Döner Hawaii Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Döner Hawaii

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Zusammenfassung von Döner Hawaii

Name: Döner Hawaii
Rating: 3.5 (25 reviews)
Author: Marin Trenk

Marin Trenk

Unser globalisiertes Essen

3.5 (25 Bewertungen)

21 Min.

Kurz zusammengefasst

Döner Hawaii ist ein unterhaltsames Buch von Marin Trenk, das eine Geschichte über Liebe, Veränderungen und die Suche nach dem Sinn des Lebens erzählt. Es ist eine gelungene Mischung aus Humor, Emotionen und spannenden Wendungen.

Themen

Allgemeinwissen

Inhaltsübersicht

Döner Hawaii
in 10 Kernaussagen verstehen

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Kernaussage 1 von 10

Was drin ist für dich: Begib dich auf eine kulinarische Zeitreise, die dir Hunger macht auf mehr.

Dass sich Essgewohnheiten mit der Zeit verändern, ist offensichtlich. Vor 500 Jahren frühstückten unsere Vorfahren z.B. gerne eine rohe Zwiebel und tranken dazu ein frisches Glas Bier – eine Kombination, bei der wir nicht nur früh morgens schnell Reißaus nehmen würden.

Aber wie kommt es eigentlich, dass wir heute frische Brötchen und leckere Marmelade zum Frühstück bevorzugen? In diesen Blinks wirst du erfahren, wie die kulinarische Globalisierung unseren Geschmack über die Jahrhunderte hinweg immer wieder verändert und unseren Speiseplan bereichert hat. Dich erwartet ein Streifzug von den ersten Kartoffeln und Tomaten, die zum Ende des 15. Jahrhunderts nach Europa kamen, bis hin zu den neuesten Sushi-Kreationen in den Nordsee-Filialen der deutschen Fußgängerzonen.

In diesen Blinks wirst du außerdem herausfinden,

was „Döner“ bedeutet,
warum niemand mehr Kutteln essen mag, und
weshalb viele Thai-Food lieben, aber noch nie in einem eritreischen Restaurant waren.

Die „Entdeckung“ Amerikas führte zur ersten Welle der kulinarischen Globalisierung.

Die Globalisierung betrifft alle Lebensbereiche, auch das Essen. Historisch betrachtet waren es vor allem drei Ereignisse, die die Essgewohnheiten revolutionierten. Nach der „Entdeckung“ Amerikas durch Kolumbus im Jahr 1492 wurden die gewohnten Rezepte der Europäer zum ersten Mal durcheinandergewirbelt.

Zu dieser Zeit gelangten einige der heute wichtigsten Nahrungsmittel erstmals nach Europa. Mais, Kartoffeln, Tomaten, Kürbisse, Chili, Paprika, Süßkartoffeln, Erdnüsse, Papaya, Ananas und Kakao wurden importiert und in den verschiedenen europäischen Regionen mit unterschiedlicher Begeisterung aufgenommen.

Mais z.B. wurde von Kolumbus schon 1493 nach Europa gebracht und verbreitete sich dann schnell über den Kontinent, vor allem in Spanien, Italien und auf dem Balkan wurde das Gemüse sehr beliebt. Das lag hauptsächlich daran, dass es sehr ertragreich ist und auch dort wächst, wo das Wetter für Weizen zu feucht ist. Die Kartoffel hingegen erfreute sich vor allem im Norden Europas großer Beliebtheit und galt bald als Armeleuteessen. In Irland wurde sie zum wichtigsten Nahrungsmittel der bitterarmen Bevölkerung.

Das Besondere an dieser kulinarischen Revolution war, dass zwar die Lebensmittel, nicht aber die Rezepte der Herkunftsländer importiert wurden. So verbreitete sich Mais an vielen Orten in Europa, ohne dass jemand danach gefragt hätte, wie Mexikaner diesen eigentlich verwenden. Stattdessen aßen die Europäer ihren Mais meistens recht einfallslos als Brei.

Das Gleiche galt für die Kartoffel, die zumeist einfach als Pell- oder Salzkartoffel gegessen wurde. Mit der Zeit stellten auch die Europäer fest, dass die Kartoffel ein sehr vielseitiges Nahrungsmittel ist. Dank raffinierter Rezepte wie Kroketten, Gratins und Knödel gelang der Kartoffel schließlich sogar der Aufstieg aus den Armenküchen Europas in die Häuser der Herrscher.

