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Wissens-App-Macher analysieren, wie sich unser Leseverhalten 2020 verändern wird

Blinkist bringt die Kernaussagen aus über 3000 Sachbüchern kurz und knackig auf das Smartphone. Millionen User lieben die App dafür. Ihre Macher haben nun vorausgesagt, was an Lesetrends noch kommt.
von Charlotte Zink | 21.01.2020

Ob mit Hörbuch oder E-Book: Schon lange ist das klassische Buch nicht mehr die einzige Möglichkeit, sich Wissen anzueignen. Die App des Start-Ups Blinkist bietet bereits seit 2012 eine neuartige Methode, sich mit Sachbüchern fortzubilden und begeisterte damit sogar Tim Cook. Der Apple-Chef hat die App auf seinem iPhone installiert – ein Ritterschlag für das Berliner Unternehmen.

„Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit.“
– COMPUTERBILD

Die Macher der App haben nun einen Blick in die Zukunft gewagt und vorausgesagt, wie sich das Leseverhalten 2020 verändern wird – dabei kamen sie zu spannenden Erkenntnissen: Wer glaubte, die Entwicklungen auf dem Buchmarkt hätten bereits ihren Peak erreicht, der irrt gewaltig! Es warten beispielsweise smarte Bücher – wie die aussehen, dazu später mehr.

Zunächst gilt es zu klären: Was überhaupt ist Blinkist und was hat eine App mit dem Sachbuchmarkt zu tun? Tatsächlich handelt es sich bei Blinkist um eine Wissens-App, die Usern eine Bibliothek mit Kurzversionen von über 3000 Sachbüchern bietet.

Die Gründer des Berliner Startups Blinkist: Niklas Jansen, Tobi Balling und Holger Seim (v. l.), nicht im Bild: Sebastian Klein

Innerhalb von 15 Minuten können sich Neugierige mit Blinkist das Kernwissen eines gesamten Bestsellers aneignen. Entweder durch Lesen eines Textes oder Anhören einer Audio-Version. Konkret funktioniert das so: Der User wählt eine Kurzversion aus und entscheidet, ob er diese hören oder lesen möchte.

Das Wissen aus dem Sachbuch bekommt er dann in übersichtliche Einheiten eingeteilt, von denen die letzte das Gelernte noch einmal aufsummiert. Darüber hinaus liefert Blinkist seinen Usern zu jeder Sachbuch-Kurzversion eine knackige Biografie des Autors und einen Vorschlag, für wen das Buch besonders interessant ist.

Klingt kurios, ist aber so: Diese App macht Lust auf Bücher

“Jeder, der sich dafür interessiert, was es mit dem Bauchgefühl auf sich hat”, lautet dieser beispielsweise für Giulia Enders Gesundheits-Ratgeber „Darm mit Charme“. Allen “die bessere Entscheidungen fällen möchten”, rät Blinkist zur Lektüre von Daniel Kahnemans Bestseller „Schnelles Denken, langsames Denken“. Nicht selten machen die Blinkist-Lern-Happen Lust darauf, einen Bestseller komplett zu lesen.

So gab die Mehrheit der über 12 Millionen Blinkist-Nutzer an, dass sie, seitdem sie die Wissens-App nutzen, wieder mehr lesen. Eine Rolle dabei spielt auch die Tatsache, dass Blinkist basierend auf den Buch-Interessen der Nutzer neue Sachbuch-Kurzversionen vorschlägt. In der Folge erweitern Nutzer ihren Horizont was neue Bücher angeht stetig weiter.

Ein Buchvorschlag basierend auf persönlichen Lesevorlieben? Das ist einer der Trends in der Lese-Welt, der sich 2020 weiter etablieren wird, prognostizieren die Blinkist-Macher. Denn digitale Bücher werden immer schlauer. So können Smart Books in Zukunft nicht nur erkennen, welche Themen einen Lesenden besonders faszinieren und passende Vorschläge liefern – auch interaktives Lesen wird immer normaler.

Vor allem Akademiker lieben Blinkist – aus gutem Grund

Animierte Diagramme im Fließtext, ein kurzes Experten-Video passend zum Kapitel oder eine Bilder-Galerie zum Durchklicken – die Blinkist-Macher versprechen: Die Zukunft des Buches ist bunt, alles andere als Langweilig und macht vor allem eines – Lust aufs Lesen.

