Das soziale Tier Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Das soziale Tier

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Zusammenfassung von Das soziale Tier

Name: Das soziale Tier
Rating: 4.4 (92 reviews)
Author: David Brooks

David Brooks

Ein neues Menschenbild zeigt, wie Gefühle, Beziehungen und Intuitionen unser Leben formen

4.4 (92 Bewertungen)

21 Min.

Kurz zusammengefasst

Das soziale Tier ist ein Buch von David Brooks, das Einblicke in das Wesen der menschlichen Natur gibt. Es erforscht, wie soziale Interaktionen und Beziehungen unser Denken, Verhalten und unsere Identität prägen.

Themen

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Inhaltsübersicht

Das soziale Tier
in 10 Kernaussagen verstehen

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Kernaussage 1 von 10

Was drin ist für dich: Verstehen, warum wir besser auf unser Gefühl als unseren Verstand hören.

Wir leben in einer sehr vernünftigen Welt. In Unternehmen, Politik, ja sogar zwischenmenschlichen Beziehungen – überall werden Pro und Kontra abgewogen, Eventualitäten durchgerechnet, Risiken abgewogen. Und das alles nur, um am Ende bei einer möglichst rationalen Entscheidung zu landen. Und wenn wir Pech haben, bringt uns diese Entscheidung am Ende gar nicht weiter.

Denn wir überschätzen notorisch unsere rationalen Fähigkeiten, und lassen außer Acht, dass wir keine emotionsbefreiten Entscheidungsroboter, sondern eben Gefühlsmenschen sind. Diese Blinks zu Das soziale Tier zeigen dir, dass Entscheidungen in unserem Unbewussten schon lange getroffen sind, bevor sie von uns rational durchdacht werden, und dass wir uns also von Gefühlen und Stimmungen gar nicht befreien können. Und der Mensch ist nicht nur ein emotionsgesteuertes, sondern auch zutiefst soziales Wesen – was wir heute brauchen ist mehr emotionales Miteinander und weniger rationales Gegeneinander.

In diesen Blinks erfährst du außerdem,

welche Körpermerkmale bei unserer Partnerwahl besonders entscheidend sind,
warum Richter bei ihrer Urteilsfindung besser nicht hungrig sein sollten, und
warum Menschen ohne Gefühl gar keine Entscheidungen treffen können.

Wie und warum wir unsere Partner auswählen, ist uns meistens gar nicht bewusst.

Jeder von uns könnte sicher eine ganze Liste mit Eigenschaften bezüglich Charakter und Aussehen seines Traumpartners erstellen. In der Realität verlieben wir uns dann aber doch unsterblich in den Mann, der eigentlich zu klein ist, oder die Frau, die irgendwie doch nicht naturblond ist. Woher kommt dieser Unterschied?

Tatsächlich hat unsere Partnerwahl wenig mit bewussten oder gar rationalen Entscheidungen zu tun. Wir bevorzugen etwa unbewusst Personen, die uns irgendwie ähnlich sind. So scheinen uns Menschen attraktiver, wenn ihre Gesichtszüge unseren eigenen ähneln, z.B. in der Größe unserer Nase oder dem Abstand zwischen unseren Augen.

Doch nicht nur Aussehen, sondern auch Bildung und sozioökonomischer Hintergrund haben einen Einfluss bei unserer Partnerwahl. So fand z.B. eine amerikanische Studie in der 50er Jahren heraus, dass die Hälfte aller Paare, die im Bundesstaat Ohio heirateten, aus derselben oder einer ähnlichen Nachbarschaft stammten. 37% lebten sogar nur wenige Straßen voneinander entfernt.

Zum anderen beurteilen wir häufig ganz bestimmte körperliche Merkmale als attraktiv. Heterosexuelle Frauen scheinen dabei vor allem große und ältere Männer mit symmetrischen Gesichtszügen zu bevorzugen. Wissenschaftler um den schottischen Psychologen Peter Caryl fanden zudem heraus, dass Männer mit großen Pupillen eine besondere Anziehungskraft haben.

Auch beim weiblichen Geschlecht spielt ein symmetrisches Gesicht eine große Rolle und natürlich – ganz klar – volle Lippen, eine gesunde Haut sowie volles Haar. Eine riesige Studie des amerikanischen Psychologen David Buss ergab außerdem, dass – egal wo auf der Welt – das richtige Taille-Hüft-Verhältnis der entscheidende Faktor für Attraktivität ist. So gilt ein THV, der sich aus dem Taillenumfang geteilt durch den Hüftumfang berechnet, von 0,7 als optimal und wird stets als äußerst attraktiv beurteilt.

Was wir als schön und attraktiv empfinden, ist also gar nicht so rational, wie wir es manchmal gern hätten. Aber unsere Entscheidungen sind doch sicher besser begründbar, oder?

Unsere Entscheidungen sind maßgeblich durch unsere gedanklichen Assoziationen und den Kontext geprägt.

