close Facebook Twitter Instagram LinkedIn

Vorstellungsgespräch: Häufige Fragen und passende Antworten Descr.

Gut vorbereitet können Sie im Vorstellungsgespräch punkten. Erfahren Sie, wie Sie auf klassische Vorstellungsgespräch-Fragen antworten können.
von Charlotte Zink | 26.09.2022

Vorstellungsgespräch: Häufige Fragen und passende Antworten

Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ist die erste und wichtigste Hürde auf dem Weg zu einem neuen Job. Um dieses Hindernis mit Bravour zu nehmen, empfiehlt sich eine gute Vorbereitung. Dazu zählen Gedanken und Notizen zu den klassischen Fragen, die im Vorstellungsgespräch gestellt werden können. Welche Fragen bei Personalverantwortlichen und Vorgesetzten besonders beliebt sind und wie Sie darauf antworten können, das erfahren Sie in unserem kleinen Ratgeber für Jobinterviews.

Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch

Bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch und somit auf das erste Kennenlernen des Arbeitgebers stehen natürlich nicht nur die oben genannten Fragen im Mittelpunkt. Wichtig ist und bleibt der Gesamteindruck: Das heißt, Ihr Auftreten und vor allen Dingen Ihre fachlichen Qualifikationen sind entscheidend für eine mögliche Einstellung. Auch die richtige Kleidungswahl beim Bewerbungsgespräch spielt beim Gesamteindruck mit hinein. 

Beim Frage-Antwort-Part geht es den Personalverantwortlichen und den Vorgesetzten vor allem darum, ein erstes Gesamtbild Ihres Charakters, Ihrer Stärken und Schwächen sowie Ihrer Teamfähigkeit zu erhalten. Das Gute ist: Auf die allermeisten Fragen kann man sich gut vorbereiten. Wir stellen die verschiedenen Kategorien der Interviewfragen vor und nennen eine Auswahl der klassischen Fragen, die in Vorstellungsgesprächen gestellt werden. Damit Sie sich konkret darauf vorbereiten können, geben wir Ihnen selbstverständlich auch Tipps für mögliche Antworten, mit denen Sie punkten können.

Typische Fragen beim Bewerbungsgespräch

Die Fragen selbst können sich selbstverständlich je nach Branche und auch von Position zu Position unterscheiden. In der Regel zielt die Fragestellung aber darauf ab, Sie und Ihre persönlichen Eigenschaften besser kennenzulernen. Daher ähneln sich die Fragen der Personaler im Kern.

Allgemeine Fragen im Bewerbungsgespräch

Starten wir ganz soft: Die allgemein gehaltenen Interviewfragen dienen in erster Linie der Gesprächseröffnung. Aber sie zielen gleichzeitig auch darauf ab, einen besseren Eindruck von Ihnen zu gewinnen. Die Personaler möchten bereits mit diesen harmlosen Fragen einen ersten Eindruck erhalten, wie Sie in das Unternehmen passen könnten.

„Hatten Sie eine gute Anfahrt / eine gute Anreise?“

Mit einer Frage wie dieser können Personaler sanft die Interview-Situation eröffnen. Jetzt sind Ihre Small Talk-Künste gefragt. Schildern Sie kurz – jedoch nicht allzu wortkarg – Ihre Anfahrt. Seien Sie möglichst positiv und erzählen Sie locker. Es ist der falsche Zeitpunkt, sich über unpünktliche S-Bahnen oder Züge zu beschweren.

„Darf ich Ihnen ein Glas Wasser oder einen Kaffee anbieten?“

Auch bei dieser Frage ist die richtige Reaktion gefragt. Wichtig: Nehmen Sie das Angebot dankend an, weisen Sie es nicht ab. Das kann tatsächlich unhöflich wirken. Verzichten Sie bei einem Kaffee möglichst auf Extra-Wünsche.

Persönlichkeitsfragen

Im nächsten Gesprächsschritt möchte Ihr Gegenüber mehr über Sie als Menschen erfahren. 

