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Was zum Vorstellungsgespräch anziehen: Kleidungstipps, die Sie beachten müssen

Nicht zu leger, nicht overdressed: Die Frage, was Sie zum Vorstellungsgespräch anziehen sollten, fordert Stilgefühl. Erfahren Sie, was Sie vermeiden sollten.
von Johanne Schwensen | 26.09.2022

Was Sie zum Vorstellungsgespräch anziehen können und was besser nicht

Der erste Eindruck zählt – das gilt insbesondere auch beim Vorstellungsgespräch. Entsprechend sollte die Outfitwahl für den Termin mit jeder Menge Stil- und Fingerspitzengefühl getroffen werden. Wir verraten, welche Farben und Stile Sie vermeiden sollten und wie gut kombinierte Accessoires immer gut ankommen. Erfahren Sie hier, Antworten auf die stilkritische Frage, was Sie zum Vorstellungsgespräch anziehen sollten.

Die Formel für die ideale Kleidungswahl ist komplex, schließlich gelten unterschiedliche Outfit-Regeln für Männer und Frauen sowie für klassische Branchen und konservative Unternehmen im Gegensatz zum Beispiel zu Agenturen und den Medien. Generell gilt: Nicht zu leger, aber auf keinen Fall overdressed. Je nach Branche und Position liegt die perfekte Formel für die Kleidung beim Vorstellungsgespräch irgendwo zwischen diesen beiden Stilen. Wichtigste Voraussetzung: Sie müssen sich in dem Outfit wohlfühlen und sollten sich möglichst nicht verkleidet vorkommen.

Überblick: Der passende Stil für jede Branche

Anhand Ihrer Outfitwahl beim Vorstellungsgespräch treffen Personalverantwortliche auf den ersten Blick ein schnelles Urteil, ob Sie zum Unternehmen passen könnten – oder eben nicht. Denn: Die Outfitwahl sagt nicht nur etwas über Sie selbst aus, sondern: Mit Ihrem persönlichen Kleidungsstil repräsentieren Sie bei einer Anstellung auch das Unternehmen selbst. Das gilt insbesondere bei Positionen im Unternehmen mit direktem Kundenkontakt. Welcher Kleidungsstil passt, variiert dabei von Branche zu Branche stark. Während für Positionen im Finanzwesen oder der Hotelbranche zum Beispiel eher ein klassischer Kleidungsstil in Frage kommt, darf es in anderen Branchen wie etwa der Medienbranche gern etwas legerer sein. Wir stellen Stilregeln für verschiedene Branchen vor:

Kreativ- & Medienbranche

Grundsätzlich eher ungewöhnlich ist in dieser Branche ein klassisches Bewerbungsoutfit mit Anzug oder Kostüm. Der Branche entsprechend darf stattdessen ruhig etwas Farbe und Persönlichkeit ins Spiel kommen. Im Klartext: Outfit-Regeln sind hier aufgehoben, achten Sie lediglich auf einen gepflegten Look, in dem Sie sich wohlfühlen. Maxirock, Jeans, Hemd, Bluse und Sweater – hier ist eigentlich alles erlaubt, was sich in Ihrem eigenen Stil gut kombinieren lässt.

Banken, Versicherungen & Co.

Bei konservativen Branchen wie Banken und Versicherungen sowie konservativen Unternehmen sind Anzug beziehungsweise Kostüm oder Hosenanzug als klassisches Vorstellungsgespräch-Outfit Gang und Gebe. Für Bürojobs in anderen Branchen können Sie das Outfit etwas legerer wählen, indem Sie zum Beispiel als Frau eine schlichte Bluse zur eleganten Stoffhose, ein Kleid mit einem passenden Blazer oder einen Overall tragen, dazu Schuhe mit leichtem Absatz. Männer können zum Beispiel ein Hemd mit einer dunklen Jeans oder auch Anzug und Sneaker kombinieren.

Soziale Berufe

Ganz anders steht es um die Outfit-Regeln bei einem Bewerbungsgespräch im sozialen Bereich. Auch hier ist ein legerer, aber vor allen Dingen gepflegter Look die richtige Wahl. Setzen Sie auf ein Outfit, indem Sie sich wohlfühlen, das Ihrem eigenen Kleidungsstil aber auch dem Termin gerecht wird. Kombinieren Sie Ihr Lieblingskleid mit einer Strickjacke und Stiefeln, tragen Sie Jeans zur Bluse oder wählen Sie einen schlichten Strickpullover zum Jeansrock. Für Männer gilt: Ein Sakko ist ein Kann, aber kein Muss. Ein farbiges Hemd zur Jeans tut es auch. 

Handwerk

Für alle, die im Handwerk ein Vorstellungsgespräch haben, gilt ebenfalls: Elegante Kostüme und adrette Anzüge bleiben bei diesem Termin im Schrank. Denn: Ein zu elegant gewählter Kleidungsstil kann schließlich den Eindruck vermitteln, dass Sie im Job selbst nicht ordentlich „mit anpacken“ können. Setzen Sie hier gern auf ein gepflegtes, aber alltägliches Outfit. So hinterlassen Sie gleich auf den ersten Blick den richtigen Eindruck.