Wir behaupten gern, dass wir unser Verhalten kontrollieren und steuern können – wir ärgern oder freuen uns, weil wir das wollen, und kaufen bestimmte Sachen, weil wir sie brauchen und sie vielleicht auch günstig sind. Studien und Experimente malen da leider ein anderes Bild. Schon kleine Dinge wie ein Wort oder eine Geste können unser Verhalten unbewusst beeinflussen.

Häufig findet dieser Einfluss über Assoziationen statt, die sich in unserem Gehirn abspielen, ohne dass wir es merken. Beispielsweise wurden in einer Studie Probanden aufgefordert, nacheinander die Wörter „Bingo“, „Florida“ und „altertümlich“ zu lesen. Dabei entstand bei den Teilnehmern unbewusst eine Assoziation zum Ältersein. Und dieser Gedanke wirkte sich messbar auf ihr Verhalten aus: Als die Probanden nach dem Experiment den Raum verließen, gingen sie deutlich langsamer als sie hereingekommen waren.

Hungergefühle und selbst das Wetter beeinflussen unsere Urteile.

Sicherlich hast du schon einmal von dem Sprichwort gehört: „Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Dinge.“ Auch unser Urteilsvermögen scheint stark von unserer persönlichen Gefühlslage beeinflusst zu sein – und davon sind selbst richterliche Urteile nicht ausgenommen.

So fanden Forscher heraus, dass wir Situationen anders beurteilen, wenn wir gerade hungrig sind. Erschreckenderweise macht dieses Ergebnis nicht einmal vor Richtern halt, von denen wir ja ein höchst rationales und objektives Verhalten erwarten. Das Team um den israelischen Psychologen Shai Danziger von der Ben Gurion Universität verfolgte viele Gerichtsfälle und wertete das Verhalten der Richter in Bezug auf verschiedene externe Faktoren aus, die nichts mit den eigentlichen Fällen zu tun hatten.

Ob unsere Moral vernunfts- oder gefühlsgeleitet ist, bleibt bis heute ungeklärt.

Gerechtigkeit kann man nicht messen, sondern eigentlich nur fühlen – deshalb ist auch so häufig vom Gerechtigkeitsgefühl die Rede. Doch woher kommt dieses Gefühl eigentlich, das die Grundlage unserer Moral bildet? Ist es rational begründbares Verhalten oder menschliche Intuition? Tatsächlich gibt es darauf gar keine so klare Antwort – immerhin diskutieren Philosophen diese Fragen seit Jahrtausenden.

Die Verfechter des moralischen Rationalismus, dazu gehörten unter anderem bereits Platon und Kant, sind sich sicher, dass wir moralische Entscheidungen aufgrund universeller, vernunftsgeleiteter Prinzipien treffen. Solche Prinzipien sind z.B. der Imperativ des Nichttötens oder Kants kategorischer Imperativ, immer so zu handeln, dass jede Handlung stets zur allgemeingültigen Maxime werden könnte.

Bei unseren moralischen Urteilen kommt es mehr auf das Bauchgefühl als auf die Vernunft an.

Während wir also nur schwer sagen können, wie viel der Verstand und der eigene Wille bei unseren moralischen Entscheidungen mitspielen, gibt es einige Belege für die große Rolle der Intuition bei unseren Entscheidungsprozessen.

In einer Studie am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik lasen die Forscher den Teilnehmern Aussagen vor, die Themen wie Abtreibung oder Euthanasie moralisch beurteilten. Eine Auswertung der Hirnströme der Probanden ergab, dass diese bereits 200 bis 250 Millisekunden nach der Aussage mit einem Gefühl darauf reagierten – lange also, bevor ihr Bewusstsein die Zeit gehabt hätte, sich über das Gehörte eine Meinung zu bilden.

Rationale Entscheidungen sind ohne Gefühle nicht möglich.

Kluge Entscheidungen werden von Menschen getroffen, die sich nicht von ihren Gefühlen leiten lassen. Richtig? Nein! Menschen ohne Gefühle treffen keine super-rationalen Entscheidungen – sie treffen in der Regel gar keine.

Und das ist sogar bewiesen: Der berühmte portugiesische Neurowissenschaftler Antonio Damasio untersucht das Entscheidungsverhalten von Menschen, deren Gehirnareale für Empfindungen und Gefühle durch einen Schlaganfall, Tumor oder Unfall zerstört wurden. Er fand heraus, dass die Patienten oftmals gar nicht in der Lage waren, überhaupt noch Entscheidungen zu treffen – nicht einmal, wo sie gerne Mittagessen würden. Und wenn sie sich doch zu einer Entscheidung durchgerungen haben, waren es meist ziemlich schlechte.

Der Mensch ist ein soziales Tier und passt sich unbewusst der Gruppe an.

