“Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was du tust.” Diesen Satz prägte Apple-Mitgründer Steve Jobs. Vor allem Start-Up-Unternehmer wissen, wie wahr er ist. Viele wissen aber auch: Passion und harte Arbeit allein machen noch kein erfolgreiches Unternehmen. Denn der Weg an die Spitze ist alles andere als einfach.
Die Leidenschaft zum Beruf machen und sich langsam hochkämpfen: Diese Erfahrungen sind auch Teil der Firmengeschichte von Blinkist. 2012 gründete eine Gruppe Studienfreunde die Wissens-App. Schon wenig später stand das Start-Up kurz vor dem Aus. Doch Durchhaltevermögen und harte Arbeit zahlten sich aus. Mittlerweile ist die App international bekannt und hat über 13 Millionen Nutzer – einer von ihnen ist Jobs Nachfolger, Apple-Chef Tim Cook.
„Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit.“ – COMPUTERBILD
Das Erfolgs-Geheimnis von Blinkist ist simpel: Die App bringt Sachbücher im Häppchenformat auf das Smartphone und ermöglicht es Wissenshungrigen, sich das Kernwissen eines Bestsellers in nur 15 Minuten anzueignen. Entweder durch Lesen eines Textes oder Anhören einer Audio-Version.
Die Gründer des Berliner Startups Blinkist: Niklas Jansen, Tobi Balling und Holger Seim (v. l.), nicht im Bild: Sebastian Klein
Die Auswahl an Themen ist dabei groß: In der Blinkist-Bibliothek stehen Usern die Kernaussagen aus über 3.000 Sachbüchern zur Verfügung. Jeden Monat fügt die Experten-Redaktion rund 40 neue Titel hinzu. Darunter stets die aktuellsten Bestseller. Aus 27 Kategorien wie „Psychologie“, „Kommunikation“ oder „Soft Skills“ können Nutzer auswählen, welches Sachbuch-Kernwissen sie besonders interessiert.
Oft machen die Kurzversionen Lust darauf, ein Buch komplett zu lesen. Denn die App liefert individuell generierte Vorschläge, die helfen immer neue Sachbücher zu entdecken.
Ihre Leidenschaft fürs Lesen und der Drang etwas Eigenes auf die Beine zu stellen brachten die Jung-Unternehmer kurz nach Abschluss ihres Studiums dazu, Blinkist zu gründen. Ähnlich wie Jobs starteten sie mit einer Idee sowie dem festen Glauben daran, diese groß machen zu können – und schreckten nicht davor zurück, private Opfer zu bringen.
“Ich habe damals mein gesamtes Erspartes in Blinkist gesteckt”, erinnert sich Niklas Jansen. Um Kosten zu sparen, zog er mit Mitgründer-Kollege Holger Seim in eine Wohngemeinschaft. “Das hatte natürlich auch zur Folge, dass sich quasi 24/7 alles um Blinkist drehte”, so Jansen. “Das ging meistens schon beim Frühstück los.”
Ihre privaten Ersparnisse steckten damals auch Holger Seim und Tobias Balling in Blinkist und gingen damit ein großes Risiko ein. “Ich hatte 20.000 Euro Schulden aus dem Studium und aus vorherigen Gründungen und musste mir dann für den Start von Blinkist nochmal einen Kredit nehmen”, erinnert sich Balling.
“Blank war ich aber trotzdem noch, deswegen ist Niklas ab und an mit mir an den Geldautomaten gelaufen und hat mir quasi Taschengeld gegeben”, so der 32-Jährige. “Es war schon einschüchternd zu wissen, dass das Ersparte weg ist, wenn aus Blinkist nichts wird”, so sein Mitgründer-Kollege Seim.
Eine Sorge, die vor allem 2013 wuchs als das Start-Up kurz vor der Insolvenz stand. Der Grund: Viele potenzielle Geldgeber verstanden die Idee hinter Blinkist einfach nicht und wollten nicht investieren. Weil die finanziellen Mittel knapp wurden, konnten die Gründer ihren damals noch wenigen Angestellten zwei Monate lang kein Gehalt zahlen.
“Da wurde einem irgendwann schon mulmig zu Mute”, erinnert sich Seim. “Nicht so sehr wegen des eigenen Ersparten, sondern vor allem, weil man den Kollegen sagen musste, dass man sie nicht mehr bezahlen kann.” Doch der Enthusiasmus für ihre Idee von einer weltweit erfolgreichen Wissens-App blieb – und so schafften es die jungen Gründer nach Wochen des Bangens schließlich einen Investoren ins Boot zu holen.