Diese erste Welle der kulinarischen Globalisierung, der Kolumbische Austausch, ist noch längst nicht abgeschlossen. Ein Nachzügler war z.B. die Avocado, und auch heute noch erreichen regelmäßig neue Lebensmittel aus Amerika wie Mate, Matcha oder Quinoa die europäischen Haushalte.

Der Kolonialismus brachte in einer zweiten Welle exotische Rezepte in die westlichen Länder.

Die zweite Welle der kulinarischen Globalisierung fand im Zuge des europäischen Kolonialismus im 18. Jahrhundert statt. Dort, wo Vertreter der Kolonialmächte und der ansässigen Bevölkerung relativ eng zusammenlebten, wurden nicht nur Lebensmittel, sondern zum ersten Mal auch Rezepte ausgetauscht.

Das Paradebeispiel hierfür ist die englische Begeisterung für Curry. In Indien lebten die Vertreter der englischen East India Company weit verstreut über das Land und bildeten keine geschlossenen Gemeinschaften wie die Siedler in Amerika. Daher passierte es oft, dass Engländer indische Frauen heirateten oder dass eine englische Hausfrau mit einem indischen Koch zusammenarbeitete, um die dort verfügbaren Lebensmittel in ein Gericht zu verwandeln, das auch dem englischen Hausherrn schmeckte. So entwickelten sich Rezepte, die zwar indische Gewürze beinhalteten und auf indische Art zubereitet wurden, aber auch in England überaus beliebt waren.

In der dritten Welle der kulinarischen Globalisierung verbreiteten sich ganze Küchen rund um den Globus.

In der dritten Welle der kulinarischen Globalisierung wurden schließlich nicht nur einzelne Rezepte ausgetauscht, sondern ganze Küchen begannen, sich über den Globus hinweg zu verbreiten, meistens dank der Hilfe großer Migrationsströme.

Den erfolgreichen Anfang machten dabei Küchen der chinesischen und italienischen Einwanderer in Amerika ab der Mitte des 19. Jahrhunderts. In den USA wurde eigentlich großer Wert darauf gelegt, alle Einwanderer so schnell wie möglich zu „richtigen Amerikanern“ zu machen, auch in kulinarischer Hinsicht. So notierte z.B. ein Sozialarbeiter über eine italienische Familie zu Beginn des 20. Jahrhunderts: „Essen immer noch Spaghetti – noch nicht assimiliert.“

Deutsche lieben die italienische Küche und türkische Imbisse.

Nachdem wir einen Überblick über die globalen Veränderungen der Essgewohnheiten gewonnen haben, sehen wir uns in den folgenden Blinks die Situation in Deutschland ein bisschen genauer an. Was essen wir, seit wann und warum? Die großen Gewinner der kulinarischen Globalisierung in Deutschland sind bisher eindeutig Italien und die Türkei.

Seit am 24. März 1952 die erste Pizzeria Deutschlands in Würzburg eröffnete, sind wir alle Fans der italienischen Küche. Aber nicht nur im Restaurant, auch zuhause hat uns die mediterrane und vor allem italienische Küche stark beeinflusst. Es gibt kaum eine Familie, in der nicht jede Woche Nudeln auf dem Tisch landen, und im Supermarkt greifen wir ganz selbstverständlich zu Oliven, Wein, Mozzarella, Parmesan und Tomatensauce. Das ist auch kein Wunder – schließlich lässt sich Pasta schnell und unkompliziert zubereiten, mit frischem Gemüse ist sie gesund, dazu noch günstig, natürlich lecker und Kinder mögen sie auch. Was will man mehr?

Im Windschatten der China-Restaurants wurden andere asiatische Küchen in Deutschland beliebt.

Neben Pizza und Döner erfreuen sich vor allem asiatische Gerichte in Deutschland größter Beliebtheit. Der Vorreiter dieses Trends waren die China-Restaurants.

Sie hatten ihre Gerichte auf ihrer Reise durch Amerika und England so weit standardisiert und dem westlichen Geschmack angepasst, dass die Europäer keine Angst vor „zu exotischen“ Gerichten haben mussten. Die Rezepte wurden sogar dermaßen verändert, dass viele Chinesen sie gar nicht mehr als „chinesische“ Gerichte erkennen würden. Auch die Aufeinanderfolge von Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeise ist in China nicht verbreitet.

In unseren Fußgängerzonen verwischen die kulinarischen Grenzen zusehends.

Wer heute einen Stadtbummel macht, kann zwischen unzähligen Gerichten und Küchen wählen – noch vor 50 Jahren wäre das undenkbar gewesen. Der Geschmack der Deutschen hat sich verändert, und die Gastronomie passt sich an und diversifiziert sich.

