In Gefühle lesen geht es darum, warum wir in welchen Situationen emotional werden und wo unsere Gefühle am deutlichsten zum Ausdruck kommen: auf unserem Gesicht. Die Blinks zeigen, dass uns ein größeres Verständnis eigener und fremder emotionaler Reaktionen besser kommunizieren und empathischer miteinander umgehen lässt.
Paul Ekman ist Psychologe und hat sich als Experte für nonverbale Kommunikation weltweit einen Namen gemacht. Inzwischen vertrauen nicht nur Kriminologen auf seine Fähigkeit, Gesichter wie offene Bücher zu lesen: Seine Expertise im Bereich Mimik und Körpersprache macht ihn auch zum perfekten Berater für die Animation von Trickfilmfiguren.
Upgrade to Premium now and get unlimited access to the Blinkist library. Read or listen to key insights from the world’s best nonfiction.
Upgrade to PremiumThe Blinkist app gives you the key ideas from a bestselling nonfiction book in just 15 minutes. Available in bitesize text and audio, the app makes it easier than ever to find time to read.
Start free trialGet unlimited access to the most important ideas in business, investing, marketing, psychology, politics, and more. Stay ahead of the curve with recommended reading lists curated by experts.
Start free trialIn Gefühle lesen geht es darum, warum wir in welchen Situationen emotional werden und wo unsere Gefühle am deutlichsten zum Ausdruck kommen: auf unserem Gesicht. Die Blinks zeigen, dass uns ein größeres Verständnis eigener und fremder emotionaler Reaktionen besser kommunizieren und empathischer miteinander umgehen lässt.
Wenn du auch bei der zwanzigsten Wiederholung von Titanic oder Vom Winde verweht ins Schluchzen gerätst, wünschst du dir sicher manchmal, du hättest deine Gefühle besser unter Kontrolle. Die Wahrheit ist: Emotionen haben im Laufe der Evolution stets eine große Rolle gespielt.
Tatsächlich geht ein großer Teil unserer angeborenen emotionalen Reflexe auf lebensbedrohliche Erfahrungen unserer Vorfahren zurück. Manche Tierarten haben den Menschen über so viele Jahrtausende hinweg drangsaliert, dass sich die Angst vor ihren Angriffen über Generationen hinweg tief in das menschliche Bewusstsein eingeschrieben hat und irgendwann Teil unseres Gencodes wurde.
Der schwedische Psychologe Arne Ohman wollte 1993 untersuchen, ob Menschen empfindlicher auf Bedrohungen reagieren, die vermutlich schon ihre Vorfahren in Schrecken versetzten, wie z.B. Schlangen oder Spinnen. Die Versuchsteilnehmer bekamen das Bild einer Spinne vorgelegt und gleichzeitig einen Stromschlag versetzt. Im nächsten Schritt wurde der Elektroschock mit dem Abbild einer harmlosen Blume gekoppelt.
Ohmans ursprüngliche Annahme bestätigte sich: Die negative Konditionierung funktionierte im Falle der Spinne wesentlich schneller. Die meisten Teilnehmer reagierten bereits nach einem Durchlauf auch ohne Strom ängstlich auf den Stimulus des Spinnenbilds, während es einige Stromstöße mehr brauchte, um auch die Blume zur Bedrohung zu machen.
Die Tatsache, dass moderne Gefahren nicht dieselben Urängste wie archaische Bedrohungen wie Spinnen triggern, bestätigt den evolutionären Ursprung unserer Emotionen. Um seine Ergebnisse zu verifizieren, legte Ohman den Probanden in Folgeversuchen neben Spinnen statt Blumen Schusswaffen vor. Das überraschende Ergebnis: Während die Angstkonditionierung bei Schusswaffen genauso lange dauerte wie bei Blumen oder geometrischen Figuren, waren Spinnen nach wie vor instinktiv angsteinflößend.
Unsere Gefühle sind also waschechte Erbstücke unserer Vorfahren und genetische Echos ihrer Erfahrungen.