Harald Welzer ist ehemaliger Professor für Soziologie und Sozialpsychologie und befasste sich in seiner Forschung hauptsächlich mit der Motivation von Tätern im Dritten Reich. Derzeit ist er Direktor der FUTURZWEI Stiftung, die alternative Lebensansätze sucht und fördert.
Selbst denken analysiert und kritisiert die moderne Konsumfixierung, die auf einer Kultur des „immer mehr, alles sofort“ gründet. Erhoben wird die Forderung, gemeinsam die Vorstellung einer wünschenswerten Zukunft zu entwickeln und auch persönlich im Kleinen Widerstand gegen den kapitalistischen Zeitgeist zu leisten.
Täter (2005) beschäftigt sich mit der Psychologie des Tötens und mit der Thematik, wie aus normalen Menschen Mörder werden. Die Blinks zum Buch untersuchen vor allem das Beispiel des Holocaust und kommt zu dem Schluss, dass veränderte Rahmenbedingungen auch bei ganz normalen Menschen dafür sorgen können, dass sich die moralischen Überzeugungen ändern und Menschen zu Tätern werden.
Das digitale Zeitalter gefährdet schleichend und unbemerkt unsere demokratischen Strukturen und Werte. Es entsteht ein totalitäres System, in dem jeder sich selbst und seinen Nachbarn kontrolliert und die Macht in der Hand einer kleinen Elite konzentriert ist.
Der Kampf um die Nachhaltigkeit wird mitunter so erbittert von Klimaskeptikern, Industrielobbyisten und Neoliberalen sabotiert, dass man manchmal fast den Mut verliert. Um nicht aufzugeben, müssen wir uns regelmäßig fragen: In was für einer Welt wollen wir in Zukunft leben? Harald Welzer und Klaus Wiegandt haben genau das getan. Sie haben Führungspersonen aus verschiedenen Bereichen gefragt, wie die Welt im Jahr 2050 aussehen soll, und deren Wünsche und Träume zur Skizze einer nachhaltigen Zukunft zusammengefügt.
Diese Blinks stellen klar: Alles könnte anders sein (2019). Freier und nachhaltiger. Sozial und ökologisch verträglicher, ohne Autos und fiese Luftverschmutzung. Menschlicher und weltoffener, ohne entwürdigende Grenzkontrollen und Flüchtlingskatastrophen. Demokratischer und gerechter, ohne Bankenrettung, krasse soziale Unterschiede und das elende Wettbewerbsdenken, das unser gesellschaftliches Miteinander vergiftet. Klingt nach Wunschdenken? Klar, aber wir müssen unsere Wünsche denken, wenn wir eine bessere Zukunft wollen! Diese Blinks fangen schon einmal damit an.
In Nachruf auf mich selbst (2021) geht es um die Frage, was wir ändern müssen, damit auch zukünftige Generationen auf der Erde leben können. Sind Elektroautos und umweltschonende Kreuzfahrten wirklich der richtige Weg? Oder ist die Idee vom grünen Kapitalismus am Ende nur eine Lüge, die darüber hinwegtäuscht, dass wir unsere Lebensweise noch viel radikaler umstellen müssen? Die Blinks geben Antworten und klären darüber auf, wieso wir uns so schwer damit tun, mit unserem klimaschädlichen Verhalten aufzuhören.