Anleitung zur Unzufriedenheit Book Summary - Anleitung zur Unzufriedenheit Book explained in key points

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Anleitung zur Unzufriedenheit summary

Name: Anleitung zur Unzufriedenheit
Rating: 4.5 (74 reviews)
Author: Barry Schwartz

Barry Schwartz

Warum weniger glücklich macht

4.5 (74 ratings)

23 mins

Brief summary

Anleitung zur Unzufriedenheit von Barry Schwartz ist ein Buch, das uns dazu anregt, unsere Erwartungen neu zu überdenken und uns weniger auf materiellen Besitz zu fokussieren. Es lädt uns ein, eine tiefere Zufriedenheit im Leben zu finden.

Topics

Mental Health

Table of Contents

Anleitung zur Unzufriedenheit
Summary of 10 key ideas

Audio & text in the Blinkist app

Key idea 1 of 10

Was drin ist für dich: Orientierung im Dschungel der Auswahlmöglichkeiten.

In unserer Überflussgesellschaft sind wir täglich mit einer endlosen Reihe an Angeboten und Möglichkeiten konfrontiert: von der Kleidung, die wir tragen, bis zur Wahl unseres Mittagessens. Die Möglichkeit, zu wählen, gibt uns das Gefühl der Freiheit, uns persönlich entfalten zu können. Zumindest ist das die Geschichte, an die wir glauben.

Anleitung zur Unzufriedenheit stellt diesen verbreiteten Glauben komplett auf den Kopf und behauptet dagegen, dass die Fülle an Wahlmöglichkeiten uns in psychische Bedrängnis bringt und es uns unglaublich schwer macht, überhaupt etwas auszuwählen.

In diesen Blinks wirst du sehen, wie und warum ein Überangebot das Vergnügen schmälert, das wir eigentlich aus der Möglichkeit zu wählen ziehen sollten, und warum weniger manchmal mehr ist. Du erfährst, wie du die negativen Effekte des Überangebots umgehst, indem du ein paar eigene Kriterien für deine Entscheidungen aufstellst. Außerdem winken einige Vorschläge, wie du dir den Entscheidungsprozess vereinfachst und auf ganzer Linie zufriedener wirst.

Außerdem lernst du in diesen Blinks,

weshalb die Freude über deinen neuen Laptop nur kurz anhalten wird,
warum Camus sich die Wahl zwischen Kaffee und Tod stellte, und
wie zu viele Möglichkeiten zu einer Depression führen können.

Mit jedem Jahr erwarten uns mehr Entscheidungen.

Vor wenigen Jahrzehnten noch gab es nur einen Bruchteil der Auswahlmöglichkeiten, die uns heutzutage in fast jedem Bereich unseres Lebens zur Verfügung stehen.

Nur ein Anbieter sorgte für die Stromversorgung, ein anderer war für die Telefonleitungen zuständig, ein Dritter lieferte das Wasser. Wollte man studieren, so gab es oft nur eine Universität in realistischer Reichweite, und auch nur ein Studienfach, das infrage kam. Heute, nur wenige Generationen später, sind solche Monopole schon fast in Vergessenheit geraten. Noch nie hatten Menschen so viele Auswahlmöglichkeiten wie in unserer Zeit.

Wir sehen uns nicht nur mit einer Vielzahl von Anbietern konfrontiert – wer hat nicht schon einmal eine Website zum Vergleich von Strompreisen oder Internetverträgen besucht oder verschiedene Supermarktprospekte durchgeblättert? –, sondern auch mit einem riesigen Angebot bei jedem einzelnen dieser Anbieter.

Das Swarthmore College beispielsweise, eine kleine Universität in Pennsylvania, bietet seinen rund 1500 Studenten schon alleine 120 verschiedene Kurse für ihr Studium Generale an – von denen sie aber nur neun auswählen müssen. In den USA und mittlerweile auch in Europa ist eine solch überwältigende Auswahl keine Seltenheit, denn im Grunde können alle Studierenden ihre Interessen frei ausleben.

Stromversorgung und Bildung sind dabei keine Ausnahmefälle. Hier spiegelt sich nur sehr klar ein Phänomen wider, das unseren gesamten Alltag ausmacht. Wohin wir auch schauen, präsentiert uns die moderne Gesellschaft ein Überangebot an Auswahl: Sollen wir eine private Altersvorsorge abschließen? Wenn ja, welche eignet sich am besten? Wäre es nicht klug, passend dazu auch noch eine Zusatzversicherung zu buchen? Lohnt sich heute noch ein Bausparvertrag? Bei wem finde ich die besten Konditionen? Fragen über Fragen, die allesamt nach Antworten verlangen, machen uns das Leben nicht unbedingt leichter.

