35 Millionen Dollar sind eine Menge Geld: So viel investiert auch der finanziell stärkste Geldgeber nur dann, wenn er wirklich an eine Idee glaubt. Für die US-amerikanische Firma Insight Venture Partners gehören Investitionen in Start-Ups zum Kerngeschäft. Twitter, BlaBlaCar und HelloFresh sind nur einige Internet-Firmen, denen das Unternehmen zum Erfolg verhalf.„Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit“ – COMPUTERBILD
Eine weitere ist das Berliner Start-Up Blinkist, das derzeit mit seiner Wissens-App den internationalen Markt erobert. Stolze 35 Millionen Euro steckten die Geldgeber seit der Gründung Blinkist – und das, obwohl das Unternehmen bereits einmal kurz vor der Insolvenz gestanden hatte. Doch macht eine derart große Investition in ein junges Start-Up, das bereits fast pleite ging, überhaupt Sinn?
Um diese Frage zu beantworten, gilt es zunächst zu klären: Was genau ist Blinkist überhaupt? Die Wissens-App bringt Sachbücher im Häppchenformat auf das Smartphone und ermöglicht es Nutzern, sich das Kernwissen eines Bestsellers innerhalb von 15 Minuten anzueignen. Entweder durch Lesen eines Textes oder Anhören einer Audio-Version.
Die Gründer des Berliner Startups Blinkist: Niklas Jansen, Tobi Balling und Holger Seim (v. l.), nicht im Bild: Sebastian Klein
In der Blinkist-Bibliothek stehen dabei Kernaussagen aus über 5.700 Sachbüchern zur Verfügung. Jeden Monat fügt die verantwortliche Redaktion rund 40 neue Titel hinzu. Darunter stets die aktuellsten Bestseller.
Aus 27 Kategorien wie “Psychologie“, “Kommunikation“ oder „Beruf & Karriere“ können Nutzer auswählen, welches Sachbuch-Kernwissen sie besonders interessiert. Dieses finden sie in der App in kurze Lern-Einheiten eingeteilt, von denen die letzte das Wichtigste noch einmal aufsummiert.
Ein Blick auf den aktuellen Erfolg der Wissens-App zeigt: Das Vertrauen der Investoren in diese Idee hat sich gelohnt. 28 Millionen Menschen weltweit nutzen Blinkist bereits, Tendenz steigend. 80 Prozent von ihnen sind laut einer Studie Akademiker. Über 10.000 Mal wird die App heute täglich heruntergeladen.
Doch bis Blinkist endlich auf dieser Erfolgsspur war, war es ein harter Weg. Weil zu Beginn viele potentielle Investoren die Idee hinter der Wissens-App nicht verstanden, ging dem Unternehmen 2013 fast das Geld aus. “Kurzversionen von Sachbüchern in einer App klang für die meisten nicht überzeugend genug”, erinnert sich Mitgründer Holger Seim. “Auch die Downloadzahlen waren damals noch nicht so toll.”
Schließlich wurde das Kapital sogar so knapp, dass die Studienfreunde, die das Unternehmen zusammen gegründet hatten, ihre Angestellten zwei Monate lang nicht bezahlen konnten. “Dem damals noch sehr kleinen Team das zu sagen, war für mich mit das Härteste an der ganzen Situation”, erinnert sich Seim. Mehr oder weniger in der letzten Sekunde fand sich damals ein Investor, sodass das Blinkist-Team weitermachen konnte.
Und kaum war das Start-Up über den Berg kamen schließlich auch andere Geldgeber an Bord – darunter Insight Venture Partners. An die Verhandlungen mit dem weltweit bekannten Risikokapitalgeber erinnert sich Seim noch gut. Nach einem Treffen folgten zahlreiche Telefonate, in denen der Vertrag final ausgearbeitet wurde. “Als das sogenannte Term Sheet schließlich kam haben wir uns gefreut und waren stolz, einen so renommierten Investor mit an Bord zu holen”, erinnert sich Seim.
Es folgte ein 12-stündiger Marathon beim Notar. “Als dann letzten Endes alles fertig verhandelt und vom Notar beurkundet war, haben wir uns Abends einen guten Cocktail gegönnt”, verrät Seim. Und fügt scherzend hinzu: “Für mehr waren wir nicht mehr in der Lage.”
