Ob Schlafmangel, Froschsuppe oder Schmutzkampagne – auch buddhistische Mönche haben es nicht immer leicht. In den Blinks zu Nur wer loslässt, kann auch fliegen (2019) erfährst du, wie die beiden buddhistischen Meister Ajahn Brahm und Master Guojun all den kleinen und großen Steinen begegnen, die ihnen das Leben manchmal in den Weg legt. So viel sei schon verraten: Es geht ums Loslassen!
Ajahn Brahm wurde 1951 als Peter Betts in London geboren. Nach seinem Studium der theoretischen Physik an der Cambridge University ging er in das Waldkloster Wat Pah Pong nach Thailand, wo er sich unter dem berühmten Ajahn Chah zum Mönch ausbilden ließ. Heute leitet er das Kloster Bodhinyana in Westaustralien, ist spiritueller Berater buddhistischer Zentren in ganz Asien und Australien sowie Autor zahlreicher Bücher über buddhistische Weisheit und Lebensführung.
Der 1974 in Singapur geborene Master Guojun absolvierte seine Mönchsausbildung bei dem Ehrenwerten Songnian im Mahabodhi-Tempel. Er ist einer der jüngsten Dharma-Erben des Chan-Meisters Sheng Yen und leitete unter anderem das Dharma Drum Retreat Center in Pine Bush, New York. Er hat tibetischen und Theravada-Buddhismus studiert, verfügt über einen Abschluss in Biotechnologie sowie den Bachelor of Arts in Soziologie und Psychologie.
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Start free trialOb Schlafmangel, Froschsuppe oder Schmutzkampagne – auch buddhistische Mönche haben es nicht immer leicht. In den Blinks zu Nur wer loslässt, kann auch fliegen (2019) erfährst du, wie die beiden buddhistischen Meister Ajahn Brahm und Master Guojun all den kleinen und großen Steinen begegnen, die ihnen das Leben manchmal in den Weg legt. So viel sei schon verraten: Es geht ums Loslassen!
Es sagt sich so leicht: „Folge deinem Herzen“, „Gehe offen auf das Leben zu“. Aber was, wenn dich das Leben mit Steinen bewirft? Wie gelassen bleiben, wenn dich Missgunst, Krankheit oder andere Schicksalsschläge treffen oder wenn es einfach mal verdammt schwer ist? Auch ein buddhistischer Mönch wie Ajahn Brahm wird von solch irdischen Widrigkeiten nicht verschont.
2009 traten vier Bhikkhunis, buddhistische Nonnen, an Ajahn Brahm heran und baten ihn um die Ordination. Das brachte ihn in ein echtes Dilemma, denn im Theravada-Buddhismus, der ältesten buddhistischen Traditionslinie, ist die Ordination von Frauen verboten. Sein Herz sagte ihm, dass er den Nonnen ihren Wunsch erfüllen musste, schließlich predigte er täglich Mitgefühl und Güte allen Lebewesen gegenüber. Doch sein Verstand wusste, dass er sich damit große Schwierigkeiten einhandeln würde.
Es gibt immer wieder Momente im Leben, in denen Herz und Verstand sich widersprechen und wir uns nicht entscheiden können. In dem Roman Lord Jim (1900) von Joseph Conrad rettet sich der Schiffsoffizier Jim von einem sinkenden Schiff und überlässt die schlafenden Passagiere dem sicheren Tod. Wie sich später herausstellt, sinkt das Schiff jedoch gar nicht und alle überleben. Jim aber wird den Rest des Lebens von seiner Tat verfolgt und irrt fortan in der Welt umher auf der Suche nach Erlösung.
Ajahn Brahm erinnerte sich an diese Geschichte, und ihm wurde klar, dass er es ewig bereuen würde, wenn er jetzt aus reiner Bequemlichkeit nicht auf sein Herz hören würde. Also fand er einen Weg, die vier Bhikkhunis zu ordinieren – und löste damit einen regelrechten Aufruhr in der buddhistischen Community aus. Ajahn Brahms Kloster wurde abgespalten, er selbst exkommuniziert, als Abtrünniger gebrandmarkt und von etlichen seiner Mönchskollegen geschmäht.
Hat er es bereut? Nein. Denn niemand hat behauptet, dass es immer leicht ist, auf sein Herz zu hören. Die Kunst ist, es trotz aller Schwierigkeiten dennoch zu tun und nicht zu verzagen, wenn die gefürchteten Konsequenzen auf einen niederprasseln. Bei wichtigen Entscheidungen sollten wir uns stets am Leben und dem Ruf unseres Herzens orientieren, auch wenn es schwierig oder gefährlich erscheint. Denn die Alternative hieße, wie Lord Jim für immer mit einer Last auf der Seele herumzuirren.