Was will Niklas Jansen wirklich?
„Große Ideen gehören allen“, sagt Niklas Jansen – und hat dafür als Co-Gründer von Blinkist den passenden Vermittler für das 21. Jahrhundert mitgeschaffen. Denn die App des Berliner Start-ups macht die Aufnahme großer Ideen und wissenschaftlicher Inhalte ganz einfach. Sie verdichtet bereits mehr als 3.000 Sachbücher und Ratgeber zu leicht verständlichen kurzen Wissenshappen. In der modernen schnelllebigen digitalen Welt, in der viele kaum die nötige Zeit zum Lesen umfangreicher Sachbücher finden, lautet Jansens Vision daher: Blinkist soll die digitale Anlaufstelle von Sachbuchwissen für die ganze Welt werden.
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Anhaltender Hype: Fünf Millionen neue Nutzer in nur zwei Jahren
Die Entwicklung des Unternehmens gibt ihm recht. Auf dem Weg zum weltweiten Wissensspeicher ist Blinkist schon ein ganzes Stück vorangekommen. 2013 in Berlin von Berufseinsteigern kurz nach dem Studium gegründet, hat die App heute bereits mehr als 13 Millionen Nutzer. Vor zwei Jahren waren es noch rund fünf Millionen weniger.

Jeweils rund ein Drittel der Nutzer kommt aus Europa und aus Nordamerika. „Aber wir haben bereits Kunden in fast jedem Land auf der Welt“, betont Jansen. Von dieser Entwicklung war anfangs noch nicht zu träumen, das Start-up stand kurz vor der Insolvenz. Doch keiner der ersten Mitarbeiter verließ in der schwierigen Zeit das scheinbar sinkende Schiff, obwohl zeitweise keine Löhne gezahlt werden konnten – so sehr standen auch sie hinter dem Konzept.
Was immer mehr Menschen überzeugt, ist die Einfachheit, mit der Blinkist selbst komplexe Themen zugänglich macht. Mit der App kann sich jeder in nur 15 Minuten die Grundideen selbst des dicksten Sachbuchs aneignen. Nicht nur die „Computerbild“ schwärmt daher: „Mit Blinkist erweitern Sie Ihr Allgemein- und Fachwissen in kürzester Zeit.“ Für die Wochenzeitung „Die Zeit“ ist die App schlicht „die perfekte Lösung für die Generation der gestressten Smartphone-Großstädter, die jeden Moment des Leerlaufs nutzen wollen, um sich um ein paar Minuten zu verbessern“.

Blinkist überführt das Lesen ins 21. Jahrhundert
Vor etwa 5.000 Jahren fingen erste Hochkulturen im mesopotamischen Raum an, eine Schrift zu entwickeln. Die uralte Kulturtechnik des Lesens hat seither nichts von ihrer Bedeutung verloren. Menschen wie Mark Zuckerberg und Bill Gates sind ausgesprochene Vielleser. Beide lesen nach einem Bericht von „Business Insider“ um die 50 Bücher im Jahr. „Doch im allgemeinen hat sich das Leseverhalten der Menschen verändert“, erklärt Jansen. „Mehr und mehr wird dafür das Smartphone genutzt, nicht nur zum Lesen, sondern auch, um sich Texte anzuhören.“
Jeder kann Bill Gates übertreffen
Und genau an diesem Punkt setzt Blinkist an: Das Team von Blinkist – darunter Fachexperten, Journalisten, Psychologen und Coaches – durchforstet Bestsellerlisten nach den aktuell spannendsten Büchern. In einem Prozess über mehrere Wochen werden die wichtigsten Erkenntnisse herausgefiltert und mit eigenen Worten zu einprägsamen kurzen Texten verarbeitet, so genannten Blinks. Die Nutzer können diese Kernaussagen über ihr Smartphone lesen – oder anhören. Alle Beiträge sind auch über eine Audiofunktion anhörbar. Daher kann man sie sogar während des Autofahrens, auf dem Rad oder beim Joggen nutzen. Damit dürfte sogar jeder in der Lage sein, den jährlichen Schnitt von Bill Gates zu übertreffen.