Weiter geht laut der Erfolgs-App-Macher auch die Entwicklung in Sachen Hörbücher. Nach wie vor werden auch 2020 Sachbücher gerne angehört. Doch auch neue, ergänzende Audio-Inhalte, wie etwa Interviews, gewinnen zunehmend an Beliebtheit, prognostiziert das Blinkist-Team.

Wie eine repräsentative Umfrage ergab, hören 65 Prozent aller Blinkist-User lieber die professionell eingesprochenen Audio-Titel der Sachbuch-Kurzversionen anstatt den Text zu lesen. Denn das geht beispielsweise auch dann, wenn man unterwegs ist. Wie eine weitere Umfrage offenbarte, nutzen vor allem Akademiker Blinkist. Stolze 80 Prozent aller Nutzer haben einen Hochschulabschluss.

Neugierig auf App! Dieses Berliner Start-Up besuchte Tim Cook höchstpersönlich

Und dann ist da natürlich noch eine weitere Entwicklung, die nicht ungenannt bleiben darf: der technische Fortschritt. Leichter, angenehmer fürs Auge und mit Linkshänder-Modus – die Geräte, auf denen sich Smart Books lesen lassen, werden immer fortschrittlicher. Übrigens funktioniert auch Blinkist nicht nur auf Apple und Android-Smartphones, sondern ebenso auf Tablet-Computern. Zudem war die App die erste, die es vollständig auf Amazons Alexa-Geräten gab.

Nur einer der Erfolge, die die App-Macher in den vergangenen Jahren feiern durften. Ein weiterer war der Besuch des Tech-Pioneers Tim Cook. Der Apple-Chef war so neugierig auf das Start-Up, dass er es sich nicht nehmen ließ, persönlich in dessen Berliner Büroräumen vorbeizuschauen.

Dort entstehen die Sachbuch-Kurzversionen in Handarbeit: Auswahl des Sachbuchs, komprimieren des Fachwissens auf verständliches Häppchen-Lernformat, Schreiben der Texte und professionelles Vertonen – bis ein neuer Titel für die Blinkist-Bibliothek fertig ist, vergehen oft Wochen. In der Redaktion des Start-Ups arbeiten dafür Wissenschaftler, Journalisten und Psychologen Hand in Hand.

Investoren retten Start-Up kurz vor der Pleite mit Millionen-Spritze

Das Konzept der Erfolgs-App baut dabei auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Hirnforschung und Psychologie. Die Texte werden so geschrieben, dass sie sowohl eingängig als auch verständlich sind.

Qualität genießt bei dem Start-Up seit der ersten Stunde höchste Priorität: Gegründet wurde Blinkist 2012 von vier Studienfreunden. Dass das Unternehmen einmal so erfolgreich sein würde, konnten sie lange nur erträumen. Denn 2013 standen das Start-Up kurz vor der Insolvenz. Investoren halfen Blinkist damals in letzter Sekunde aus der Patsche – weil sie an die Idee glaubten. Und sie sollten nicht enttäuscht werden.

Mittlerweile hat sich die App fest etabliert und bekommt regelmäßig positive Kritiken: “Blinkist fasst den Inhalt von Sachbüchern zusammen – und liest die Texte per App vor. Damit hat das Unternehmen einen Nerv getroffen”, schwärmte etwa das Wirtschaftsmagazin “brand eins”. „Blinkist ist die perfekte Lösung für die Generation der gestressten Smartphone-Großstädter, die jeden Moment des Leerlaufs nutzen wollen, um sich um ein paar Minuten zu verbessern“, schrieb beispielsweise „Zeit Online“.

Dieses Berliner Start-Up mauserte sich zum wahren Apple-Liebling

Und auch Auszeichnungen bekam das Blinkist-Team bereits zahlreich: Bereits 2017 hatte Apple die Erfolgsidee der drei Studienfreunde zu einer der weltweit besten Apps ernannt. Google ehrte das Team um die Wissens-App mit dem Android Excellence Award. Die Vereinten Nationen verliehen dem Start-up den World Summit Award in der Kategorie Bildung.

Wollen auch Sie sich ein eigenes Bild von Blinkist machen? Die App steht allen iOS- und Android-Nutzern zum kostenlosen Download auf Deutsch und Englisch zur Verfügung.

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