Schon Robinson Crusoe musste es am eigenen Leib erfahren: Menschen sind nicht dafür gemacht, allein zu leben. Wir wollen und müssen mit anderen interagieren, um zu existieren. Bereits als Baby lernen wir durch die Interaktion mit unseren Eltern, dass wir Reaktionen auslösen können: Lacht das Baby, lachen die Eltern. Macht die Mutter ein bestimmtes Geräusch, versucht auch das Baby das Geräusch zu imitieren.

Dieses Verhalten setzt sich fest und wir können es auch im Erwachsenenleben noch häufig an uns selbst und unserer Umgebung beobachten: Sehen wir z.B. jemanden gähnen oder lächeln, machen wir was? Genau, auch gähnen oder zurücklächeln.

Intelligente Menschen sind nicht automatisch erfolgreicher oder glücklicher.

Menschen mit einem hohen IQ haben es in der Schule oft leichter. Aber führt das auch zu mehr Erfolg in anderen Bereichen des Lebens? Viele Studien haben gezeigt, dass ein hoher IQ nicht automatisch zu einem glücklicheren oder erfolgreicheren Leben führt. Denn dafür benötigen wir vor allem soziale Intelligenz – also Dinge wie Empathie, Einverständnis und Willenskraft. Und auch wenn es schwer zu messen ist: Die Herausgeber des Cambridge Handbook of Intelligence schlussfolgern sogar, dass der IQ nicht mehr als 20% für den persönlichen Erfolg im Leben ausmacht.

Und nicht nur persönlich, sondern auch karrieremäßig ist hohe Intelligenz kein Garant für eine rosige Zukunft. Forscher um den Psychologen Richard K. Wagner fanden heraus, dass Menschen mit einem IQ von über 120 keinen großen Karrierevorteil gegenüber Personen mit einem durchschnittlichen IQ haben.

Erfolg hängt davon ab, wie sensibel und selbstbeherrscht man ist.

Wenn wir das Verhalten von Kindern beobachten, fällt uns schnell auf, dass manche viel sensibler reagieren als andere. Wissenschaftler glauben, dass darin einer der Schlüsselfaktoren zu einem erfolgreichen Leben liegt.

Der Psychologe Jerome Kagan verglich das Verhalten von 500 Neugeborenen, als sie mit verschiedenen Stimuli konfrontiert wurden. 20% der Babys ließen sich leichter erschrecken als die anderen: Sobald sie etwas Unbekanntes sahen, schlug ihr Herz schneller und sie fingen leichter an zu weinen. Von den anderen Babys reagierten 40% genau gegenteilig: Egal, welcher Stimulus ihnen gezeigt wurde, sie blieben völlig unbeeindruckt.

Zusammenfassung

Der Rationalismus hat Unrecht: Unsere Entscheidungen und Urteile basieren nicht auf purer Vernunft, sondern sind maßgeblich von unserem Unbewussten beeinflusst. Menschen sind soziale Wesen, die miteinander agieren wollen und müssen – nicht die autonomen Wesen, die uns die Vernunft vorschreibt.

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Worum geht es in Das soziale Tier?

Trotz der politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen der letzten Jahrzehnte ist der Glaube an die Rationalität immer noch fest in unserer Gesellschaft verankert. Dass wir unsere Entscheidungen jedoch meist unbewusst und irrational treffen, ahnte schon Freud. In Das soziale Tier (2012) zeigt Brooks, was unser Entscheidungsverhalten wirklich beeinflusst, wie uns unser Unbewusstes durch die Welt steuert und wie wir dieses Wissen bestmöglich nutzen können.

Bestes Zitat aus Das soziale Tier

„Ein Mann, der 1,65 Meter groß ist, hat [beim Dating] genauso gute Chancen wie ein Mann, der 1,80 Meter groß ist, wenn er 175.000 Dollar pro Jahr mehr verdient.

—David Brooks

Wer Das soziale Tier lesen sollte

Psychologisch Interessierte, die mehr über unser Unbewusstes herausfinden möchten
Vermeintliche Vernunftsmenschen
Alle, die gerne auf ihr Bauchgefühl hören

Über den Autor

David Brooks ist ein kanadischer Journalist, der als einer der bekanntesten Kolumnisten der USA gilt. Er baute seine journalistische Karriere bei der Washington Times, dem Wall Street Journal sowie dem Weekly Standard auf, ehe er 2003 zur New York Times wechselte. Neben seinen Artikeln bringt er seine kritische Haltung zu politischen und gesellschaftlichen Themen auch in seinen Büchern zum Ausdruck. Das soziale Tier ist nach Die Bobos. Der Lebensstil der neuen Elite sein zweites Buch.

Kategorien mit Das soziale Tier

Liebe & Sex Psychologie Gesellschaft & Kultur

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❤️ für Blinkist️️️

Ines S.

Ich bin begeistert. Ich liebe Bücher aber durch zwei kleine Kinder komme ich einfach nicht zum Lesen. Und ja, viele Bücher haben viel bla bla und die Quintessenz ist eigentlich ein Bruchteil.

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Nils S.

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Julia P.

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