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Blink 3 von 12 - Eine kurze Geschichte der Menschheit
von Yuval Noah Harari
ADHS besser verstehen – Tipps und Strategien für den Alltag
Schon als Kind war Herbert geplagt von einer inneren Unruhe und hatte es deshalb nicht leicht in der Schule. Keine fünf Minuten konnte er still sitzen. Er kippelte mit dem Stuhl, rutschte hin und her, und während die anderen Kinder konzentriert arbeiteten, war Herbert ständig auf dem Sprung. Im Unterricht schien er alles um sich herum wahrzunehmen – nur nicht das, was an der Tafel stand. Zu Hause war es nicht anders: Kaum hatte er mit den Hausaufgaben begonnen, wollte er schon wieder auf den nächsten Baum klettern. Seine Eltern waren ratlos, und seine Lehrer sagten immer wieder, dass Herbert so viel mehr leisten könnte, wenn er sich nur konzentrieren würde.
Was Herbert erlebte, sind typische Symptome von ADHS. ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und betrifft nicht nur Kinder, sondern auch viele Erwachsene. Es ist eine komplexe Störung, die sich in vielen Facetten zeigt. Manche Betroffene, wie Herbert, sind hyperaktiv und impulsiv. Sie haben Schwierigkeiten, ruhig zu bleiben, sind ständig in Bewegung und handeln oft, ohne vorher nachzudenken. Andere haben eher Probleme, sich zu konzentrieren und bei einer Aufgabe zu bleiben. Bei ihnen wirkt ADHS oft wie ein unsichtbares Hindernis, das sie ständig ablenkt und es ihnen schwer macht, strukturiert zu arbeiten.
Das liegt daran, dass ADHS mit einer veränderten Funktion bestimmter Bereiche im Gehirn einhergeht – vor allem in den Regionen, die für Selbstregulation und Konzentration zuständig sind. Bei vielen Betroffenen ist das Gleichgewicht der Neurotransmitter, insbesondere von Dopamin, aus der Balance geraten. Dopamin ist ein Botenstoff, der dafür sorgt, dass Informationen richtig verarbeitet und weitergeleitet werden. Wenn dieses Gleichgewicht gestört ist, fällt es schwer, sich auf eine Sache zu fokussieren und Handlungen zu steuern.
Die Ursachen von ADHS sind also sowohl genetischer als auch neurobiologischer Natur. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Umweltfaktoren eine Rolle spielen können, wie etwa Stress oder ungünstige Bedingungen während der Schwangerschaft. Dabei ist es wichtig zu verstehen: ADHS ist keine Frage von „nicht wollen“ oder „faul sein“. Es ist eine ernsthafte Störung, die das gesamte Leben der Betroffenen beeinflusst – von der Schule über den Beruf bis hin zum sozialen Umfeld.
Herberts Geschichte zeigt, wie schwer es für Menschen mit ADHS sein kann, ihren Alltag zu bewältigen. Aber mit der richtigen Unterstützung können sie lernen, ihre Stärken zu nutzen und mit den Herausforderungen umzugehen. Denn ADHS bedeutet nicht nur Probleme, sondern auch besondere Fähigkeiten, wie Kreativität, Spontaneität und Begeisterungsfähigkeit. Um das Beste aus sich herauszuholen, brauchen viele ADHSler ärztliche und gegebenenfalls medikamentöse Begleitung. Ergänzend dazu gibt es aber eine Menge Maßnahmen, die sie eigenverantwortlich durchführen können, um sich das Leben leichter zu machen.
Einige dieser Tipps und Tricks schauen wir uns in den nächsten Abschnitten genauer an. Sie helfen dir, fokussierter, achtsamer und ruhiger durch den Tag zu kommen – ganz gleich, ob du ADHS hast oder nicht.
Der ADHS-Ratgeber für Erwachsene beschreibt die vielfältigen Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und wie man besser mit ihnen leben kann. Du bekommst wertvolle Tipps, um deinen Fokus zu schärfen, deine Emotionen zu regulieren und sinnvoller mit deiner Zeit umzugehen.
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von Yuval Noah Harari