Ab da ging es wieder bergauf und langsam wurden auch die großen Player im App-Markt auf Blinkist aufmerksam. So ließ sich beispielsweise die Risikokapitalfirma Insight Venture Partners von Blinkist überzeugen und steckte mehrfach Beträge in Millionenhöhe in das Start-up.
Ein Vertrauen, das Gewicht hat, denn in der Vergangenheit hat Insight Venture Partners bereits ein gutes Gespür für Trend-Apps bewiesen und unter anderem in Unternehmen wie Twitter, Tumblr und BlaBlaCar investiert. Und sie sollte nicht enttäuscht werden.
Mittlerweile gehören zum Blinkist-Team rund 160 Mitarbeiter, die in einem dreistöckigen Büro in Berlin arbeiten. Über 10.000 Downloads verzeichnet die Wissens-App heute täglich. Vor allem Akademiker haben Blinkist für sich entdeckt. Wie eine Umfrage zeigte, haben 80 Prozent der Blinkist-Nutzer einen Hochschulabschluss.
„Blinkist ist die perfekte Lösung für die Generation der gestressten Smartphone-Großstädter, die jeden Moment des Leerlaufs nutzen wollen, um sich um ein paar Minuten zu verbessern“, schrieb „Zeit Online“ über die Wissens-App. „In Nullkommanix vermittelt die App alles, was Sie über einen Sachtext wissen müssen”, befand die „Computerbild“.
“Die wachsenden Download-Zahlen und das positive Feedback freuen uns natürlich und spornen uns an, weiterhin viel Herzblut in Blinkist zu stecken”, sagt Seim. Dabei setzt das Start-Up vor allem auf Qualität: Das Blinkist-Konzept basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Hirnforschung und Psychologie.
Ein Experten-Team, zu dem unter anderem Wissenschaftler, Psychologen und Journalisten gehören, verfasst die Kurzversionen so, dass sie eingängig und leicht verständlich sind. Eingesprochen werden die Titel von ausgebildeten Sprechern, die wissen wie man so betont, dass Kernwissen haften bleibt.
Das Ergebnis überzeugt: So verliehen die Vereinten Nationen dem Start-up den World Summit Award in der Kategorie Bildung. Google ehrte das Team um die Wissens-App jüngst mit dem Android Excellence Award.
Und auch im Hause Apple ist Blinkist acht Jahre nach der Gründung gut bekannt. Bereits 2017 zählte der Tech-Riese die Erfolgsidee der drei Studienfreunde zu einer der weltweit besten Apps. Jüngst ließ es sich Apple-CEO Tim Cook sogar nicht nehmen, persönlich in den Redaktionsräumen von Blinkist vorbeizuschauen, um das Team kennenzulernen.
“Zu wissen, dass er Blinkist gut findet, ist für uns eine große Motivation”, sagt Seim. “Gründungsgeschichten wie die von Apple waren für uns auf jeden Fall ein Vorbild”, so der Jung-Unternehmer weiter. Mittlerweile teilen sich die Blinkist-Gründer untereinander keine Wohnungen mehr und die Kredite wurden inzwischen abbezahlt. “Auch meine Taschengeld-Schulden bei Niklas habe ich mittlerweile natürlich beglichen”, sagt Balling und fügt lachend hinzu: “Soweit wird es wohl nicht mehr kommen!”
Wollen auch Sie sich ein Bild von der Erfolgs-App machen? Die App steht allen iOS- und Android-Nutzern zum kostenlosen Download auf Deutsch und Englisch zur Verfügung.
Charlotte Zink ist Absolventin der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft. Bis 2017 arbeitete sie als Chefin vom Dienst bei Focus Online in München. Heute lebt sie in England und schreibt als freiberufliche Journalistin für verschiedene Publikationen, darunter Focus Online, die Welt und die Deutsche Presse-Agentur. Themenmäßig liegt ihr Fokus dabei vor allem auf Panorama-Geschichten, Unterhaltungs- und Bildungsthemen. Charlotte liebt an ihrem Job, dass er nie langweilig wird. Diesen Anspruch stellt sie auch an Ihre Geschichten.
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