Die Millionen-Investition zählt zu den Highlights der jungen Firmengeschichte von Blinkist. Das einzige ist sie jedoch bei weitem nicht. Ein weiteres folgte beispielsweise 2019 als Tim Cook Blinkist in Berlin besuchte. Der Apple-Chef hat die App selbst auf seinem Smartphone installiert und kam in die Hauptstadt, um die Macher persönlich zu treffen. “Zu wissen, dass er Blinkist gut findet, ist für uns natürlich eine tolle Motivation, um auf dem Pfad, auf dem wir sind, weiterzumachen”, sagt Seim über den Besuch, der für ihn “sehr besonders” gewesen sei.
Darüber hinaus wurde Blinkist in der Vergangenheit bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2019 ernannte Kununu das Unternehmen zum besten Start-Up-Arbeitgeber. Bereits 2017 hatte Apple die Erfolgsidee der Studienfreunde zu einer der weltweit besten Apps gekürt, Google ehrte die Wissens-App mit dem Android Excellence Award und die Vereinten Nationen verliehen dem Team den World Summit Award in der Kategorie Bildung.
Dass Blinkist immer wieder Experten – und auch Investoren – überzeugt, kommt nicht von ungefähr, denn trotz einer täglich wachsenden Bibliothek werden alle Titel in Handarbeit erstellt. Das Konzept hinter Blinkist basiert dabei auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Hirnforschung und Psychologie.
Ein Experten-Team, zu dem unter anderem Wissenschaftler, Psychologen und Journalisten gehören, verfasst die Sachbuch-Kurzversionen so, dass sie eingängig und leicht verständlich sind. Eingesprochen werden die Titel von ausgebildeten Hörbuch-Sprechern.
Die Expertise, die sich das Blinkist-Team dabei in den vergangenen Jahren angeeignet hat, soll in Zukunft auch noch anders zum Einsatz kommen. “Wir haben auf jeden Fall noch ein paar Asse im Ärmel”, verrät Seim. “Zum Beispiel arbeiten wir gerade an neuen, spannenden Experten-Inhalten zum Lesen und Anhören. Für unsere englischsprachigen Nutzer haben wir die bereits erfolgreich eingeführt”, so der Jung-Unternehmer. Mehr will er noch nicht verraten. “Lassen Sie sich überraschen!”, so Seim. Es bleibt also spannend.
Wollen auch Sie sich ein eigenes Bild von Blinkist machen? Die App steht allen iOS- und Android-Nutzern zum kostenlosen Download auf Deutsch und Englisch zur Verfügung.
Es kommt nicht oft vor, dass deutsche Apps zuerst im Ausland durchstarten, doch bei Blinkist ist genau das passiert. Die Berliner Wissens-App löste in den USA vor Jahren einen wahren Hype aus und wird mittlerweile von mehr als 28 Millionen Nutzern weltweit gefeiert. In Deutschland war das Tech-Unternehmen jedoch lange nur eingefleischten Sachbuch-Fans bekannt.
Mittlerweile gilt das Unternehmen, das Sachbücher in unterhaltsame Kurzfassungen verwandelt, sogar als potenzielles Unicorn – also als Start-up, das von Investoren auf einen Wert von mindestens einer Milliarde Dollar geschätzt wird.
Bereits drei Mal sammelten die Berliner Kapital von externen Geldgebern ein, zuletzt erhielten sie 35 Millionen Dollar von der Venture Capital-Gesellschaft Insight Venture Partners. Die US-Amerikaner sind für ihr gutes Start-up-Gespür bekannt und unterstützten bereits früh Erfolgsunternehmen wie BlaBla Car, Twitter und HelloFresh.
Für Harley Miller, Vice President des US-Unternehmens, bietet sie „eine völlig neue Kategorie der Selbstoptimierung“. Genau das ist wohl auch der Grund dafür, dass die App in den USA einen Trend mitgeprägt hat: Beim sogenannten „Microlearning” wird Wissen in kleinen Häppchen vor allem in jenen Momenten konsumiert, in denen klassischerweise Leerlauf herrscht, sei es auf Geschäftsreisen oder beim Zähneputzen.
Mit der App können sich Nutzer die wichtigsten Inhalte von Sachbüchern in jeweils etwa 15 Minuten aneignen – perfekt für ebenjenes Microlearning. Und das klappt offenbar gut: In einer Umfrage unter allen Nutzern der App gaben rund 40 % der Befragten an, dank Blinkist mehr zu lesen.
Die anschaulichen Kurzfassungen von Bestsellern, Klassikern und Neuerscheinungen aus 27 Kategorien wie Psychologie oder Produktivität werden von echten Menschen erstellt. Um Nutzern zuverlässig die für sie interessantesten Titel zu empfehlen, setzt das Unternehmen jedoch auf einen smarten Algorithmus, der den Lesegeschmack erkennt.
