In Free (2009) geht es um die Frage, wie sich Unternehmen auf den neuen digitalen Märkten des 21. Jahrhunderts behaupten können. Denn alle Regeln, die traditionell in der Wirtschaft galten, sind dort auf den Kopf gestellt worden. Diese Blinks beschreiben das Ausmaß der Veränderungen, und sie geben Unternehmern Rat, wie ihnen eine Anpassung an den Wandel gelingen kann. Ein Weg wäre, die oft geschmähte „Kostenloskultur“ des Internets zum eigenen Vorteil zu nutzen.
Chris Anderson ist Autor erfolgreicher Businessbücher und Journalist. Er war Redakteur beim Economist und Chefredakteur des Wired Magazine. Außerdem ist er ein Unternehmer mit Leidenschaft für ferngesteuerte Technologie: Anderson gründete die Firma 3D Robotics, die unbemannte Flugzeuge entwickelt. Bedienungsanleitungen stellt sie online kostenlos zur Verfügung. 2007 kürte ihn das Time Magazine zu einem der 100 wichtigsten Denker. Er wohnt mit seiner Familie in Berkeley, Kalifornien, und baut an Wochenenden mit seinen Kindern Drohnen.
Original: Free © 2009 Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main/New York
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Start free trialIn Free (2009) geht es um die Frage, wie sich Unternehmen auf den neuen digitalen Märkten des 21. Jahrhunderts behaupten können. Denn alle Regeln, die traditionell in der Wirtschaft galten, sind dort auf den Kopf gestellt worden. Diese Blinks beschreiben das Ausmaß der Veränderungen, und sie geben Unternehmern Rat, wie ihnen eine Anpassung an den Wandel gelingen kann. Ein Weg wäre, die oft geschmähte „Kostenloskultur“ des Internets zum eigenen Vorteil zu nutzen.
In den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts sahen sich viele Plattenfirmen mit einem Problem konfrontiert: Als damals das Radio seinen Weg in die Wohnungen fand, hörten die Menschen plötzlich zu Hause umsonst Musik, statt Geld für Liveauftritte und Schallplatten auszugeben. Wie reagierten die Plattenfirmen? Sie versuchten tatsächlich, den Radiosendern das Spielen ihrer Musik zu verbieten.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Einstellung gegenüber kostenlosen Produkten, die im 20. Jahrhundert üblich war. Die Unternehmen befürchteten, dass für Verbraucher kein Grund mehr besteht, Geld für Waren auszugeben, die sie in anderer Form umsonst erhalten konnten.
Indem Plattenfirmen die Menschen davon abzuhalten versuchten, ihre Sehnsucht nach Musik durchs Radiohören zu stillen, hofften sie, die Nachfrage nach Vinyl und Konzerten zu sichern. Auf diese Art und Weise für die Knappheit von Produkten zu sorgen galt als naheliegende Geschäftsstrategie. Die Unternehmen kontrollierten das Angebot, um die Nachfrage zu sichern.
Dieses Vorgehen war nicht nur in der Musikindustrie üblich, viele andere Branchen gingen ähnlich vor. Eines der wichtigsten Werkzeuge, das für Knappheit sorgen sollte, war das Urheberrecht. Indem man ein Produkt urheberrechtlich schützt, verhindert man seine Vervielfachung durch andere Unternehmen und unterdrückt dadurch den Wettbewerb. Als Microsoft seine Office-Software auf den Markt brachte, verschaffte das Urheberrecht dem Unternehmen ein Monopol und machte es möglich, pro Datenträger erstaunliche 300 Dollar zu verlangen. Verbrauchern, die Office nutzen wollten, blieb keine andere Wahl, als diesen Preis zu zahlen.
Diese Denkweise bestimmte im Wesentlichen die Wirtschaft des 20. Jahrhunderts. Knappheit wurde künstlich herbeigeführt, indem man sicherstellte, die Nachfrage der Verbraucher niemals zur Gänze zu befriedigen und Wettbewerb so weit wie möglich zu unterdrücken.