Je mehr Optionen wir haben, desto schwieriger fällt uns die Wahl.

„Soll ich mich umbringen, oder lieber eine Tasse Kaffee trinken?“ Mit dieser doch eher ungewöhnlichen Frage versuchte der französische Philosoph Albert Camus zu zeigen, dass alles im Leben eine Wahl ist.

Jede Sekunde unseres Lebens treffen wir Entscheidungen, und in jedem einzelnen Fall gibt es auch Alternativen, die eben jeweils andere Konsequenzen haben. Weil wir vieles im Alltag allerdings schon aus Gewohnheit erledigen, fließt selten ein großer Entscheidungsaufwand ins Zähneputzen oder Duschen ein. Deshalb zählen solche Handlungen auch nicht wirklich als bewusste Entscheidungen.

Unsere Fehleranfälligkeit steigt proportional zur Zahl der Optionen.

Zu wissen, was man will, bedeutet im Grunde nichts anderes als abschätzen zu können, welche Gefühle eine Entscheidung in einem auslösen wird. Das scheint zunächst nicht besonders kompliziert, doch die Wissenschaft weiß es besser: Tatsächlich ist es eine ziemlich harte Nuss, an der viele Leute zu knacken haben.

Je mehr Auswahlmöglichkeiten wir haben, desto fehleranfälliger werden wir auch. Das liegt daran, dass unsere Entscheidungen von Erfahrungen gelenkt werden, die wir gemacht haben – unsere Erinnerungen aber sind häufig verzerrt.

Je mehr Auswahl wir haben, desto unzufriedener sind wir am Ende mit unserer Entscheidung.

Wohin soll es dieses Jahr in den Sommerurlaub gehen? Vielleicht zum Wandern nach Norwegen oder doch lieber an die Côte d’Azur?

Egal wie unsere Entscheidung aussieht, letztendlich heißt es in jedem Fall, dass wir auf die andere Option verzichten müssen. Diese „Kosten”, die wir durch unseren Verzicht in Kauf nehmen, werden auch Opportunitätskosten genannt und wohnen leider jedem Entscheidungsprozess bei. Im Falle einer Wandertour in Norwegen wäre das eben der Verzicht auf die kulinarischen Erlebnisse in Frankreich und die Aufbesserung unseres Französischniveaus. Wieder andersherum müssten wir für den Strandurlaub von den beeindruckenden Landschaften Norwegens und der Ruhe eines Wanderurlaubs zurücktreten.

Wir gewöhnen uns schnell an Dinge und verlieren unser Interesse.

Wenn wir uns etwas richtig Tolles geleistet haben, vielleicht einen neuen Laptop, eine Kamera oder ein Handy, merken wir oft, wie die anfängliche Begeisterung darüber schnell nachlässt. Was am Anfang noch aufregend war, ist nach ein paar Wochen mitunter schon recht alltäglich.

Wie alle anderen Tiere auch, reagieren Menschen nach einer gewissen Zeit weniger stark auf einen anhaltenden Reiz. Wir gewöhnen uns an Dinge. Dieser allgegenwärtige Prozess der menschlichen Psyche wird als Adaption bezeichnet. Während jemand vom Land möglicherweise mit großen Augen durch die Frankfurter Innenstadt mit all ihren Hochhäusern läuft, fallen sie einem alteingesessenen Banker, der dort jeden Tag vorbeigeht, überhaupt nicht mehr auf.

Wahlfreiheit macht unglücklich – und das auch auf gesellschaftlicher Ebene.

In der amerikanischen Gesellschaft hängen Wohlstand und Wahlfreiheit unmittelbar mit Zufriedenheit zusammen. Nur wächst nicht alles gemeinsam – im Gegenteil: Je höher der Wohlstand und die persönliche Freiheit, desto weniger zufrieden ist der amerikanische Durchschnittsbürger.

In den letzten dreißig Jahren hat sich das US-Bruttoinlandsprodukt, ein guter Wohlstandsindikator, mehr als verdoppelt, während der amerikanische „Happiness-Quotient“ immer weiter sank: Durchschnittlich gaben im Laufe der letzten dreißig Jahre immer weniger Menschen an, mit ihrem Leben „sehr zufrieden“ zu sein. Die stetig steigende Zahl der Menschen mit klinischer Depression scheint diesen Trend widerzuspiegeln. Manchen Schätzungen zufolge hat sich das Risiko, an einer Depression zu erkranken, seit 1900 verzehnfacht.

