entsprechend waren für ihn nur die Landwirtschaft und der Bergbau wirklich produktive Tätigkeiten.
In Quesnays Theorie zirkulierten alle Güter zwischen drei verschiedenen Klassen: Die classe productive der Landwirte und Handwerker verwandelte Rohstoffe in volkswirtschaftlichen Mehrwert. Die classe distributive der Händler verteilte die Produkte und trug so indirekt zur Wertschöpfung bei. Drittens gab es die classe stérile der Adligen und Grundeigentümer, die ihr Geld einzig durch Rente, also die Verpachtung von Landbesitz verdiente. Sie schöpfte den Wert ab, den die produktive Klasse erwirtschaftete. Damit war sie unproduktiv, also ökonomisch gesehen steril.
Während darauffolgende ökonomische Theorien immer komplexer wurden, bestand Quesnays Ansatz zur Unproduktivität der Renten weiter fort. Das von Adam Smith geprägte berühmte Ideal des freien Marktes bezog sich ursprünglich sogar auf eine gänzliche Rentenfreiheit.
Smith zufolge konnte man sein Geld entweder über Löhne, über Profite oder über Renten verdienen und auch er sah den Ursprung aller Wertschöpfung bei den Produzenten. Diese erzeugten einen so großen volkswirtschaftlichen Überschuss, dass auch die unproduktive Klasse der Eigentümer davon leben konnte.
Smith war nicht pauschal gegen die Erwirtschaftung von Überschuss. Aber seiner Meinung nach musste dieses Geld reinvestiert werden, damit die Produktion den Wohlstand aller Gesellschaftsgruppen mehren konnte. Stattdessen horteten die Besitzenden ihr Geld und nahmen es aus dem natürlichen Wirtschaftskreislauf heraus. Sie schöpften keinen Wert – sie schöpften ihn ab.
David Ricardos Arbeit baute im frühen 19. Jahrhundert auf Smiths Gedanken auf. Er definierte die Rente als Gewinn, der aus einem Monopol auf ein knappes Gut entstand. Wenn ein Grundeigentümer gutes Land besaß, würden die Bauern miteinander um die Anmietung konkurrieren – und folglich die Renten in die Höhe treiben.
Heute lässt sich Ricardos Theorie der Knappheit nicht nur auf steigende Wohnungsmieten anwenden, sondern auf alle Branchen, in denen es zur Monopolbildung kommt. Denken wir nur an die pharmazeutische Patentvergabe oder Gas- und Ölpreise. Diese Einnahmen entstehen nicht durch genuine Produktion, sondern durch die Kontrolle knapper Ressourcen.
Aber was genau verstehen wir heute eigentlich unter Wert? Die Definition des Begriffs hat sich nämlich seit den Tagen von Smith und Ricardo gewaltig verändert.
Warum haben komplizierte Finanzprodukte mehr Wert als landwirtschaftliche Erzeugnisse? Warum wirtschaftet die Privatwirtschaft angeblich so viel besser als der Staat? Mariana Mazzucato fragt völlig zu Recht: Wie kommt der Wert in die Welt? (2018). Diese Blinks sind ein Plädoyer für ein radikales Umdenken und eine Wirtschaft, in der es wieder belohnt wird, echten Wert zu schaffen, statt privaten Profiten nachzujagen.
Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.
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