„Stellen Sie sich bitte kurz vor“

Diese Aufforderung ist Ihre Chance, sich in aller Kürze zu präsentieren. Nutzen Sie diese Möglichkeit für eine kurze Selbstpräsentation, die Interesse erweckt. Wählen Sie hier die wichtigsten Eckpunkte Ihres Lebenslaufs aus. Geben Sie einen Mini-Einblick in Persönliches, zählen Sie Interessen auf, die einen Bezug zum Job haben können, und schließen Sie zum Beispiel damit ab, wie Sie auf die Stelle aufmerksam geworden sind und warum Sie sich beworben haben.

„Verraten Sie uns Ihre Stärken und Schwächen.“

Der Klassiker unter den Fragen im Vorstellungsgespräch ist mindestens so beliebt bei Personalern wie gefürchtet bei Bewerbern. Aber auch hier hilft eine gute Vorbereitung. Wichtigste Voraussetzung: Bleiben Sie authentisch und antworten Sie mit Ihren eigenen Eigenschaften, nicht denen, die im Karriere-Ratgeber als Antwort empfohlen wurden. Bei den Stärken gilt es, das richtige Maß an Selbstsicherheit zu finden. Zu übertrieben positiv sollten Sie Ihre Eigenschaften nicht darstellen. Stattdessen hilft es, sich die Jobbeschreibung noch einmal genau vorzunehmen: Wo können Sie hier Ihre größte Stärke unter Beweis stellen? Schildern Sie Ihre Stärke dann anhand konkreter Beispiele aus bisherigen Anstellungen. Eigene Schwächen aufzuzählen, fällt vielen schwer. Dabei machen auch – oder gerade – diese Sie als Menschen aus. Überlegen Sie sich, welche Schwäche Sie selbst bei sich erkennen, und zeigen Sie im Gespräch dann auf, wie Sie es schaffen, mit dieser Schwäche umzugehen. Das Wichtigste ist an dieser Stelle, dass Sie bereit sind, Ihre Schwäche(n) zu nennen und gleichzeitig Lernbereitschaft zeigen, sich persönlichen Schwächen zu stellen. 

Fragen zur Arbeitsweise

Da es in der Regel keine Probearbeitstage gibt, stellen Personaler Bewerbern gezielte Fragen, um etwas über die Arbeitsweise, das Arbeitspensum und die Arbeitseinstellung zu erfahren. Denn: Personalverantwortliche haben eine Mission. Sie suchen nach neuen Mitarbeitern, die sich gut organisieren können, die sich unkompliziert in bestehende Teams integrieren und die ein hohes Maß an Eigeninitiative verfügen. 

„Wie sieht der ideale Arbeitstag für Sie aus?“

Diese Frage zielt weniger auf Ihren persönlichen Wunscharbeitstag ab, als vielmehr auf Ihre konkrete Arbeitsweise. Strukturieren Sie Ihren Tag zu Arbeitsbeginn? Wie priorisieren Sie Ihre Aufgaben? Befürworten Sie tägliche Teammeetings? Oder bevorzugen Sie spontane Absprachen und Rücksprachen? Überlegen Sie sich mit diesen Fragen im Hinterkopf genau, wie Sie am liebsten arbeiten.

„Wie stellen Sie sich die ersten drei Monate bei uns im Unternehmen vor?“

Mit Fragen wie diesen möchten Personalverantwortliche abklopfen, inwiefern Sie sich bereits mit der möglichen Position im Unternehmen auseinandergesetzt haben. Welche Erwartungen haben Sie an das Onboarding beziehungsweise die Einarbeitung? Wie wichtig ist Ihnen der Einblick in die Strukturen und Aufgaben der eigenen Abteilung, aber auch anderer Abteilungen des Unternehmens? Und haben Sie sich eventuell schon Ziele für die ersten Monate gesetzt? Auf welche Herausforderung freuen Sie sich am meisten? All das sind mögliche Eckpunkte für Ihre Antwort im Gespräch.