Maximizer geben sich nur mit dem Besten zufrieden und leiden darunter.

Wenn wir beim Einkaufen auf der Suche nach einem neuen Pullover sind, und zwar wirklich nach dem Pullover, und wir alle Alternativen untersuchen, um eine sichere Entscheidung treffen zu können – dann dürfen wir uns möglicherweise zu den Maximizern zählen.

Das Maximizen ist eine Strategie, bei der wir alle anderen möglichen Optionen in Erwägung ziehen und prüfen wollen. Das macht diesen Prozess in fast allen Fällen sehr langwierig, da es selten nur eine andere Option oder nur einen Faktor gibt, der unsere Entscheidung beeinflusst. Das Beispiel des Pullover-Kaufs allein würde einen Maximizer zu schier endlosen Vergleichen reizen, von Farbe und Schnitt über Material und Garnqualität bis hin zu Markenimage und Herstellungsverfahren.

Satisficer sind genügsam und deswegen tendenziell glücklicher.

Jeder von uns kennt jemanden, dem Entscheidungen irgendwie nicht schwer fallen. Schnell und bestimmt diese Menschen eine Wahl mit Blick auf bestimmte Kriterien, ohne dabei unbedingt „das Beste“ haben zu müssen. Der US-amerikanische Sozialwissenschaftler Herbert Simon prägte für solche Menschen den Ausdruck Satisficer.

Satisficen ist eine relativ simple Strategie, die darin besteht, bis zu dem Zeitpunkt zu suchen, bis die gewünschten Standards erfüllt sind – und dann aufzuhören.

Ein bisschen Einschränkung macht uns zufriedener – auch auf zwischenmenschlicher Ebene.

Die uneingeschränkte Wahlfreiheit, die uns heutzutage zur Verfügung steht, ist für mehr Probleme verantwortlich, als uns vermutlich bewusst ist. Vereinsamung und Stress sind nur zwei davon.

Wir verdienen zwar mehr Geld als früher und geben auch mehr aus, doch dafür verbringen wir immer weniger Zeit mit den Menschen um uns herum. Der Politikwissenschaftler Robert Lane erklärt beispielsweise, dass wir steigenden Wohlstand und wachsende Freiheit mit einem Qualitäts- und Quantitätseinbruch in unseren Beziehungen bezahlen müssen, was sich wiederum negativ auf unsere Zufriedenheit auswirkt.

Zusammenfassung

Die Entscheidungen, mit denen wir uns jeden Tag konfrontiert sehen, werden immer komplexer. Unsere Gesellschaft bietet unendliche viele Wahlmöglichkeiten – mit negativen Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Je mehr Optionen wir haben, desto schwieriger wird es, die richtige Entscheidung zu treffen und auch mit ihr zufrieden zu sein. Ein gewisser Grad an freiwilliger Einschränkung tut uns gut, denn: je weniger wir uns entscheiden müssen, desto glücklicher sind wir.

Was du konkret umsetzen kannst:

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What is Anleitung zur Unzufriedenheit about?

Die Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten, mit denen uns die heutige Gesellschaft konfrontiert, halten viele Menschen für einen Segen: Mehr Optionen bedeuten schließlich, dass etwas für jeden dabei ist, und dass wir alle glücklich werden. In Anleitung zur Unzufriedenheit beweist der Psychologe Barry Schwartz allerdings das Gegenteil, nämlich dass zu viele Möglichkeiten unsere Entscheidungskraft überfordern und uns insgesamt unzufriedener stimmen. Mithilfe zahlreicher Beispiele und Studien zeigt er, dass weniger in diesem Fall doch mehr sein kann.

Who should read Anleitung zur Unzufriedenheit?

Alle, die sich fragen, warum Entscheidungen manchmal so schwierig sind
Menschen, die sich nie entscheiden können
Jeder, der sich für die Auswirkungen interessiert, die zu viele Optionen auf uns haben

About the Author

Barry Schwartz ist ein amerikanischer Psychologe und Professor für Sozialtheorie am Swarthmore College. Er hat zahlreiche andere Werke veröffentlicht und schreibt unter anderem für die New York Times, USA Today und Scientific American.

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