Viele traditionelle Ketten versuchen, geschmacklich mit den neuen Trends mitzuhalten. Nordsee bietet z.B. Sushi an und bei Wienerwald steht Hühnchen in einer süß-sauren Version auf der Speisekarte. Traditionelle China- oder Balkan-Restaurants gibt es heute seltener, dafür verbreiten sich neue Trends wie z.B. Tapas-Bars, Food-Trucks, vegetarische und vegane Restaurants und Imbisse, Cupcake-Läden oder japanische Nudelbars.

Die Landesküche verschwindet in Deutschland vor allem im Norden.

Es ist natürlich schön, dass wir heute kalifornisches Eis, mexikanische Tortillas oder vietnamesische Sommerrollen essen können, wann immer uns danach ist. Aber geht das Ganze nicht auf Kosten der traditionellen deutschen Küche?

Jein. Denn es ist schwer zu sagen, ob es die deutsche Küche überhaupt gibt. Deutschland hat keine lange nationale Tradition, sondern bestand bis in das 19. Jahrhundert hinein aus verschiedenen Ländereien, Königreichen und Herzogtümern. Daher entwickelte sich auch keine nationale Küche, sondern verschiedene Kochtraditionen bestanden nebeneinander.

Verschiedene Essprovinzen sind global unterschiedlich erfolgreich.

Bisher haben wir uns verschiedene nationale „Küchen“ angesehen. Eine andere Möglichkeit ist es, die Welt in „Essprovinzen“ einzuteilen – ein Konzept, das von dem amerikanischen Ernährungspsychologen Paul Rozin entwickelt wurde.

Eine Essprovinz zeichnet sich vor allem durch die Vorherrschaft einer besonderen Kombination von Gewürzen und die Beliebtheit bestimmter Nahrungsmittel aus. Wenn wir z.B. an Olivenöl, Knoblauch, Tomaten und Basilikum denken, wissen wir sofort, dass Italien gemeint ist.

Deutschland isst gerne gut – und immer weniger Fleisch.

In den letzten Jahrzehnten sind in immer kürzeren Abständen neue Rezepte, Küchen und Geschmäcker nach Deutschland gekommen. Dadurch ernähren wir uns zunehmend abwechslungsreicher. Es gibt außerdem viele Trends, die darauf hinweisen, dass gutes Essen und Kochen in Deutschland stetig beliebter wird.

Deutsche kaufen z.B. immer mehr regionales Obst und Gemüse, das einfach besser schmeckt und nebenbei umweltfreundlicher ist. So haben sich fast überall Bauernmärkte etabliert, auf denen wir ganz frisch vom Bauern Kartoffeln, Äpfel und alles andere kaufen können, was in der Region angebaut wird.

Zusammenfassung

Die Kernaussage dieses Buches ist:

Mit der Entdeckung Amerikas trat Christoph Kolumbus die erste Welle der kulinarischen Globalisierung los. Seitdem verbreiten sich einzelne Lebensmittel, Rezepte aber auch ganze Küchen mit zunehmender Geschwindigkeit über den ganzen Planeten und bereichern dadurch unseren Speiseplan.

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Worum geht es in Döner Hawaii?

Döner Hawaii (2015) zeigt, wie sich verschiedene Lebensmittel, Rezepte und manchmal sogar ganze Küchen in der Welt verbreiten, vermischen und verändern. Das Buch unternimmt eine kulinarische Reise durch die Geschichte und durch die ganze Welt – von den ersten Kartoffeln und Tomaten, die mit Christoph Kolumbus Europa erreichten, bis hin zu modernen Fusion-Restaurants und den neuesten Trends am heimischen Herd.

Bestes Zitat aus Döner Hawaii

Chicken Tikka ist heutzutage das beliebteste Gericht in England, es werden jede Woche 20 Tonnen davon verspeist.

—Marin Trenk

Wer Döner Hawaii lesen sollte

Kochbegeisterte
Alle, die sich dafür interessieren, woher Lebensmittel und Rezepte stammen
Alle, die mehr über verschiedene Aspekte der Globalisierung erfahren möchten

Über den Autor

Marin Trenk ist Food-Ethnologe und hat seit 2006 einen Lehrstuhl für Ethnologie an der Universität Frankfurt am Main. Neben der Globalisierung des Essens erforscht er dort vor allem die thailändische Esskultur. Nach zahlreichen wissenschaftlichen Artikeln und Veröffentlichungen ist Döner Hawaii sein erster populärwissenschaftlicher Bestseller.

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Ines S.

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