Weiterbilden wird plötzlich ganz einfach
Dabei geht es Niklas Jansen und seinen Mitstreitern nicht darum, das Lesen von Büchern überflüssig zu machen. „Blinkist bildet nur eine Brücke zum Entscheiden: Buch oder kein Buch“, fasst der Blinkist-Mitgründer die Grundidee zusammen. Man biete mit Blinkist nur einen leichteren Einstieg zum Bücherlesen. Somit wendet sich die App insbesondere an Menschen, die kontinuierlich ihren Horizont erweitern wollen. „Viele Nutzer verwenden Blinkist, um sich persönlich oder beruflich weiterzubilden, oder aber auch, um über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Themen zu entdecken“, erläutert Jansen weiter.
In der Produktion der Texte kommen neurowissenschaftliche Prinzipien zum Einsatz. Sie stellen sicher, dass alle wesentlichen Argumente in den derzeit 27 verschiedenen Kategorien wie Kommunikation, Selbsthilfe, Psychologie und persönliche Entwicklung anschaulich verdeutlicht werden. So wird es den Lesern und Zuhörern möglichst leicht gemacht, die Erkenntnisse im Gedächtnis zu behalten.
Blinkist gibt die digitale Antwort auf Albert Einstein
Das machen sich immer mehr Menschen zu Nutze – so wie Heike, eine 40-jährige Uni-Professorin, die ihren Umgang mit der App folgendermaßen beschreibt: „Blinkist ist für mich eine Auswahlhilfe. Ich höre mir zunächst die Kernaussagen an und entscheide dann, ob ich tiefer einsteigen und das Werk selbst lesen möchte.“ Die Professorin verwendet Blinkist nicht nur privat, sondern auch beruflich. „Es ist mir wichtig, ein Thema mit meinen Studierenden immer aus mehreren, unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Blinks sind dazu ein hervorragendes Instrument. Sie ermöglichen es, die Sicht eines Autors in wenigen, aussagekräftigen Sätzen zu erfassen. Für mich ist Blinkist die digitale Antwort auf das berühmte Zitat von Albert Einstein, der sagte: Wenn Du es nicht einfach erklären kannst, hast Du es nicht verstanden.“
Einst kurz vor dem Aus – heute starke Partner an der Seite
Die Erfolgsgeschichte sieht Niklas Jansen noch lange nicht am Ende – im Gegenteil: „Selbst nach Jahren erfolgreichen Wachstums kratzen wir erst an der Oberfläche des Marktpotenzials für unser Produkt, denn das Problem das wir lösen, ist universell. Millionen von Menschen weltweit haben den Wunsch, mehr zu lesen und sich regelmäßig weiterzubilden, aber schaffen es in ihrem Alltag viel zu selten.“ Dabei weiß Blinkist längst starke Partner an seiner Seite. Die US-amerikanische Risikokapitalfirma Insight Venture Partners hat mehrere Millionen Euro in das einst kurz vor dem Aus stehende Start-up investiert. Zahlreiche renommierte Preise wie Awards der Vereinten Nationen und von Google oder Apple zeugen ebenfalls davon, wie sehr die Erfolgsapp international im Fokus steht.
Jeden Tag bereits mehr als 10.000 Downloads
Unterdessen baut Blinkist sein Angebot immer mehr aus. Jeden Monat wächst die Blinkist-Bibliothek um mehr als 40 neue Titel, stets sind die aktuellsten Sachbuch-Bestseller darunter. So entwickelt sich ein immer größerer Dagobert-Duck-Speicher der guten Ideen. Dieser Speicher ist jedoch nicht hermetisch abgeriegelt wie beim Entenhausener Fantastilliardär – sondern er steht Nutzern auf der ganzen Welt offen. Täglich mehr als 10.000 Mal wird die Blinkist-App bereits herunter geladen, neben dem Smartphone auch auf Tablets und Computer. Niklas Jansen blickt voller Optimismus voraus: „Wir werden Blinkist immer weiter entwickeln – sowohl thematisch als auch was Formate und Tiefe angeht.“ Und damit versetzt Blinkist dann auch immer mehr Menschen in die Lage, von den großen Ideen der Welt zu profitieren.