Dein Immunsystem leistet täglich das schier Unmögliche: Es bekämpft schädliche Eindringlinge, um alle vitalen Organismen zu schützen. Aber wie geht das? Wie unterscheiden deine Abwehrkräfte zwischen „körpereigen“ und „fremd“, oder zwischen gutartig und böse? Wie meistern sie den Drahtseilakt zwischen Bekriegen und Beschützen? Unsere Blinks zu Starke Abwehr (2019) entführen dich auf eine spannende Reise durch das mächtigste und eleganteste Verteidigungssystem der Welt.
Matt Richtel ist Schriftsteller und Journalist. Für seine Reportage über Ablenkung beim Autofahren in der New York Times wurde er 2010 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet. Seitdem hat er mehrere Romane wie zum Beispiel Doomsday Equation (2015) und Dead on Arrival (2017) veröffentlicht. Der San Francisco Chronicle zählte sein Sachbuch A Deadly Wandering (2014) zu den besten Büchern des Jahres 2014.
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Stell dir eine gigantische Party vor – ein rauschendes Fest mit Abermilliarden Teilnehmern verschiedenster Herkunft und Couleur. Und jetzt stell dir vor, dieser kolossale Karneval der Kulturen findet täglich statt. Und zwar in dir!
Das wild-wimmelnde Feiervolk besteht aus den unzähligen Zellen deines Körpers und Milliarden von Bakterien und Viren. Der Anlass ist das tägliche Wunder deiner physiologischen Existenz: das Festival des Lebens.
Jedes Fest braucht tapfere Helfer, die sich um den reibungslosen Ablauf kümmern: Pförtnerinnen und Handwerker, Ärztinnen, Sicherheitskräfte und Sanitäter. Sie sind die Abwehrkräfte deines Immunsystems, die Gewebeschäden reparieren, Giftstoffe entfernen und Krankheitserreger abwehren. Bei den meisten Erregern handelt es sich entweder um Bakterien, Viren oder Parasiten. Wir werden uns in diesen Blinks auf die ersten beiden Typen konzentrieren.
Die gefährlichsten Eindringlinge sind wie kleine Killerkommandos. Klein heißt in diesem Falle winzig. Das Volumen einer einzelnen Zelle würde mehrere Tausend Bakterien fassen. Und jede dieser Bakterien ist wiederum so groß wie mehrere Tausend Viren.
Und jetzt wirds interessant! Entgegen unserer landläufigen Vorstellung ist nur etwa ein Prozent der Bakterien und Viren pathogen, also krankmachend. Damit ist die überwältigende Mehrzahl ungefährlich. Es gibt sogar Viren, die für uns überlebensnotwendig sind: Etwa acht Prozent unseres genetischen Materials werden mithilfe sogenannter Retroviren gebaut, die buchstäblich Teil der menschlichen DNA werden.
Der Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 im Januar 2020 erinnerte die Menschheit schmerzhaft daran, wie gefährlich die kleine Minderheit der tödlichen Erreger sein kann. Umso spannender ist der Blick in die Geschichte der winzigen Killer.
Das Stäbchenbakterium Yersinia pestis verursachte im 14. Jahrhundert den Schwarzen Tod, eine der verheerendsten Pandemien der Weltgeschichte, die damals mit etwa 25 Millionen Toten fast ein Drittel der Menschen in Europa dahinraffte. Weitere tödliche Bakterien sind Salmonellen, E. coli und das Tetanus-Bakterium Clostridium tetani. Zur langen Liste der tödlichen Viren gehören Ebola, HIV, Pocken, verschiedene Grippeviren und Tollwut.
Hier kommt unser Immunsystem ins Spiel. Virusinfektionen wie Influenza und Lungenentzündungen waren bis 1900 tödlicher als alle anderen Krankheiten. Im Laufe der Zeit aber gingen bei allen tödlichen Erregern die Sterblichkeitsraten zurück. Wie war das möglich?
Wie gelingt es unserem Immunsystem, sich immer wieder gegen die gefährlichsten aller Viren und Bakterien zu wappnen? Die Suche nach Antworten beginnt mit drei Rätseln und drei Tieren: einem Huhn, einem Hund und einem Seestern.