Kompetenzbasierte Fragen

Mit den sogenannten kompetenzbasierten Fragen in Bewerbungsgesprächen werden Sie zu Ihrem Verhalten in bestimmten Situationen interviewt. Dazu zählt unter anderem auch Ihr Verhalten in kniffligen Situationen. Ihren Gesprächspartnern ist es hier wichtig herauszufinden, auf welche Art und Weise Sie in vorherigen Anstellungen Ihre Tätigkeiten ausgeführt haben und wie Sie herausfordernde Aufgaben gelöst haben. Fragen wie diese erkennen Sie zum Beispiel an den einleitenden Worten „Schildern Sie eine Situation, …“ oder „Nennen Sie ein Beispiel für…“. Bereiten Sie sich vor und überlegen Sie sich vor dem Gespräch bereits für verschiedene Kompetenzen konkrete Situationen aus vorherigen Jobs und Positionen.

„Wann haben Sie besonders gut im Team gearbeitet? Nennen Sie ein Beispiel.“

Ganz klar: Bei dieser Frage geht es um Ihre Teamfähigkeit. Denn unabhängig von der Größe des Teams braucht ein Unternehmen Team-Player. Die Teamfähigkeit der einzelnen Mitarbeiter ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Produktivität jeder Abteilung. Überlegen Sie sich als Vorbereitung auf das Gespräch eine Situation, ein Projekt oder auch eine stressige Aufgabe, die Sie in Zusammenarbeit mit einem Team in einem vorherigen Job gut gemeistert haben. Überlegen Sie sich auch, welche Rolle im Team Sie am liebsten einnehmen. Sind Sie der kreative Kopf, laufen bei Ihnen alle Fäden zusammen oder übernehmen Sie gern die Verantwortung für Präsentationen?

„Schildern Sie eine Situation, in der Sie viel Verantwortung übernommen haben.“

Eine Frage wie diese zielt auf Ihre Arbeitsweise und Kompetenzen ab: Es geht darum, einen Eindruck davon zu erhalten, wie Sie Herausforderungen und Verantwortung annehmen und in welcher Weise Sie eventuell auftretende Probleme meistern. Außerdem interessant für den Interviewer: Sind Sie bereit, direkt mit Jobantritt Verantwortung zu übernehmen oder wachsen Sie lieber in Ihre Position im Unternehmen hinein? Überlegen Sie sich im Vorweg eine konkrete Jobsituation, in der Sie Verantwortung getragen und eine Herausforderung angenommen haben. Behalten Sie dabei im Hinterkopf: Es sollte immer die Lösung und nicht das Problem im Vordergrund stehen. Mit einer proaktiven Einstellung hinsichtlich Ihrer Arbeitsweise können Sie Personaler und Vorgesetzte deutlich mehr überzeugen.

„Was war Ihr größter Misserfolg im Job?

Frei nach dem Motto „Das Scheitern gehört zum Leben dazu“ geht es bei dieser Frage nicht darum, mögliche Fehler, die zu einem Misserfolg geführt haben, an den Pranger zu stellen. Nein, viel mehr möchte Ihr Gegenüber hören, was der Misserfolg Sie gelehrt hat. Schildern Sie daher kurz, in welcher konkreten Jobsituation Sie gescheitert sind, welche Fehleinschätzung die Ursache war und was Sie aus diesem Misserfolg gelernt haben. Aus Fehlern lernt man eben, das ist das Gute. Betonen Sie hier am besten Ihre fortlaufende Lernbereitschaft.

Fachliche Fragen

Einen wichtigen Part haben die fachlichen Fragen, die sich speziell auf die Branche und den jeweiligen Arbeitsbereich beziehen. In der Regel sind es daher nicht die Personalverantwortlichen, sondern Abteilungsleiter und Vorgesetzte, die mit Ihnen hier in den Austausch gehen. Im Idealfall gleicht dieser Part eher einem Gespräch als einem Frage-Antwort-Spiel. Mögliche Fragen auf die sich vorbereiten können:

„In welchem Rahmen haben Sie das Tool x / die Kenntnisse x in der vorherigen Stelle nutzen können?“

Fachliche und technische Kenntnisse, die in den Anforderungen der Stellenanzeige gelistet sind, spielen eine zentrale Rolle im Gespräch, schließlich handelt es sich in der Regel um die Schlüsselkompetenzen für eine Position. Legen Sie sich als Vorbereitung konkrete und möglichst aktuelle Anwendungsbeispiele aus bisherigen Stellen zurecht.