Die Vorgehensweise beim Kürzen der Sachbücher basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Hirnforschung: Beim sogenannten Pyramidenprinzip werden Texte so strukturiert, dass möglichst viel des Inhalts schnell erfasst und dennoch langfristig gespeichert wird. Das funktioniert durch besonders viele Überschriften, anschauliche Beispiele, Zitate oder Fragen.
„Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit“ – COMPUTERBILD
Vielbeschäftigten Menschen macht Blinkist es auch durch die professionell eingesprochenen Audio-Versionen leicht, am Ball zu bleiben. Mehr als zwei Drittel aller Nutzer bevorzugen nach eigener Aussage die professionell produzierten Blinks zum Anhören, etwa beim Joggen, Autofahren oder Kochen.
Mit ihrem Fokus auf Audio prägte die App schon früh einen Trend, der in Deutschland seit Jahren zu wachsenden Umsätzen in der Hörbuchindustrie führt. Laut dem Wirtschaftsmagazin Brand Eins „dürfte Blinkist Einnahmen erzielen, die bereits gut die Hälfte des Umsatzes der gesamten deutschen Hörbuchbranche erreichen.“
Für Niko Waesche, Mitgründer von Deutschlands führendem unabhängigen Media-Investor GMPVC German Media Pool, liegt das Geheimnis von Blinkists Erfolg in ebenjenem Trendgespür: „Alle reden über den E-Learning-Markt, über Audio, über Abo-Modelle. Blinkist gehört zu den wenigen, die all das zusammenführen.“
Die neue Spaces-Funktion von Blinkist erlaubt es Nutzern seit Kurzem sogar, sich mit anderen über die gehörten oder gelesenen Inhalte auszutauschen. Ein Space ist ein digitaler Ort innerhalb der App, in dem Titel-Empfehlungen mit anderen geteilt, kommentiert und diskutiert werden können – gemeinsam lernt es sich schließlich am besten.
Mittlerweile ist Blinkist auch in seinem Heimatmarkt Deutschland kein Unbekannter mehr. Laut einer aktuellen Umfrage von LinkedIn Deutschland zählt das Unternehmen aufgrund seines innovativen Produkts und der aufgeschlossenen Firmenkultur gar zu den 10 beliebtesten Arbeitgebern des Landes. Auch das Wirtschaftmagazin brand eins stellte fest, dass das Unternehmen mit seinem Konzept „einen Nerv getroffen” hat.
„Blinkist ist eine der besten Apps der Welt.“ – Apple
Ein weltberühmter CEO sieht das ganz ähnlich: Ende 2019 besuchte Apple-Chef Tim Cook das Team in Berlin und machte sich persönlich ein Bild von der App, die der Tech-Gigant bereits als eine der besten weltweit bezeichnete und die mit einer Durchschnittsbewertung von 4,7 von 5 Sternen und etwa 100.000 5-Sterne-Bewertungen zu den beliebtesten Apps im App-Store gehört.
Auch privat gilt Cook als großer Fan der Sachbuch-Kurzfassungen. Damit ist er einer von vielen CEOs, Unternehmern und Selbstständigen, die Blinkist für die persönliche Weiterbildung verwenden – laut dem Unternehmen sind mehr als 80 % der Nutzer Akademiker.
Wer Blinkist auch nur eine Woche nutzt und dabei täglich einen Titel liest oder anhört, hat danach bereits mehr Sachbuchwissen als der Durchschnittsdeutsche. Denn dieser liest im Jahr nur rund vier Sachbücher, wie eine repräsentative Umfrage des Unternehmens ergab. Bei aktuell 6500 Titeln und einer monatlich um 70 Titel wachsenden Bibliothek kommt so schnell einiges an Wissen zusammen.
„Blinkist ist die perfekte Lösung für die Generation der gestressten Smartphone-Großstädter, die jeden Moment des Leerlaufs nutzen wollen, um sich um ein paar Minuten zu verbessern.“ – ZEIT ONLINE
Wer Blinkist ausprobieren möchte, kann sich die App kostenlos im App Store oder Google Play Store herunterladen.
Charlotte Zink ist Absolventin der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft. Bis 2017 arbeitete sie als Chefin vom Dienst bei Focus Online in München. Heute lebt sie in England und schreibt als freiberufliche Journalistin für verschiedene Publikationen, darunter Focus Online, die Welt und die Deutsche Presse-Agentur. Themenmäßig liegt ihr Fokus dabei vor allem auf Panorama-Geschichten, Unterhaltungs- und Bildungsthemen. Charlotte liebt an ihrem Job, dass er nie langweilig wird. Diesen Anspruch stellt sie auch an Ihre Geschichten.
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