Führungspositionen

Haben Sie sich auf eine Führungsposition beworben, können die Outfit-Regeln abweichen. Je nach Größe des Unternehmens kann es hier auch in Handwerksunternehmen oder in sozialen Bereichen ratsam sein, doch den klassischen Bewerbungslook zu wählen. Entscheiden Sie hier nach Bauchgefühl beziehungsweise recherchieren Sie, welcher Kleidungsstil in der Führungsetage dominiert. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie vor dem Termin den Personalverantwortlichen um Rat bitten.

Tipp: Werfen Sie einen Blick auf Mitarbeiterfotos

Einen guten Anhaltspunkt hinsichtlich des Kleiderstils der Mitarbeiter in einem Unternehmen gibt der Blick auf Fotos auf der Webseite oder in den sozialen Medien. Werfen Sie einen Blick auf die Kontaktseiten auf der Unternehmens-Webseite und scrollen Sie sich durch die Beiträge, die Sie auf den firmeneigenen Instagram- oder LinkedIn-Profilen finden. So gewinnen Sie einen konkreten Eindruck vom Kleidungsstil im Unternehmen. 

Die richtige Farbwahl beim Vorstellungsgespräch

Farben können nicht nur einem Outfit zum Beispiel als farbiges Accessoire den letzten Schliff verleihen, Sie können auch mit Farbwirkung punkten. Welche Farben beim Jobinterview wirken und auf welche Sie eher verzichten sollten:

Blau – entspannend und vertrauenserweckend

Ganz egal, ob elegantes Dunkelblau oder leuchtendes Blau, die Farbe Blau ist ein Klassiker bei der Outfitwahl und punktet mit einer entspannenden und vertrauenserweckenden Wirkung.

Weiß – simpel, rein und unaufgeregt

Weiß ist unkompliziert zu kombinieren und eine sichere Farbwahl für ein elegantes, unaufdringliches Outfit. Wenn Sie keinen sonnengebräunten Teint haben, unbedingt mit einem dunklen Oberteil zusammen tragen. Bei einem blassen Teint verleiht Weiß schnell einen energielosen Look.

Braun – entspannt und verlässlich

Brauntöne haben eine entspannende Wirkung und verleihen zudem das Gefühl von Verlässlichkeit. Kombiniert mit der Farbe Blau verdoppelt sich die Farbwirkung.

Schwarz – elegant und selbstsicher

In Kombination mit anderen Farben ist die Farbe Schwarz ein Selbstgänger. Komplett in Schwarz gestylt ist die Farbwirkung jedoch nicht unbedingt nur elegant, sondern der Style kann im Vorstellungsgespräch auch zu selbstsicher oder sogar überheblich wirken.

Gelb – von fröhlich bis lebendig 

Je nach Farbnuance kann die Farbwahl Gelb verschiedene Wirkungen verleihen: Während ein gedämpftes Senfgelb noch eine intensive, positive aber elegante Ausstrahlung hat, kann eine leuchtendes, schrilles Gelb zu gewollt und im Jobinterview tatsächlich unseriös wirken.

Rot – intensiv und unpassend

Ein leuchtendes Rot setzt intensive Akzente, diese können aber bei einem Vorstellungsgespräch deplatziert wirken. Als Accessoire kein Problem, als Oberteil unter dem dunklen Jacket auch noch ein Hingucker, aber zu großflächig eingesetzt ist die Farbe Rot beim Jobinterview die falsche Wahl.

Frauen: Tipps für die Kleidungswahl beim Vorstellungsgespräch

Der Kleidungsstil variiert stark von Branche zu Branche, das ist klar. Trotzdem gibt es eine paar allgemeine Stylingtipps:

  • Das Gute vorweg: Als Frau bieten sich Ihnen viele verschiedene Möglichkeiten an, Sie können je nach Branche elegante Kleider, Blusenkleider, Overalls, Chinohosen, Maxiröcke, Blazer und sogar Strickjacken kombinieren und den für sich und für den Anlass perfekten Look kreieren.
  • Eine Bluse als Oberteil ist immer eine sichere Wahl. Als Allrounder kann sie je nach Branche und Position zum Hosenanzug, Rock und sogar, wenn es etwas lässiger sein darf, zur Jeans kombiniert werden. Ohne Knitterfalten selbstverständlich!
  • Accessoires wie Gürtel, Taschen oder Tücher setzen Akzente. Und das gelingt besonders gut, wenn Sie ein Bewerbungsoutfit in gedeckten Farben mit farbigen Accessoires kombinieren. Wichtig dabei: Setzen Sie auf nicht mehr als zwei auffällige Accessoires. Bestenfalls kombinieren Sie Accessoires, die den gleichen Farbton haben, zum Beispiel eine türkisfarbene Tasche zu einem türkisfarbenen Gürtel.
  • Fühlen Sie sich wohl beim Tragen von Schuhen mit hohen Absätzen? Oder bevorzugen Sie Schuhe mit flachem Absatz? Achten Sie hier vor allen Dingen auf die Bequemlichkeit und Ihren persönlichen Wohlfühlfaktor. Zur Sicherheit: High Heels mit extrem hohen Absätzen sind die falsche Wahl beim Vorstellungsgespräch.
  • Bequemlichkeit ist nicht nur bei der Schuhwahl oberstes Gebot: Beachten Sie auch bei der Kleidung, dass Sie sich im Rock, in der Bluse oder in dem Kleid wohlfühlen. Rock oder Kleid sollten nicht zu kurz sein, am besten mindestens bis zu den Knien gehen, sodass Sie beim Vorstellungsgespräch nicht plötzlich am Rocksaum zupfen. Die Kleidungsstücke sollten beim Sitzen nicht spannen oder ungünstige Falten werfen. Probieren Sie es vor dem Termin aus. Setzen Sie sich vor einen Spiegel und bewegen Sie sich in dem gewählten Outfit. 
  • Nicht zu vergessen: Auch die Frisur muss gepflegt aussehen. Offen getragenes Haar wirkt lockerer, ein Zopf etwas seriöser. Entscheiden Sie sich für den Look, mit dem Sie sich am Tag des Vorstellungsgesprächs am wohlsten fühlen.

Männer: Tipps für die Outfitwahl beim Vorstellungsgespräch

Ganz klassisch kleidet man(n) sich beim ersten Kennenlernen mit dem potentiellen neuen Arbeitgeber mit Anzug, Hemd und Krawatte. Auf der sicheren Bank ist man zum Beispiel mit einem dunkelblauen Anzug kombiniert zum weißen Hemd. Ist der Dresscode aber deutlich entspannter, sichert auch ein helles Hemd getragen zur Chinohose den perfekten Auftritt beim Vorstellungsgespräch. Dazu ein passender Ledergürtel, und das Outfit ist perfekt. Was Sie zum Vorstellungsgespräch anziehen sollten beziehungsweise können:

  • Bei der Wahl des richtigen Hemdes sind Sie nicht nur mit Weiß auf der sicheren Seite, auch hellblaue Nuancen lassen sich gut mit anderen Farben kombinieren. Sorgfältig gebügelt ist selbstverständlich oberstes Gebot.
  • Krawatte zum Anzug ist in einigen (wenigen) Branchen tatsächlich noch Teil des Dresscodes beim Vorstellungsgespräch. Wählen Sie hier eine schlichte Krawatte, die farblich zu sowohl dem Anzug als auch dem Hemd passt. Darf der Dresscode etwas lässiger sein, bleibt die Krawatte im Schrank. Unser Tipp, wenn die Anzugjacke abgelegt wird: Ein Unterhemd oder T-Shirt unter dem Hemd verhindert auffällige Schweißflecken unter den Achseln, wenn Sie beim Frage-Antwort-Spiel ins Schwitzen kommen.
  • Vor allen Dingen die Schuhe sollten dem Dresscode entsprechend gewählt werden: Zum schwarzen oder grauen Anzug passen schwarze Schuhe, bei einem blauen Anzug sind braune Schuhe die richtige Wahl. Wenn der Style etwas lässiger sein darf, sind (schlichte) Sneaker zum Anzug erlaubt.
  • Achten Sie darauf, dass die Farbe der Schuhe der Farbe des Gürtels entspricht. Und wer noch mehr ins Detail gehen mag: Wählen Sie bei einer silbernen Brille auch Silber als Farbe der Gürtelschnalle. Der Teufel des abgestimmten Outfits für das Bewerbungsgespräch steckt im Detail.
  • Auch wenn etwas lässig je nach Branche und Position manchmal als Kleidungsstil erlaubt ist: Wichtig ist, dass zum Beispiel Schuhe geputzt sind und dass der Gürtel nicht abgenutzt oder rissig aussieht. Legen Sie Wert auf gepflegte Kleidung, denn so wirken Sie vertrauenswürdiger. 
  • Last but not least: der Bart. Für ein gepflegtes Aussehen und einen guten ersten Eindruck sollten Sie frisch rasiert sein, beziehungsweise der Bart getrimmt sein. 

3 Goldene Regeln: Was Sie zum Vorstellungsgespräch anziehen sollten

Haben Sie schon das Outfit für das anstehende Bewerbungsgespräch zurechtgelegt oder zumindest eine grobe Vorstellung im Kopf? Dann kommen hier noch einmal drei goldene Regeln für die passende Kleidung beim Jobinterview, damit der erste Eindruck und der Dresscode stimmen.

  • Kleiden Sie sich dem Anlass und der Branche entsprechend.
  • Legen Sie Wert auf ein gepflegtes Aussehen.
  • Wählen Sie ein Outfit, das etwas Ihrer Persönlichkeit zeigt und in dem Sie sich wohlfühlen.

 

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