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Jetzt kostenlos testenBlink 3 von 12 - Eine kurze Geschichte der Menschheit
von Yuval Noah Harari
Wie ich der Mann wurde, der ich schon immer war
Ich bin Linus ist eine ehrliche und berührende Erzählung, die die Geschichte von Linus Giese, einem trans Mann, erzählt. Es ist ein intim geschriebenes Buch, das Einblicke in die persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen von Linus bietet.
Linus Gieses neues Leben begann an einem Mittwochnachmittag im Oktober mit einer Tasse Kaffee im Starbucks am Frankfurter Hauptbahnhof. Um genauer zu sein: mit einem Pumpkin Spice Latte mit Sahne und einem extra Shot Kaffee. Auf die routinierte Frage des Baristas, welchen Namen er auf den Becher schreiben solle, hörte sich der Autor reflexartig antworten: Linus. Zu diesem Zeitpunkt war er 31 Jahre alt. Es war das erste Mal, dass er sich als Mann outete.
Er war selbst überrascht, wie leicht ihm die Silben über die Lippen kamen und wie selbstverständlich der Starbucks-Mitarbeiter seinen neuen Namen auf den Kaffeebecher kritzelte. Seit diesem Augenblick kann Linus Giese ohne jeden Zweifel sagen: „Ich bin Linus. Und ich bin ein Mann, ein trans Mann.“
Der Weg bis zu diesem Moment war lang, schmerzhaft und voller Hindernisse gewesen. Begonnen hatte er mit dem quälenden Gefühl, irgendwie nicht richtig zu sein.
Schon als Kind lag Linus mit seinem Körper im Zwist. Er hätte gerne einen Penis gehabt und wie sein Vater und Bruder im Stehen gepinkelt. Manchmal, wenn er allein war, steckte er sich ein Paar Socken in die Shorts oder trug heimlich ein Jackett seines Vaters. Dabei hatte er aber immer das Gefühl, etwas Schmutziges und Verbotenes zu tun. Denn in Augen der Welt war er ein Mädchen.
Im Alter von zwölf Jahren musste Linus also seine bequemen Badehosen gegen einen engen Badeanzug eintauschen, der ihm in die Schultern schnitt und im Schritt zwickte. Linus fand ihn schrecklich. Und der Badeanzug war nur der erste Vorbote der Pubertät, die aus dem Kinderkörper einen Frauenkörper zu machen drohte.
In dieser Zeit ging Linus durch die Hölle. Er hasste seinen Körper, der auf einmal anfing, Hüften und Busen zu entwickeln, und bald auch zu menstruieren begann. Heulend lag er auf dem Bett und versuchte vergeblich, einen Tampon einzuführen. Manchmal schlug er wütend auf seine Brüste ein und wünschte sich, sie würden über Nacht wieder verschwinden. Sie gehörten einfach nicht zu ihm.
Doch das Schlimmste war, dass Linus mit niemandem über seine Qualen sprechen konnte. Er kannte keine Worte für das, was mit ihm los war. So verbrachte er seine Jugend in Einsamkeit und flüchtete sich in die Welt der Bücher. Die Stadtbücherei war der einzige Ort, an dem er sich aufgehoben fühlte. In der Jugendbuchabteilung fand er Bücher, die erklärten, wie Selbstbefriedigung ging; die von Mädchen erzählten, die andere Mädchen liebten, und von Jungen, die andere Jungen liebten. Aber keiner der Charaktere war so wie er. Keines der Bücher handelte von einem Jungen in einem Körper, der nicht zu ihm passte.
Weil er sich zu Mädchen hingezogen fühlte, dachte er sich: Ok, dann bin ich wohl eine lesbische Frau. Später lebte er das Leben einer sogenannten Butch – einer Lesbe, die besonders maskulin auftritt. In einer Gesellschaft, die allem und jedem ein unmissverständliches Label aufdrücken will, erschien ihm das die erträglichste Lösung. Er ging eine Partnerschaft mit einer Frau ein, sie zogen zusammen und kauften einen Hund. Doch auch in diesen Jahren fühlte sich Linus irgendwie im falschen Film. Wie jemand, der anderen etwas vormacht und das Leben eines Fremden führt. Freunde von früher erinnern sich an Linus vor seinem Coming-out als extrem schüchternen, verschlossenen und unsicheren Menschen.
Heute weiß Linus, dass er – wie viele trans Menschen – unter der sogenannten Genderdysphorie litt. Das ist die medizinische Bezeichnung für Personen, die sich nicht dem Geschlecht zugehörig fühlen, das ihnen anhand ihrer biologischen Attribute zugewiesen wurde. Menschen mit Genderdysphorie leiden an ihrem Körper. Sie fühlen sich in ihrer Umwelt fremd und ungesehen und erkranken infolgedessen häufig an Depression.
Wie auch Linus erleben musste, lässt sich dieses Gefühl auch mit einem Coming-out nicht einfach abschütteln. Da waren zunächst einmal die Reaktionen einiger Freunde: „Bist du dir sicher, dass du nicht einfach nur eine burschikose Frau mit kurzen Haaren bist?“ Dann die Besuche bei der Frauenärztin, die ihn unbeirrt weiter mit „Frau Giese“ ansprach. Briefe, die an seinen alten Namen adressiert waren. Der Verkäufer in einem Bekleidungsgeschäft, der ihn freundlich darauf hinwies, dass die Damenabteilung eine Etage weiter oben sei. Die ungläubige Sprechstundenhilfe, die ihn wieder wegschicken wollte, weil er nicht mehr so aussah wie auf dem Passfoto auf seiner Krankenkassenkarte. Bis heute schmerzen ihn solche Momente tief in der Seele. Denn sie erinnern ihn daran, dass viele seiner Mitmenschen ihn nicht als der sehen, der er ist: Linus, ein Mann.
Ständig allen erklären zu müssen, wer oder was man ist, kostet unglaublich viel Kraft. Trans Menschen müssen sich beinahe täglich aufs Neue outen. Vor Freunden und Arbeitskollegen und auch vor völlig Fremden. Dabei sehnen sich die meisten von ihnen nur danach, endlich auch in den Augen des Gesetzes ihre neue Identität zu leben. Doch dies ist ein aufreibender und langwieriger Prozess, der auch Linus alles abverlangte.
Mit 31 Jahren fasste Linus Giese den Mut, sich als trans zu outen und endlich als Mann zu leben. In seinem Buch Ich bin Linus beschreibt er den langen und oft steinigen Weg zu seinem wahren Geschlecht und berichtet darüber, wie es ist, in einer binär ausgerichteten Welt trans zu sein. Die Blinks erzählen Linus’ persönliche Geschichte nach und beleuchten die Hindernisse und Tiefschläge, aber auch die schönen Momente seiner Reise zu sich selbst.
Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.
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