„Was können wir mit Ihrer Hilfe in unserer Abteilung verbessern?“

Gefragt ist hier nicht Ihre Rolle als Weltverbesserer, der die komplette Abteilung umkrempelt. Vielmehr geht es darum, welchen neuen Input oder welche Impulse Sie mitbringen, um zum Erfolg der Abteilung beitragen zu können. Das kann technisches Know-how sein, eine andere Herangehensweise oder zum Beispiel Projektmanagement-Skills für eine effizientere Organisation. Überlegen Sie sich, welche konkreten Kenntnisse Sie mitbringen. Bleiben Sie realistisch und zählen Sie nur Kenntnisse auf, die Sie auch wirklich einbringen können.

Fragen, die Sie stellen können

„Haben Sie noch Fragen zu uns oder zu der Stelle?“ Mit dieser Frage leitet Ihr Gegenüber oft in die Schlussphase des Gesprächs über. Den Interviewern geht es darum herauszufinden, inwiefern Sie sich vor dem Termin über das Unternehmen (und eventuell auch die Branche) informiert haben. Die Antwort auf diese Frage sollte also immer „Ja“ lauten. Und es ist zwar eigentlich eine Selbstverständlichkeit, zur Sicherheit möchten wir es trotzdem noch einmal betonen: Sammeln Sie vor dem Bewerbungsgespräch Informationen über das Unternehmen, die zu besetzende Position  und aktuelle Branchenfragen. Nutzen Sie hierfür neben der Webseite und den Social-Media-Seiten des Unternehmens auch zum Beispiel Branchen-Newsletter und Newsportale. Überlegen Sie sich nach der Recherche entsprechende Fragen. Diese können etwas allgemeiner sein wie diese Beispielfragen:

  • Wie groß ist das Team, in dem ich arbeiten würde?
  • Wie läuft ein typischer Arbeitstag ab?
  • Wurde die Position neu geschaffen oder wird sie neu besetzt?
  • Wie ist die Feedbackkultur im Unternehmen bzw. in der Abteilung?

Aber auch speziellere Fragen, die sich aus der Recherche über das Unternehmen heraus ergeben, sind erlaubt. Diese können Sie zum Beispiel folgendermaßen formulieren:

  • Wie geht das Unternehmen mit der Entwicklung x in der Branche um?
  • Wie laufen die Arbeitsprozesse ab und welche Tools wenden Sie in der Abteilung an?
  • Was sind die aktuellen Herausforderungen in der Abteilung, in der Sie neu besetzen?
  • Wie ist das Unternehmen mit der Corona-Pandemie umgegangen? Wie wird zum Beispiel das Teamgefühl während der Homeoffice-Zeiten aufrechterhalten?

Bewerbungsgespräch: Verabschiedung und weiterer Ablauf

Sind alle Fragen beantwortet, schließt der Interviewer das Bewerbungsgespräch ab. Für die Verabschiedung gilt: Bedanken Sie sich nicht nur für das Gespräch, sondern erkundigen Sie sich auch nach dem weiteren Ablauf des Bewerbungsprozesses. 

Empfohlen wird auch eine Dankes-E-Mail im Anschluss an das Gespräch. Idealerweise verfassen Sie diese am Folgetag. In einer kurzen E-Mail bedanken Sie sich ein weiteres Mal für die Zeit, die sich die Interviewer genommen haben, und das nette Gespräch. Sind Sie nach wie vor an der Stelle interessiert, können Sie dies hier betonen. Ist Ihnen nach dem Gespräch noch ein wichtiger Aspekt eingefallen, können Sie in der E-Mail noch einmal darauf eingehen. Aber denken Sie daran: Fassen Sie sich kurz.

 

Facebook Twitter Tumblr Instagram LinkedIn Flickr Email Print