Ein eigenes Zimmer Buchzusammenfassung - das Wichtigste aus Ein eigenes Zimmer
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Zusammenfassung von Ein eigenes Zimmer

Virginia Woolf

Über das Fehlen weiblicher Fiktion in der Literaturgeschichte

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22 Min.

Kurz zusammengefasst

Ein eigenes Zimmer von Virginia Woolf ist ein feministisches Manifest, das die Notwendigkeit einer eigenen physischen und mentalen Freiheit für Frauen betont. Es erkundet die Hindernisse, denen Frauen in der Gesellschaft begegnen, und fordert eine gleichberechtigte Stimme für alle Frauen.

Inhaltsübersicht

    Ein eigenes Zimmer
    in 6 Kernaussagen verstehen

    Audio & Text in der Blinkist App
    Kernaussage 1 von 6

    Um große Kunst zu schaffen, brauchen Frauen Zugang zu Geld und Bildung.

    Es ist ein heiterer Oktobertag, irgendwann Ende der 1920er-Jahre. Die Szenerie: ein renommierter Campus in England, mit graugelben Sandsteinbauten und penibel gepflegtem Rasen. Unsere Hauptfigur, nennen wir sie Mary, sitzt an einem Fluss und tagträumt.

    Auf einmal nehmen ihre Gedanken Fahrt auf. Irgendwo zwischen Wasser und Ufer entsteht eine Idee: eine zarte Eingebung, die mit Zeit und Zuwendung zu einer Erkenntnis würde. Doch so weit kommt es nicht. Mary wird von einem wild gestikulierenden Mann gestört. Sie begreift, was los ist: Sie war in ihrer Euphorie aufgestanden und auf den Rasen getreten – doch der ist für Fellows und Gelehrte reserviert. Ihr Platz, als Frau und Besucherin, ist auf dem Kiesweg. Sie weicht empört zurück und merkt, dass der Platzwart ihre Idee verscheucht hat.

    Das Erlebnis führt sie zu einer anderen Einsicht: Frauen werden seit jeher aus vielen Institutionen der Bildung und Kultur ausgeschlossen. Ein Beispiel ist die ein paar Gehminuten entfernte Bibliothek. Sie hält Originalfassungen von Literaten wie Milton und Thackeray. Mary würde sie gern besuchen – hat aber nur in Begleitung eines männlichen Gelehrten Zutritt.

    Also spaziert und grübelt sie weiter. Sie sinniert über die beeindruckende Architektur am Campus. Die massiven Strukturen sind das Ergebnis jahrhundertelanger Mühen. Unzählige Steinmetze, Maurer, Schreiner, Maler und Glaser mussten hier schuften – und bezahlt werden. Die Universität wurde von Königen gegründet, von Mäzenen finanziert und von Handwerkern errichtet. So viel Zeit, Schweiß und Gold. Was für eine unvorstellbare Ballung von Ressourcen. Und jetzt können davon de facto nur Männer profitieren.

    Am frühen Nachmittag ist Mary Teil einer intellektuellen Tischgesellschaft. Das üppige Mahl steht sinnbildlich für die privilegierte Situation der Universität; für die Finanzkraft ihrer Gönner. Dann erfährt Mary im Gespräch von der prekären Lage des örtlichen Frauencollege. Es konnte einst nur mit Mühe gegründet werden – und muss nun Spenden sammeln, um den Lehrbetrieb fortzuführen.

    All das macht Mary zu schaffen. Sie begreift, dass männliche Bildung aufwendig gefördert wird, während Frauen um ihr wirtschaftliches Überleben und ihre soziale Stellung kämpfen. Und sie fragt sich: Wie wirkt sich all das auf das kreative Schaffen beider Geschlechter aus? Oder anders: Wozu wären Frauen wohl fähig, hätten sie dieselben Privilegien wie Männer?

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    Worum geht es in Ein eigenes Zimmer?

    Warum waren Frauen jahrtausendelang in Kunst und Literatur unterrepräsentiert? Dieser Frage stellt sich Virginia Woolf in ihrem Essay Ein eigenes Zimmer (1929). Unser Blink zeichnet nach, wie männlich dominierte Gesellschaften Frauen systematisch aus Bildung, Kultur und Wissenschaft ausgeschlossen haben.

    Wer Ein eigenes Zimmer lesen sollte

    • Künstlerinnen und Künstler auf der Suche nach Inspiration
    • Alle mit Interesse an der Geschichte des Feminismus
    • Alle, die die Wurzeln sozialer Ungerechtigkeit erforschen wollen

    Über den Autor

    Virginia Woolf gilt als eine der wichtigsten Autorinnen des Modernismus, die sich früh mit Geschlechterdifferenzen in Kultur und Gesellschaft befasste. Ihre Werke Mrs Dalloway (1925), Zum Leuchtturm (1927) und Orlando (1928) gelten heute als Klassiker der Literaturgeschichte.

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